DGfZ-Newsletter vom 21. Dezember 2017
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Inhalt
- DGfZ-Jahrestagung und DGfZ-/GfT-Gemeinschaftstagung 2018
- Bioöl aus Milchabfällen
- VDF Muster-Krisenhandbuch zur Afrikanischen Schweinepest
- Doppelspitze für RinderAllianz und RUW
- Interessenverband Klauengesundheit gegründet
- Q Check will Tierwohl in der Milchviehhaltung messen
- ASP: Vorbereitung auf den Krisenfall
- Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Polen besorgniserregend
- 4,84 Mrd Euro Direktzahlungen in 2016
- Wolf: KTBL veröffentlicht Standardkostensätze für Herdenschutzmaßnahmen
- Zuchtwerte: Waban zurück an der Spitze
- Alte Geflügelrassen durch landwirtschaftliche Nutzung nachhaltig erhalten
- FN-Beirat Zucht verabschiedet ZVO 2019
- Phänotyp-Genotyp-Datenbank soll Nutzungsdauer und Gesundheit von Milchkühen verbessern
- EFSA bestätigt geringe Inzidenz von TSE in der EU
- Kükentöten: Neue vollautomatische Anlage zur Geschlechtsbestimmung stellt baldigen Ausstieg in Aussicht
- Deutsche Hengste führen WBFSH-Rangliste 2017 an
- Österreich hat höchsten Bioflächen-Anteil in der EU
1. DGfZ-Jahrestagung und DGfZ-/GfT-Gemeinschaftstagung 2018
2018 lädt die Deutsche Gesellschaft für Züchtungskunde (DGfZ) und die Gesellschaft für Tierzuchtwissenschaften (GfT) zur Vortragstagung nach Bonn ein.
Am Mittwoch und Donnerstag den 12. und 13. September 2018 wird die mit dem Institut für Tierwissenschaften der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn gemeinsam organisierte Veranstaltung stattfinden. Die DGfZ-Plenartagung wird wieder Beiträge aus Wissenschaft und Praxis präsentieren. Die Veranstaltung bietet zum einen für die forschenden Institute die hervorragende Gelegenheit, ihre aktuellen Forschungsergebnisse vorzustellen. Andererseits besteht für die Tagungsteilnehmer die Möglichkeit, sich anhand eines breiten Spektrums an Vorträgen über den neuesten Stand der Tierwissenschaften zu informieren. Beim geselligen Abend stehen dann kulinarische Köstlichkeiten und nette Gespräche im Vordergrund.
Die DGfZ-Mitgliederversammlung findet am Mittwoch, 12. September 2018 statt.
Nähere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen werden zeitnah bekannt gegeben.
2. Bioöl aus Milchabfällen
Aus Reststoffen der Milchproduktion haben Tübinger Biotechnologen ein Öl gewonnen, das sogar Flugzeuge antreiben könnte.
Bei der Herstellung von Milchprodukten wie Quark, Frischkäse oder griechischem Jogurt entsteht eine säurehaltige Flüssigkeit, die bisher nur begrenzt nutzbar war: Sauermolke. In geringen Mengen wurde der Reststoff in Form von Molkepulver als Tierfutter verwendet, musste aber mithilfe von Chemikalien aus den Abwässern aufwendig gewonnen werden. Nun haben Forscher der Eberhard Karls Universität Tübingen einen Prozess entwickelt, mit dem sich Sauermolke ohne teuren Zusatz weiterverwenden lässt. Ein Team um den Umweltbiotechnologen Lars Angenent nutzte lediglich verschiedene Mikroorganismen, um das Milchabfallprodukt in ein Bioöl zu verwandeln, dass Basis für Tierfutter und neue Biokraftstoffe sein kann.
Quelle: Bioökonomie.de
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine fieberhafte, hoch ansteckende Viruserkrankung bei Haus- und Wildschweinen mit hoher Sterblichkeit. Zurzeit gibt es keinen Impfstoff gegen die Krankheit.
Der VDF hat auf die Entwicklung des Seuchengeschehens reagiert und eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Experten aus Mitgliedsunternehmen und Behörden, zur Bewertung der Situation und Erarbeitung von Maßnahmen für Schlachtbetriebe gebildet. Diese hat ein Krisenhandbuch zum Download erstellt Muster-Krisenhandbuch zur Afrikanischen Schweinepest (ASP) für Schlachtbetriebe.
Das Handbuch bildet den Stand vom 4.12.2017 ab. Es bedarf der ständigen Weiterentwicklung, insbesondere im Hinblick auf die sich in Planung befindliche Neufassung der Schweinepest-Verordnung und den Auswirkungen des Durchführungsbeschlusses 2014/709/EU im Falle eines ASP-Ausbruchs.
Quelle: VDF
4. Doppelspitze für RinderAllianz und RUW
Zuchtwertschätzung Holsteins Dezember 2017
Bei den deutschen töchtergeprüften Holsteinbullen stellt die RinderAllianz in der Dezember-Zuchtwertschätzung mit Mocon und Snake Red die Nr. 1 Schwarzbunt und die Nr.1 Rotbunt. Bei den Genomics sind beide Spitzenreiter Braveness und Pace Red im Besitz der RinderUnionWest.
Quelle: elite
Im Rahmen des Leipziger Tierärztekongresses im Januar 2018 wird auch der neugegründete Interessenverband Klauengesundheit Deutschland (IKD) seine Arbeit aufnehmen. Im 2. Leipziger Symposium für Klauengesundheit soll darüber diskutiert werden, wie die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Tierhalter, Klauenpfleger und Tierarzt in die Praxis umgesetzt werden kann. Denn dies wird beim Erhalt der Klauengesundheit, die eine komplexe Herangehensweise erfordert, als besonders wichtig erachtet. Insgesamt will der IKD die Tiergesundheit von Rindern verbessern, deren Leistungsfähigkeit stärken und den Tierschutz aktiv gestalten. Zu den Gründungsmitgliedern des IKD gehören sowohl Tierärzte als auch Landwirte und Klauenpfleger. Vorstandsvorsitzender des Verbandes ist Prof. Dr. Alexander Starke von der Klinik für Klauentiere der Universität Leipzig.
Quelle: vetion
Q Check will mit ausgewählten Daten der monatlichen Milchkontrolle, der Milchgüteprüfung, der Datenbank HI-Tier und des Auditierungssystems QM-Milch die im Tierschutzgesetz geforderten betrieblichen Tierwohl-Eigenkontrollen und das Herdenmanagement unterstützen
. So beschrieb Projektkoordinatorin Dr. Sabrina Hachenberg vom Deutschen Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e. V. (DLQ) die Ziele des Projektes Q Check, das am 24. November 2017 in Berlin vorgestellt wurde.
Mehr über Q Check lesen Sie in der neuen Ausgabe von top agrar (12/2017, Rinderhaltung Seite 10 bis 11) oder unter www.q-check.org Wenn Sie sich darüber hinaus als Experte und Praktiker an der Auswahl der Indikatoren beteiligen möchten, können Sie an der Online-Umfrage teilnehmen: l4asrv-6.wi.hs-osnabrueck.de/limesurvey/index.php/443576?lang=de
Quelle: top agrar
7. ASP: Vorbereitung auf den Krisenfall
Am Dienstag, 21. November 2017, startete unter Leitung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft eine Krisenübung zur Afrikanischen Schweinepest
Die – für den Menschen harmlose – Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine gefährliche Tierseuche, die mit hohen Verlusten bei Schweinen einhergeht. Seit 2014 tritt die ASP in den baltischen Staaten und in Polen auf. In weiter östlich liegenden Ländern (z. B. Russland, Ukraine) kommt die Seuche seit 2007 bis heute gehäuft vor. Aufgrund des hohen Infektionsdruckes kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Seuche nach Deutschland und in weitere Länder der EU verschleppt wird. Die jüngsten Ausbrüche in der Tschechischen Republik bei Wildschweinen und in Rumänien bei Hausschweinen haben dies eindrücklich belegt. Mit einer gemeinsamen Übung bereiteten sich Bund und Länder auf den möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland vor.
Quelle: BMEL
Der erstmalige Nachweis von ASP bei Wildschweinen in der Nähe von Warschau, Polen, ist besorgniserregend, da dies nach Zlín, Tschechien eine erneute sprunghafte Ausbreitung der Tierseuche in Richtung Westen bedeutet. Es ist zu vermuten, dass fahrlässiges menschliches Handeln immer wieder zur Verschleppung der Seuche in bislang freie Gebiete geführt hat. Die Fundstelle der infizierten Wildschweine liegt an der Grenze zum waldreichen Nationalpark Kampinos. Abhängig davon, wann das Virus eingeschleppt wurde, kann die Seuche bereits mehr oder weniger große Teile der dortigen Wildschweinpopulation erfasst haben. Waldreiche Gebiete können unter Umständen schwer nach Wildschweinkadavern durchsucht werden.
In Tschechien scheinen die umfangreichen Maßnahmen bislang eine Ausbreitung der Seuche aus der Region Zlín verhindert zu haben. Wie sich die Situation weiter entwickelt, bleibt jedoch abzuwarten.
Quelle: Radar Bulletin des FLI
9. 4,84 Mrd Euro Direktzahlungen in 2016
Landwirte in Deutschland erhielten im Jahr 2016 insgesamt Direktzahlungen von 4,84 Mrd Euro. Diese wurden unter den 316.600 Antragsstellern aufgeteilt. Das geht aus kürzlich veröffentlichten Daten des Bundeslandwirtschafsministeriums (BMEL) hervor. Die meisten von ihnen bewirtschaften Betriebe in Bayern, gefolgt von Baden-Württemberg. Verglichen mit dem Jahr 2015 fiel die ausgezahlte Prämiensumme wegen der etwas geringeren Zahl von Begünstigten in 2016 etwas niedriger aus. Lediglich die Zahlungen an die Junglandwirte sind 2016 gestiegen. Diese wurden in 2016 mit 45,5 Mio Euro gefördert, das entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um etwas mehr als ein Viertel.
Quelle: vetion
Die Verbreitung des Wolfes in Deutschland nimmt zu, sodass vor allem Schafhalter ihre Herden mit Präventivmaßnahmen schützen müssen. Das KTBL hat für einige dieser Maßnahmen Standardkostensätze ermittelt, z. B. für Herdenschutzhunde, Herdenschutzesel, Herdenschutzzaun, Mobilstall auf der Weide, nächtliche Stallhaltung auf dem Hof und nächtliche Behirtung.
Quelle: topagrar
11. Zuchtwerte: Waban zurück an der Spitze
Die Dezember-Zuchtwertschätzung befördert den Wille-Sohn Waban wieder an die Spitze der geprüften Fleckvieh-Vererber in der Bunten Liste
. Bei den Top-Plätzen der geprüften Braunvieh-Bullen gibt es kaum Veränderung: Vassli (V. Vasir) und Verdi (V. Versace) bleiben oben.
Quelle: topagrar
Die große Zahl alter Geflügelrassen kann am besten durch Nutzung erhalten werden. In einem Workshop des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung am 2. Dezember 2017 in Leipzig erarbeiteten Experten Eckpunkte, um die vielen alten Geflügelrassen zu erhalten und nachhaltig zu nutzen.
Quelle: BLE
13. FN-Beirat Zucht verabschiedet ZVO 2019
Kleinere Veränderungen der Durchführung der Hengstleistungsprüfungen für Reitpferde beschlossen
Im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung hat der Beirat Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) einer neu strukturierten Zuchtverbandsordnung (ZVO 2019) zugestimmt. Notwendig wurde die Neufassung der ZVO durch die von der EU verabschiedete Tierzucht-Verordnung, die ab dem 1. November 2018 in allen Mitgliedsstaaten gilt und unter dem Dach der FN mit den FN-Mitgliedszuchtverbänden für Zuchtjahr 2019 vorbereitet wurde.
Quelle: fn-press
14. Phänotyp-Genotyp-Datenbank soll Nutzungsdauer und Gesundheit von Milchkühen verbessern
Im Rahmen des EU-Forschungsprojektes GplusE sollen ganzheitliche Lösungs- und Managementsysteme entwickelt werden, die die Haltungs- und Umweltbedingungen von Milchkühen so verbessern, dass sich ihre Nutzungsdauer verlängert und die Fruchtbarkeit und die Gesundheit der Tiere verbessert wird. Ziel ist die Entwicklung und Nutzung einer Phänotyp-Genotyp-Datenbank, mit der künftig neue Züchtungs- und Haltungsstrategien für eine nachhaltigere Milcherzeugung umgesetzt werden können.
Quelle: FBN/GplusE
Die EFSA hat ihren zweiten EU-Kurzbericht zur Überwachung von Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien (TSE) veröffentlicht.
Bei TSE handelt es sich um eine Gruppe von Krankheiten, die das Gehirn und das Nervensystem von Menschen und Tieren befallen. Dazu gehören Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE), Scrapie und Chronic Wasting Disease (CWD). Mit Ausnahme der klassischen BSE liegen für keine TSE wissenschaftliche Hinweise darauf vor, dass sie auf den Menschen übertragen werden könnten.
Der vorliegende Bericht enthält Ergebnisse zu Daten, die von allen EU-Mitgliedstaaten, Island, Norwegen und der Schweiz für 2016 erhoben wurden.
Quelle: efsa
Das millionenfache Töten männlicher Eintagsküken stellt eine große Herausforderung dar, die die Geflügelbranche, aber auch Politik und Gesellschaft intensiv beschäftigt. Im Rahmen internationaler Forschungs- und Entwicklungsprojekte suchen Experten seit Jahren nach Lösungen, die das Kükentöten so schnell wie möglich beenden sollen. Nun hat die Firma Agri Advanced Technologies (AAT), ein Tochterunternehmen der weltweit agierenden EW GROUP, eine praxistaugliche Anwendung vorgestellt, die dieses ermöglicht und entscheidende Vorteile für den Einsatz im Brütereibetrieb bietet. Nach erfolgreichen Vorversuchen wird mit einem Ersteinsatz in einer Brüterei ab Herbst 2018 gerechnet.
Quelle: Grayling Deutschland GmbH
De Niro, Chacco-Blue und Contendro I sind die internationalen Topvererber
Die Spitzenvererber des internationalen Dressur-, Spring- und Vielseitigkeitssports stammen aus deutscher Zucht. Dies geht aus der gerade veröffentlichten Hengste-Rangliste des Weltzüchterverbandes (World Breeding Federation for Sport Horses, WBFSH) hervor. Die Hitliste wird wie schon im Vorjahr angeführt vom Hannoveraner De Niro (Dressur) und dem Holsteiner Contendro I in der Vielseitigkeit, im Springen steht erstmals der Mecklenburger Chacco-Blue an der Spitze.
Quelle: fn-press
Österreich hat in der EU den höchsten Anteil an biologisch bewirtschafteten Flächen und liegt mit über einem Fünftel (21% oder 571.000 ha) an Bioflächen im Jahr 2016 klar an der Spitze, gefolgt von Schweden (18% oder 553.000 ha) und Estland (18% oder 181.000 ha). Über 10% Bio-Anteil an der landwirtschaftlich genutzten Fläche meldeten auch Italien (14% bzw. 1.796.0000 ha), die Tschechische Republik (14% bzw. 489.000 ha), Lettland (13% bzw. 259.000 ha) und Finnland (10% bzw. 238.000 ha).
Quelle: AIZ/EUROSTAT