Das Bundeskabinett hat heute den Regierungsentwurf des Bundeshaushaltes 2017 beschlossen. Der Regierungsentwurf sieht für den Haushalt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (Einzelplan 10) Ausgaben in Höhe von rd. 5,9 Mrd. Euro vor. Gegenüber dem Haushalt 2016 ist im Einzelplan 10 ein Aufwuchs von rd. 300 Mio. Euro zu verzeichnen.
Einzelheiten zu den veranschlagten Ausgaben sind in der anliegenden Übersicht dargestellt.
Quelle: BMEL/DGfZ
Gleichzeitiger Anstieg der Abgabemengen für Antibiotika mit besonderer Bedeutung für die Therapie beim Menschen
In Deutschland hat sich die in der Tiermedizin abgegebene Menge an Antibiotika zwischen den Jahren 2011 und 2015 von 1.706 auf 837 Tonnen mehr als halbiert (minus 51 Prozent). Von 2014 zu 2015 ging die Gesamtmenge der abgegebenen Antibiotika um 401 Tonnen (32 Prozent) zurück. Das ergab die Auswertung der inzwischen im fünften Jahr erhobenen Abgabemengendaten für Antibiotika durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Von 2011, dem ersten Jahr der Erfassung, bis 2015 wurde jedoch auch für einige Wirkstoffklassen ein Anstieg der Abgabemengen festgestellt, darunter Fluorchinolone und Cephalosporine der 3. Generation. Diese beiden Antibiotikaklassen sind für die Therapie beim Menschen von besonderer Bedeutung.
Quelle: BVL
Der Pilz Pneumocystis carinii verursacht milde Verlaufsformen einer Lungenentzündung bei Schweinen. Er wurde daher bislang diagnostisch kaum berücksichtigt. Ein Team der Vetmeduni Vienna zeigte nun, dass österreichische Schweine sehr anfällig für den Erreger sind und dass seine Rolle bislang unterschätzt wurde. Pneumocystis carinii scheint ein Türöffner
für Folgeinfektionen durch Bakterien zu sein. Mit einer Lungenspülung kann man den Erreger rechtzeitig und schonend bei den Schweinen nachweisen. Die Ergebnisse wurden in zwei Studien in den Fachjournalen The Veterinary Journal und Journal of Veterinary Diagnostic Investigation veröffentlicht.
VUW
Die seit einigen Monaten anhaltende Milchmarktkrise macht sich auch im Zuchtrinderexport bemerkbar. Mit 39.313 exportierten Holstein-Zuchtrindern konnte wieder ein sehr gutes Exportergebnis erzielt werden. Der Drittlandanteil (67,5 %) ist um drei Prozentpunkte nochmals gering angestiegen und macht somit zwei Drittel aller Zuchtvieh-exporte aus. Die EU-Inlandsvermarktung hat an Stückzahlen deutlich verloren, vor allem in den Abnehmerländer Polen und Großbritannien, die im Vorjahreszeitraum wesentlich größere Zukäufe tätigten. Trotz eines Minus von 8,3 % sind, vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in einigen Abnehmerländern, die Exportzahlen zufriedenstellend. So gingen besonders zum Vorjahr Exporte in benachbarte EU-Länder, die ebenfalls direkt von den schlechten Michmarktpreisen betroffen sind, deutlich zurück. Dennoch haben die Zuchtviehexporte sicherlich zu einer Entlastung des Inlandsmarktes beigetragen und verhindert, dass die Zuchtviehpreise noch deutlicher zurückgingen.
DHV
Ende Juni fand in Straß im Zillertal die jährliche Tagung der FERBA (Europäische Föderation Bergrinderrassen des alpinen Systems) statt, in der elf Zuchtorganisationen von 14 speziellen Bergrinderrassen mit rund 30.000 Betrieben und fast 300.000 Kühen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Schweiz und Österreich zusammengeschlossen sind. Österreich ist dabei vertreten durch die Rassen Tiroler Grauvieh, Pinzgauer und Tux- Zillertaler. Dabei wurden Giovanni Battista Polla für ein weiteres Jahr als Präsident sowie Italo Gilmozzi (beide Zuchtverantwortliche der Rendenarasse aus Italien) als Direktor bestätigt.
Bei der Vollversammlung wurden viele für Bergrinderrassen wichtige Themen angesprochen. Darunter die Haltung, die wirtschaftlichen Herausforderungen im alpinen Raum sowie Maßnahmen zur Erhaltung der Rassen. Für 2017 ist die Teilnahme an einem Projekt mit namhaften internationalen Universitäten zum Thema Resilienz bei Rindern
geplant. Hier werden mittels genomischer Untersuchung - je Rasse werden zirka 20 Proben gezogen - Parameter zur Anpassungsfähigkeit, Krankheitsanfälligkeit, Stressresistenz und Vitalität im Hinblick auf die sich veränderten Umweltbedingungen erarbeitet.
ZAR
Das Rindergesundheitsmonitoring Pro Gesund gewinnt immer mehr an Bedeutung und in Furth im Wald konnte die Projektleiterin der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Dr. Dr. Eva Zeiler den zweitausendsten Betrieb begrüßen. Diese erfolgreiche Entwicklung zeigt den unermüdlichen Einsatz der regionalen Leistungsoberprüfern (LOP), die den Landwirten im Umgang und bei Fragen zu Pro Gesund zur Seite stehen. In der Verwaltungsstelle Schwandorf des Landeskuratoriums für tierische Veredelung, kurz LKV, leisten die LOP großartige Arbeit. Es ist nicht verwunderlich, dass der 2.000te Betrieb im Einzugsgebiet der Schwandorfer Kollegen liegt. Knapp ein Viertel der Pro Gesund- Betriebe stammen aus dieser Region und ein Sechstel der gemeldeten Diagnosen werden aus Schwandorf geliefert. Die Diagnosen sind der Schlüssel zum Erfolg von Pro Gesund. Sie fließen als Rohdaten in die Datenbank von Pro Gesund ein und ermöglichen, neben der einzelbetrieblichen Analyse und Auswertung seit April 2016 auch die Gesundheitszuchtwerte der Besamungsbullen. Pro Gesund Betriebe tragen damit durch die Meldung von Diagnosen aktiv zu sicheren Gesundheitszuchtwerten bei.
LfL
Am 16. und 17.Juni 2016 fand die jährliche, nunmehr 43. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Embryotransfer deutschsprachiger Länder (AET-d) in Neustadt a. d. Aisch statt. Es war bereits die 5. Tagung in Neustadt nach 1976, 1981, 1984 und 1997. Die Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, Dr. Andrea Lucas-Hahn vom Friedrich-Loeffler-Institut und Dr. Hans-Peter Nohner vom Besamungsverein Neustadt an der Aisch, konnten deutlich über 100 Praktiker und Wissenschaftler aus dem ET-Bereich begrüßen, darunter auch Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft aus Österreich, der Schweiz und Luxemburg.
Neben Erfahrungsberichten aus der Praxis wurden neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die in-vitro-Produktion, Kryokonservierung, Superovulation und Ovaraktivität vorgestellt. Auch ein Vortrag zur Geschichte und Aktuellem aus dem Bereich der humanen assistierten Reproduktionsmedizin stieß auf großes Interesse. Zusätzlich fand ein Praktikerseminar statt. In diesem Workshop diskutierten die Teilnehmer zwei Stunden über die Morphologie von Embryonen verschiedener Entwicklungsstadien und -qualitäten.
Die nächste Jahrestagung wird am 8. und 9. Juni 2017 in Wieselburg/Maria Taferl in Österreich stattfinden. BVN
Der Tagungsband ist abrufbar unter:
BVN
Am 1. Juli 2016 ist das Gesetz zur Umsetzung der Verpflichtungen nach dem Nagoya-Protokoll und zur Durchführung der Verordnung (EU) Nr. 511/2014 in Deutschland in Kraft getreten. Zuvor hatte Deutschland am 21. April 2016 das Protokoll von Nagoya über den Zugang zu genetischen Ressourcen und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus ihrer Nutzung ergebenden Vorteile zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt ( CBD )
ratifiziert und damit entschieden, Vertragspartei dieses völkerrechtlichen Vertrages zu werden.
Quelle: BfN, BLE
Mit der Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union, tritt die VERORDNUNG (EU) 2016/1012 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 8. Juni 2016 über die Tierzucht- und Abstammungsbestimmungen für die Zucht, den Handel und die Verbringung in die Union von reinrassigen Zuchttieren und Hybridzuchtschweinen sowie deren Zuchtmaterial und zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 652/2014, der Richtlinien des Rates 89/608/EWG und 90/425/EWG sowie zur Aufhebung einiger Rechtsakte im Bereich der Tierzucht (Tierzuchtverordnung
) am 19. Juli 2016 in Kraft. Die Anwendung der Verordnung erfolgt 28 Monate nach Inkrafttreten am 1. November 2018.
Damit steht nun fest, dass eine Neufassung des deutschen Tierzuchtrechts am 01.11.2018 gelten muss.
Hier finden Sie:
- die deutsche Version der im Amtsblatt veröffentlichten Tierzuchtverordnung: TierzuchtVO Amtsblatt
- die Erklärung Deutschlands, der Kommission und weiterer Länder.
Quelle: DGfZ
Wissenschaftlern der Technischen Universität München (TUM) ist es gemeinsam mit Forschern aus Österreich und der Schweiz gelungen, eine Ursache für wiederkehrende Atemwegserkrankungen und den frühen Tod der Kälber der Rassen Braunvieh und Fleckvieh zu identifizieren. Sie konnten dafür eine Mutation auf dem Chromosom 19 verantwortlich machen, die zu einer Veränderung der Flimmerhäarchen der Atemwege führt. Dies führt letztlich zu einem mangelhaften Abtransport von Sekret aus den Atemwegen und erhöht die Wahrscheinlichkeit, an einer Atemwegserkrankung zu sterben. Damit die Mutation voll wirksam wird, muss sie bei beiden Elterntieren vorliegen. Es ist nun erstmals der Nachweis gelungen, dass die Genmutation wahrscheinlich bereits vor der Aufspaltung in die Rassen Braun- und Fleckvieh entstanden ist
, sagt Wissenschaftler Pausch. Das von ihm koordinierte Team untersuchte die Genom-Sequenzen von 290 ausgewählten Tieren und damit mehrere tausend Gigabyte Daten.
Quelle: TUM/DGfZ