Acht Prozent aller Braunviehkälber kommen ohne Trinkreflex zur Welt. Forscher der Universität Hohenheim wollen den Ursachen dafür auf die Spur kommen und erhalten dafür von der Landwirtschaftlichen Rentenbank eine Förderung von gut 400.000 Euro. Tiergenetiker Prof. Dr. Jörn Bennewitz und seine Mitarbeiter analysieren Genmaterial, um die Ursache für die Trinkschwäche zu finden und bei zukünftigen Züchtungen der bekannten Allgäuer Rinderrasse zu vermeiden. Die Vermutung des Milchviehexperten: Ein Gendefekt ist für die Trinkschwäche verantwortlich. Im Laufe des vergangenen Jahres haben Bauern auf 200 Höfen deshalb für Prof. Dr. Bennewitz das Trinkverhalten ihrer neugeborenen Kälber dokumentiert. Anhand dieser Daten kann er bereits erste Schätzungen anstellen: Steckt wirklich ein Gendefekt hinter dem Problem, oder sind doch Umwelteinflüsse wie zum Beispiel ein Mangel an Vitamin E oder Selen die Ursache? Wenn wir die Stammbäume der betroffenen Tiere vergleichen, fällt auf, dass die Krankheit in bestimmten Familien gehäuft auftritt. Das deutet darauf hin, dass die Ursache für die Trinkschwäche in den Genen liegt, fasst Prof. Dr. Bennewitz zusammen.

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Quelle: Universität Hohenheim

Studie untersucht Übertragungswege und Infektionsverlauf

Wissenschaftler der Klinik für Pferde der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) zeigten zusammen mit Forschern des TWINCORE, Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung, dass das Nicht-primate Hepacivirus (NPHV) von Mutterstuten auf ihr Fohlen übertragen werden kann. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachmagazin Journal of General Virology.

Quelle: TiHo Hannover

In dem Verbundprojekt PraeRi: Tiergesundheit, Hygiene und Biosicherheit in deutschen Milchviehbetrieben – eine Prävalenzstudie werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, der Freien Universität Berlin und der Ludwig-Maximilians-Universität München die Tiergesundheit in deutschen Milchkuhbetrieben untersuchen. Das Projekt hat eine Laufzeit von 3,5 Jahren und wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert.

Quelle: PraeRi

Im Dezember wurde die Allianz beschlossen. Nun geht das gemeinsame Genome-Editing-Start-up von Bayer und Crispr Therapeutics in Großbritannien und den USA unter dem Namen Casebia Therapeutics an den Start. Der formale Sitz des neuen Unternehmens liegt zwar in London, das operative Herz schlägt jedoch in Cambridge, USA. Casebia Therapeutics ist für Bayer die erste langfristige strategische Partnerschaft mit einem substanziellen Investment im Bereich Genome Editing. Als Ergebnis sollen In-vivo-Anwendungen der Geneditierungstechnologie CRISPR-Cas9 für Patienten zur Verfügung stehen. Zu den indikationsbezogenen Zielen des Joint Ventures gehört es, neue Behandlungsmethoden für Bluterkrankungen, Erblindung und Herzerkrankungen zu entdecken, zu entwickeln und zu vermarkten. Das Joint Venture mit Crispr Therapeutics war die erste Investition des 2015 etablierten Bayer Lifescience Centers. Diese neue Einheit berichtet direkt an den Vorstand und soll bahnbrechende wissenschaftliche Fortschritte schneller zugänglich machen. Das Kernteam besteht aus 17 Mitarbeitern mit Sitz in Berlin. Eine Expansion nach Boston und Peking ist geplant.

Quelle: biotechnologie.de/bk

Weitere Informationen finden Sie hier: www.biotechnologie.de/BIO/Navigation/DE/root,did=188952.html

Das Islandpony stammt ursprünglich aus England. Das fanden Wissenschaftler des Berliner Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) anhand von Genanalysen heraus. Ihre Hypothese ist nun, dass die Wikinger die Gangpferde von England im 9. Jahrhundert mit nach Island nahmen und dort gezielt wegen ihrer fünf Gänge weiter züchteten.

Quelle: IZW

Die Russische Föderation verhängte am 7. August 2014 gegenüber der EU, den USA und anderen Ländern einen Importstopp für zahlreiche Agrarprodukte wie Fleisch, Milcherzeugnisse, Obst und Gemüse. Nach wie vor haben die genossenschaftlichen Unternehmen der verschiedenen Sparten mit den negativen Folgen der Sanktionen zu kämpfen. Die zahlreichen Konsultationen zur Aufhebung des Importverbots, zuletzt im Juli von Bundesminister Christian Schmidt in Moskau, sind wichtig und richtig, aber leider bislang erfolglos verlaufen, erklärte Dr. Henning Ehlers, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV).

Quelle: DRV

DZIF-Wissenschaftler der Universität Tübingen haben entdeckt, dass das in der menschlichen Nase siedelnde Bakterium Staphylococcus lugdunensis einen bisher unbekannten antibiotischen Wirkstoff gegen multiresistente Erreger produziert. Die Forschungsergebnisse sind im Wissenschaftsjournal Nature veröffentlicht. Es hat eine völlig andere Struktur als die bisher bekannten. Wie Versuche an Mäusen ergaben, ist Lugdunin in der Lage, selbst multiresistente Erreger zu bekämpfen, bei denen viele klassische Antibiotika mittlerweile wirkungslos sind. Nun sind jedoch noch einige Hürden zu überwinden, bis es im Apothekerregal landen könnte.

Quelle: DZIF

Nach einem zweitägigen Strategiemeeting in Rom rückt der Beginn der Bekämpfung der Pest der kleinen Wiederkäuer (PPR) näher. Die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) und die Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hatten beschlossen, die PPR bis zum Jahr 2030 auszurotten. Dafür haben sie im Rahmen des Treffens Tiergesundheitsexperten, Repräsentanten von Behörden, Landwirtschaftsexperten und andere Experten einen Arbeitsplan für die ersten fünf Jahre der Bekämpfung präsentiert.

Quelle: OIE

Das Bundeskabinett hat heute den Regierungsentwurf des Bundeshaushaltes 2017 beschlossen. Der Regierungsentwurf sieht für den Haushalt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (Einzelplan 10) Ausgaben in Höhe von rd. 5,9 Mrd. Euro vor. Gegenüber dem Haushalt 2016 ist im Einzelplan 10 ein Aufwuchs von rd. 300 Mio. Euro zu verzeichnen.

Einzelheiten zu den veranschlagten Ausgaben sind in der anliegenden Übersicht dargestellt.

Quelle: BMEL/DGfZ

Gleichzeitiger Anstieg der Abgabemengen für Antibiotika mit besonderer Bedeutung für die Therapie beim Menschen

In Deutschland hat sich die in der Tiermedizin abgegebene Menge an Antibiotika zwischen den Jahren 2011 und 2015 von 1.706 auf 837 Tonnen mehr als halbiert (minus 51 Prozent). Von 2014 zu 2015 ging die Gesamtmenge der abgegebenen Antibiotika um 401 Tonnen (32 Prozent) zurück. Das ergab die Auswertung der inzwischen im fünften Jahr erhobenen Abgabemengendaten für Antibiotika durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Von 2011, dem ersten Jahr der Erfassung, bis 2015 wurde jedoch auch für einige Wirkstoffklassen ein Anstieg der Abgabemengen festgestellt, darunter Fluorchinolone und Cephalosporine der 3. Generation. Diese beiden Antibiotikaklassen sind für die Therapie beim Menschen von besonderer Bedeutung.

Quelle: BVL