DGfZ-Newsletter vom 14. Oktober 2021
Mit dem heutigen Newsletter erhalten Sie einen Überblick zu den in den letzten Wochen und heute eingestellten Meldungen im Internetportal der DGfZ. Sie können sich aber auch tagesaktuell informieren lassen, wenn Sie den RSS-Feed der DGfZ in Ihren News-Reader einbinden. Hilfestellungen hierzu finden Sie unter folgender Adresse: www.rind-schwein.de/brs-service/brs-rss-feed.html.
Wenn Sie diesen Newsletter erhalten, ohne dass Sie diesen Service bestellt haben, vernichten Sie bitte diese Mail und klicken auf keinen Fall die angegebenen Links an. Ohne Bezugsbestätigung verschicken wir keine Mails!!!!
WICHTIG: Da betrügerische E-Mails (Phishing
) häufig Links zu unsicheren Websites enthalten, empfiehlt die DGfZ nicht auf Links in E-Mails zu klicken, sondern diese zu kopieren und in Ihren Browser einzufügen.
Inhalt
- Angewandte Tierernährung
- Alte Sorten, alte Rassen: regionale Wertschöpfung, biologische Vielfalt und heimisches Kulturgut stärken
- Intensivseminar: Kälber und Fresser für Spezialisten
- MonViA-Markt
- Tierzuchtkongress in Berlin – ein voller Erfolg
- Uwe Branding mit Adolf-Köppe-Nadel geehrt
- Verleihung der Hermann-von-Nathusius-Medaille 2020 und 2021 in Berlin
- DGfZ-Mitgliederversammlung in Berlin
- DGfZ-Förderpreise 2020 und 2021
- Tiergesundheit durch Genomik
- ISN-Umfrage zur Zukunft der Schweinehaltung: Überforderung der Betriebe - Ausstiegswelle zeichnet sich ab - Strukturbruch wird konkret
- Bayern schützt vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen – Bewährte Förderung wurde auf Online-Verfahren umgestellt
- Exzessiv: Deutsche Humanmediziner setzen Reserveantibiotika massiv ein
- Newsletter der europäischen SAVE Foundation 3/2021 erschienen
- Neue Bekanntmachung zur Förderung von Innovationen zum Erhalt und zur Verbesserung der Schaf- und Ziegenhaltung
- Projekt Nationales Tierwohl-Monitoring
- EU-Parlament votiert pro Tiergesundheit und Tierschutz
1. Angewandte Tierernährung
Nicht nur für Tierärzte*innen in der Betreuung von Milchviehbeständen wird es immer wichtiger, profunde Kenntnisse in den Bereichen der Milchviehfütterung aufweisen zu können, um Betriebe insgesamt effektiv und erfolgreich beraten zu können. Die Tierzucht bietet mittlerweile Tiere an, deren Leistungen vor noch 10 Jahren nahezu undenkbar waren.
Gerade die traditionelle Rolle des Tierarztes in der Nutztiermedizin, den Landwirt (Tierwirt) lediglich in Fragen der Tiergesundheit zu beraten, bzw. als Feuerwehrtierarzt
zu agieren, sind endgültig vorbei und Geschichte. Im übertragenden Sinn gilt der Satz: Wird die Kuh optimal ernährt, sind die Tiere gesund
. Natürlich hat eine Vielzahl anderer Faktoren auch Einfluss auf die Tiergesundheit. Es zeigt sich aber deutlich, dass der Schwerpunkt Fütterungsoptimierung
mit und durch den Tierarzt aus dem Beratungskonzept nicht mehr wegzudenken ist.
Dabei muss der Tierarzt aber keine Computerprogramme zur Fütterung einsetzen und beherrschen (bei Interesse natürlich möglich) – das ist Aufgabe der Fütterungsberater, in der Regel gut ausgebildete Agraringenieure. Unsere originäre tierärztliche Aufgabe besteht darin, Fütterungsfehler, die mehr oder weniger tiergesundheitliche Auswirkungen
haben, zu erkennen und mit dem Fütterungsberater zu diskutieren. Wir Tierärzte sind mehrfach pro Monat bei den Tieren im Stall und sehen vor Ort, was los ist
. Umso mehr sind wir gefragt zu erkennen, inwieweit die Fütterung negative Gesundheitseinflüsse letztendlich auf die gesamte Herde hat.
Der Link zur Anmeldung:
Wann: 1. Dezember 2021, Berlin
Wo: Aquino Tagungszentrum, Hannoversche Str. 5b, 10115 Berlin
Das nova-Institut und die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft veranstalten die Fachtagung Alte Sorten, alte Rassen: regionale Wertschöpfung, biologische Vielfalt und heimisches Kulturgut stärken
.
Die Fachtagung bietet die Möglichkeit, mehr über die Leuchtturmprojekte und die Ergebnisse von AgroBioNet zu erfahren sowie mit den Praktikern in den Bereichen Fleisch, Getreide, Obst, Gemüse und Wein ins Gespräch zu kommen.
Die Tagung ist als Präsenzveranstaltung unter Berücksichtigung der in Berlin geltenden Corona-Verordnung geplant.
3. Intensivseminar: Kälber und Fresser für Spezialisten
Haltung, Fütterung, Tiergesundheit, Prophylaxen, Metaphylaxen, Management,… für eine anschließende erfolgreiche Milchproduktion
Begriffe wie die metabolische Programmierung, sind nicht mehr aus der Kälberernährung wegzudenken. In diesen ersten drei Lebenswochen wird die Lebensleistung, Gesundheit und damit Wirtschaftlichkeit als spätere Milchkuh programmiert
. Dabei spielt die ad libitum-Tränke eine wichtige Rolle im Rahmen der praktischen Erkenntnisse und Erfahrungen zur Kälberernährung. Wie hat sich das System
in der Praxis bewährt? – welche Tricks und Kniffe für die Praxis gibt es zum Thema?
Natürlich sind die Kälber die Stars von Morgen! Das Seminar wendet sich insbesondere an Tierärzte, Landwirte und Berater, die sich in Sachen Kälber und Fresser auf den neuesten und aktuellsten Stand der tiermedizinischen und landwirtschaftlichen Wissenschaften bringen möchten.
Der Link zur Anmeldung:
Intensivseminar: Kälber und Fresser für Spezialisten (ava1.de)
4. MonViA-Markt
Digitalen Marktplatz am 04.11.2021 von 14 bis 18 h.
An 21 Marktständen stellt das Verbundvorhaben Monitoring der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften Ihnen die entwickelten MonViA-Produkte vor. Lernen Sie Monitoringkonzepte, Machbarkeitsstudien und Methodenentwicklungen kennen und diskutieren Sie über mögliche Anknüpfungspunkte zu bestehenden Monitoring-Produkten. Und das alles mit ausreichend Zeit und ganz in Ruhe - wie das so auf kleinen Märkten üblich ist. Nach Ihrer Registrierung (HIER) bis zum 31.10.2021 erhalten Sie Zugang zum Marktplatz.
Am 6. und 7. Oktober tagte das Who is Who der Tierzuchtszene in Berlin. Der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) organisierte Kongress zur Zucht und Haltung von Rind und Schwein fand als Präsenzveranstaltung im Steigenberger Hotel statt und bot eine breite Palette interessanter und aktueller Themen der Branche. Kooperationsveranstalter waren die Deutsche Gesellschaft für Züchtungskunde e.V. (DGfZ), der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) und die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V. (DVG).
Der Kongress bot die ausgezeichnete Gelegenheit, die Grundlagen der Tierzucht und Tierhaltung mit den aktuellen Gegebenheiten und Rahmenbedingungen auf den Prüfstand zu stellen und mit Experten aus Wissenschaft und Praxis zu diskutieren. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse sowie praktische Erfahrungen konnten so bewertet und neue Ziele formuliert werden.
Quelle: DGfZ
6. Uwe Branding mit Adolf-Köppe-Nadel geehrt
Die Deutsche Gesellschaft für Züchtungskunde hat im Rahmen des Kongresses zur Zucht und Haltung von Rind und Schwein
, der vom BMEL in Kooperation mit der DGfZ, dem BRS und der DVG veranstaltet wurde, Herrn Uwe Branding am 6. Oktober mit der Adolf-Köppe-Nadel geehrt.
In Anerkennung und Würdigung seiner herausragenden Verdienste für die nationale und internationale Reputation der deutschen Rinderzucht verlieh der DGfZ-Präsident, Dr. Erwin Hasenpusch, Herrn Branding die Ehren-Nadel, mit der seit 1956 Persönlichkeiten, die sich auf dem Gebiet der praktischen Tierzucht besondere Verdienste erworben haben, ausgezeichnet werden.
Quelle: DGfZ
Prof. Dr. Hans Rudolf Fries und Dr. Reinhard Reents geehrt
In diesem Jahr wurden in Berlin coronabedingt gleich zwei bedeutende Tierzüchter mit der Hermann-von-Nathusius-Medaille geehrt: Prof. Dr. Hans Rudolf Fries, emeritierter Professor der Technische Universität München für das Jahr 2020 und Dr. Reinhard Reents, Geschäftsführer der Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V. für das Jahr 2021.
Im Rahmen des Kongresses zur Zucht und Haltung von Rind und Schwein
, der vom BMEL in Kooperation mit der DGfZ, dem BRS und der DVG veranstaltet wurde, erfolgte die feierliche Verleihung am 6. Oktober im Steigenberger Hotel.
Quelle: DGfZ
8. DGfZ-Mitgliederversammlung in Berlin
Endlich wieder ein Treffen von Angesicht zu Angesicht – das war der einhellige Tenor der diesjährigen Mitgliederversammlung der DGfZ am 6. Oktober im Steigenberger Hotel in Berlin. Obwohl das Online-Meeting 2020 technisch und rechtlich sehr gut durchgeführt wurde, war die Atmosphäre doch nicht vergleichbar. Dieses Jahr trug auch das ausgezeichnete Rahmenprogramm dazu bei, denn die Mitgliederversammlung fand im Zuge des Kongresses zur Zucht und Haltung von Rind und Schwein
statt, der vom BMEL in Kooperation mit der DGfZ, dem BRS und der DVG veranstaltet wurde.
Quelle: DGfZ
9. DGfZ-Förderpreise 2020 und 2021
Coronabedingt wurden in diesem Jahr sowohl die DGfZ-Förderpreise 2020 als auch 2021 vergeben. Die würdige Verleihung fand im Steigenberger Hotel in Berlin statt und war eingebettet in den Kongress zur Zucht und Haltung von Rind und Schwein
, der vom BMEL in Kooperation mit der DGfZ, dem BRS und der DVG veranstaltet wurde. Bereits um kurz nach 8 Uhr morgens war der Saal gut gefüllt, denn die meisten anwesenden Wissenschaftler und Vertreter aus Wirtschaft und Verwaltung wollten sich die Vorträge der ausgezeichneten Jungwissenschaftler nicht entgehen lassen. Die Jury der DGfZ bewies in den letzten Jahren ein ausgezeichnetes Händchen bei der Wahl der förderwürdigen Arbeiten und viele ehemalige Preisträger gehören mittlerweile zu den führenden Wissenschaftlern im deutschsprachigen Raum.
Quelle: DGfZ
10. Tiergesundheit durch Genomik
Warum sind manche Tiere anfälliger für Krankheiten als andere? Dies haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) genauer untersucht. Sie fanden bei Nutztierarten genetische Unterschiede, die dafür verantwortlich sind, dass einzelne Tiere weniger anfällig sind für bestimmte Krankheiten. In einer großen Studie haben die Forschenden die Machbarkeit und Effizienz von CRISPR-Cas9-Editierungen belegt.
Quelle: TUM
Die Schweinehaltung in Deutschland befindet sich in einer gravierenden Strukturkrise. Die Hälfte der deutschen Schweinehalter will in den nächsten 10 Jahren aussteigen. Insbesondere kleinere Betriebe planen bereits sehr kurzfristig den Ausstieg. Treibende Gründe für die Betriebsaufgabe sind die Summe der Auflagen, fehlende Planungssicherheit sowie mangelnde Perspektive. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen personalisierten Befragung der ISN von über 1.000 deutschen Sauenhaltern und Schweinemästern. Die ISN fordert die Agrarminister aus Bund und Ländern auf, nun endlich gemeinsam für Planungssicherheit und Perspektive für die Schweinehalter zu sorgen, um dem Strukturbruch entgegenzuwirken.
Quelle: ISN
Gefährdete heimische Nutztierrassen zu erhalten ist erklärtes Ziel bayerischer Landwirtschaftspolitik. Die Züchtung hat deshalb in Bayern einen hohen Stellenwert und ist seit Jahren erfolgreich. Wie Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber in München mitteilte, unterstützt der Freistaat mittlerweile die Züchtung von 21 verschiedenen bedrohten Nutztierrassen – Pferde und Rinder ebenso wie Schafe und Ziegen. Sie wären sonst vom Aussterben bedroht. Allein im vergangenen Jahr erhielten 827 Zuchtbetriebe für den Erhalt dieser Rassen rund 910.000 Euro.
Quelle: stmelf
Immer wieder beklagen Standesvertreter aus der Humanmedizin die Zunahme von resistenten Keimen bei Menschen und reklamieren die sogenannten Reserveantibiotika exklusiv für die Humanmedizin. Im Gegensatz hierzu werden diese Reserveantibiotika in Deutschland beim Menschen in beachtlichen Mengen verordnet.
Quelle: aho
Die Ausgabe 3/2021 des vierteljährlich erscheinenden Newsletters der europäischen SAVE Foundation (Sicherung der landwirtschaftlichen Arten-Vielfalt in Europa) ist erschienen.
Unter anderem mit folgenden interessanten Themen:
- Ein interdisziplinärer Ansatz zu tiergenetischen Ressourcen
- Wölfe und seltene Nutztierrassen
- Zahlungen für die Erhaltung tiergenetischer Ressourcen in der Landwirtschaft
- Gateway für genetische Ressourcen
Quelle: SAVE
Ziel der Bekanntmachung zur Förderung von Innovationen zum Erhalt und zur Verbesserung der Schaf- und Ziegenhaltung
ist die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, die zur Optimierung der Wertschöpfungskette der Schaf- und Ziegenhaltung beitragen und damit von der Zucht über die Fütterung, Haltung und Tiergesundheit bis zur Vermarktung der Produkte und der Bedeutung für den Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz einen innovativen Beitrag leisten. Projektideen können bis zum 15.12.2021 um 12.00 Uhr (Ausschlussfrist) bei der BLE eingereicht werden.
Quelle: BLE
16. Projekt Nationales Tierwohl-Monitoring
Ziel des Projektes Nationales Tierwohl-Monitoring
(NaTiMon) ist die Erarbeitung von Grundlagen für eine Berichterstattung über das Tierwohl in der deutschen Nutztierhaltung, die den Status quo und Veränderungen über die Zeit abbildet.
Quelle: NaTiMon
Mit ihrer Abstimmung im Plenum des Europaparlamentes demonstrierten die Abgeordneten, dass sie den One-Health-Ansatz der EU zur Bewältigung der Herausforderung der Antibiotikaresistenz unterstützen. So bewertete EPRUMA (European Platform for the Responsible Using of Medicines in Animals), der Zusammenschluss im Tiergesundheitssektor zum verantwortungsvollen Umgang mit Arzneimitteln, die Entscheidung im Europaparlament.
Quelle: aho