21.02.2013rss_feed

Zuchtrinderexporte 2012 aufgrund des Schmallenberg-Virus rückläufig

Die Exporte deutscher Holstein-Zuchtrinder gingen um rund 30% zurück. Der starke Rückgang ist auf das Auftreten des Schmallenberg-Virus (SBV) zurückzuführen. In den Zuchtbetrieben führt SBV, ganz im Gegensatz zum Auftreten des Blauzungenvirus vor einigen Jahren, zu keinen nennenswerten Schäden. Hiervon unabhängig sind jedoch von einzelnen Drittländern Handelsrestriktionen erlassen worden, die unverhältnismäßig sind und die zeitweise zu einem Einbruch des Drittland-Exports geführt haben. So wurden im Kalenderjahr 2012 nur 49.940 Holstein-Zuchtrinder exportiert, was einem Rückgang von rund 22.000 Zuchtrindern (-30%) entspricht. Somit sinken die Exportzahlen erstmals wieder deutlich unter die 65.000 Marke, die seit 2009 kontinuierlich überschritten wurde.

Die Entscheidung der EU-Kommission für den innergemeinschaftlichen Handel keine SBV-Restriktionen zu dulden zeugt, aufgrund der geringen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen einer SBV-Infektion, von vernünftigem Augenmaß. Der Anteil des innergemeinschaftlichen Handels (EU-27) ist von 37 % in 2011 auf 47 % in 2012 gestiegen. Italien ist mit rund 7.000 Rindern weiterhin Hauptabnehmerland, kaufte jedoch nur rund 50% der Stückzahlen des Vorjahres. Eine Aufgliederung in die wesentlichen EU-Regionen weist zunehmende Exportzahlen für Mitteleuropa (u.a. Großbritannien, Belgien) aus, bei gleichzeitig abnehmender Bedeutung Südeuropas.

Mit 53% ist der Anteil der Drittland-Exporte erstmals seit Jahren gesunken. Verunsicherungen aufgrund des Auftretens des Schmallenberg-Virus führten seit dem Frühjahr 2012 zu starken Einbrüchen. Die deutlichen Rückgänge sind zum Teil durch zeitlich befristete Handelsrestriktionen in einzelnen nordafrikanischen Ländern (Marokko: – 6.000 Zuchtrinder gegenüber 2011, Ägypten: – 3.000 Zuchtrinder) und der Türkei bedingt. Hinzu kam das seit Längerem bestehende Importverbot der Zollunion (Russland, Kasachstan, Belarus: - 7.000 Zuchtrinder). Durch erste positive Signale von wichtigen Abnehmerländern wie Ägypten, Algerien, Marokko und Tunesien, die nun SBV-Zusatzbedingungen fordern, die praktikabel und generell erfüllbar sind, zeigt sich ein erster Hoffnungsschimmer am Horizont.

Die wichtigen europäischen Zuchtrinder-Exportnationen Deutschland, Frankreich, Niederlande und seit Herbst 2012 auch Österreich sind in gleicher Form vom SBV betroffen. Der Drittlandexport von Zuchtrindern ist auf EU-Ebene um rund 40% eingebrochen.

Quelle: DHV