Empfehlung des Fachbeirats Tiergenetische Ressourcen Stand, Probleme und Handlungsbedarf bei Erhaltungszuchtprogrammen für einheimische vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen

Ein Erhaltungszuchtprogramm bei landwirtschaftlichen Nutztieren ist im Vergleich zu einem auf die Verbesserung der Leistung und Wirtschaftlichkeit ausgerichteten Zuchtprogramm vor allem auf die Erhaltung der genetischen Variabilität sowie der rassetypischen Eigenschaften einer Rasse ausgerichtet. Erhaltungszuchtprogramme sind Kernbestandteile nationaler und internationaler Strategien zur Erhaltung tiergenetischer Ressourcen und hier insbesondere zur Erhaltung vom Aussterben bedrohter Rassen (FAO (2007)). So gibt das Nationale Fachprogramm zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung von tiergenetischen Ressourcen in Deutschland (BMELV (2003)) vor, für jede Rasse ein Erhaltungszuchtprogramm einzurichten, sobald die Gefährdungskategorie einer Erhaltungsrasse erreicht ist. Zur fachlichen Gestaltung und Durchführung von Erhaltungszuchtprogrammen haben Fachausschüsse der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde wiederholt Stellung genommen (DGfZ (1979), DGfZ (1992)). Darüber hinaus hat die DGfZ eine Bestandsaufnahme von Erhaltungszuchtprogrammen in 12 Bundesländern vorgenommen und konkrete Empfehlungen zur Verbesserung der einzelnen Programme vorgelegt (DGfZ (1995 bis 1999)).

Obwohl nach diesen Empfehlungen das Nationale Fachprogramm offiziell von Bund und Ländern eingeführt wurde und inzwischen auch umfangreichere Fördermaßnahmen für Tierhalter angewendet werden, muss festgestellt werden, dass die praktische Durchführung der Erhaltungszuchtprogramme in Deutschland zum Teil erhebliche Mängel aufweist. In dieser Stellungnahme wird auf diese Probleme und den notwendigen Handlungsbedarf hingewiesen. Insbesondere werden Empfehlungen zur Gestaltung der organisatorischen Rahmenbedingungen bis hin zu Fördermaßnahmen für Erhaltungszuchtprogramme gegeben. Ausdrücklich kommt der Fachbeirat zu dem Ergebnis, dass die Umsetzung dieser Empfehlungen zur Durchführung sachgerechter Erhaltungszuchtprogramme nur möglich ist, wenn dies durch eine entsprechend umgestaltete öffentliche Förderung unterstützt wird.

Die komplette Stellungnahme als pdf-Dokument finden Sie hier: Empfehlung des Fachbeirats Tiergenetische Ressourcen 2012