16.05.2022rss_feed

Wie nachhaltiger Fleischkonsum gelingen kann

In der Überblicksstudie von Forschenden der Universität Bonn Fleischkonsum und Nachhaltigkeit Annual Review of Resource Economics"geben die Autoren einen Überblick über die weltweiten Trends beim Fleischkonsum und die verschiedenen Nachhaltigkeitsaspekte, einschließlich wirtschaftlicher, sozialer, ökologischer, gesundheitlicher und tierschutzrelevanter Aspekte.

Das Fazit:
Technologische Optionen können dazu beitragen, die Nachhaltigkeit der Fleischproduktion zu erhöhen, aber es sind auch Änderungen im Verbrauch erforderlich. Zumindest in Ländern mit hohem Einkommen, in denen die Menschen im Durchschnitt viel Fleisch konsumieren, wird eine spürbare Verringerung wichtig sein. In den Industriestaaten muss der Fleischkonsum um 75 % gesenkt werden – idealerweise auf 20 Kilogramm oder weniger jährlich.

 

Eine vegetarische Lebensweise für alle wäre jedoch nicht unbedingt die beste Option. Vor allem in Ländern mit niedrigem Einkommen sind nahrhafte pflanzliche Lebensmittel nicht das ganze Jahr über verfügbar oder erschwinglich. Außerdem ist die Viehzucht für viele arme Haushalte eine wichtige Einkommensquelle, so die Autoren. Es besteht aber auch weiter Forschungsbedarf, wie technologische Entwicklungen und Verhaltensänderungen der Konsumenten gefördert und gleichzeitig Kompromisse bei der Nachhaltigkeit eingegangen werden können. Verschiedene technologische Optionen zur Verbesserung Tiergenetik sowie Futtermittel- und Haltungssysteme sind verfügbar und müssen weiter entwickelt und in großem Maßstab umgesetzt werden. Die Technologie muss auch eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung von Fleischalternativen für eine gesunde Ernährung mit einem wesentlich geringeren Umwelt- und Klimafußabdruck entwickeln.

Wie kann man effektiv das Verbraucherverhalten ändern und den Fleischkonsum dort reduzieren, wo es nötig ist, bleibt eine offene Frage. Aufklärung und Bewusstseinsbildung werden zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen, aber auch der Einsatz von steuerpolitischen Maßnahmen.

 

Quelle: DGfZ