Der bei acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften angesiedelte BioÖkonomieRat hat am 14. Juni 2011 in Brüssel erstmals die Priorisierung seiner in einem Ausgangsgutachten erarbeiteten Forschungsfelder vorgelegt. Mit der Schwerpunktsetzung können nach Einschätzung des Rats die Ziele der Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie 2030
der Bundesregierung verwirklicht werden. Vordringlich ist es demnach, neue Nutzpflanzen und Nutztiere zu züchten, zweitens effizientere Anbautechnologien zu entwickeln und die Ernteverluste zu reduzieren sowie drittens die Ressource Boden nachhaltiger zu nutzen.
Am 20. Juni 2011 veranstaltet die studentische Arbeitsgemeinschaft Schwein an der Göttinger Fakultät für Agrarwissenschaften eine Podiumsdiskussion mit dem Titel Schweinehaltung in Niedersachsen – Ein Auslaufmodell?
. Im Hörsaal ZHG 101 stellen sich ab 19:00 Uhr der niedersächsische Landwirtschaftsminister Gert Lindemann, der Geschäftsführer der ISN e.V., Dr. Torsten Staack, Prof. Dr. Achim Spiller von der Universität Göttingen sowie die Landwirte Hubert Kellner und Carsten Bauck der Podiumsdiskussion.
Das gibt die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL) bekannt, deren wissenschaftlicher Beirat der Ministerin ihr Positionspapier Landwirtschaft ist Zukunft
übermittelte. >>>
Ob Stall, ob Weide - unsere Milchbauern haben grundsätzlich ein sorgfältiges Augenmerk auf eine artgerechte Fütterung ihrer Milchkühe, teilt der Deutsche Bauernverband (DBV) mit. Die Milchkuh als Wiederkäuer stellt mit ihren vier Mägen besondere Anforderungen an ihre Fütterung. Fütterungsfehler würden umgehend mit einem Rückgang der Milchleistung und gesundheitlichen Problemen quittiert. Daher spiele die Fütterung eine zentrale Rolle in der Herdenbetreuung durch den Milcherzeuger. Nicht nur die Auswahl, Menge und Kombination der richtigen Futtermittel seien entscheidend für satte und zufriedene Kühe, sondern auch Zeitpunkt, Regelmäßigkeit und Hygiene der Fütterung >>>
Neue Ansätze zur überregionalen Koordinierung und Kooperation der Forschungsaktivitäten der Länder und zur nachhaltigen Produktion tierischer Erzeugnisse anhand des CO2-Fußabdruckes (Carbon-Footprint) standen im Mittelpunkt der elften Arbeitstagung Forum angewandte Forschung in der Rinder- und Schweinefütterung
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Auch wenn die Suche nach der EHEC-Quelle weiter läuft, zumindest bei der Erforschung des Erregers sind deutsche Bakteriologen einen Schritt weiter gekommen. Am 2. Juni meldeten gleich zwei Forscherteams die vollständige Entzifferung des Erbguts von HUSEC041. Während Münsteraner Forscher zusammen mit dem Konzern Life Technologies in Darmstadt die Erbinformation dekodierten, hatten sich Mikrobiologen vom Hamburger Universitätsklinikum in Eppendorf mit Spezialisten der Sequenzier-Fabrik des chinesischen Beijing Genomics Institute (BGI) zusammengetan. Die Erbgutsequenz offenbart: HUSEC041 ist ein genetischer Hybrid, der die krankmachenden Eigenschaften von zwei unterschiedlichen Erregern auf gefährliche Art und Weise miteinander vereint.
Für Deutschland und Österreich wird die genomische Selektion wie geplant am 09.08.2011 zum offiziellen Zuchtwertschätzverfahren. Interbull, die offizielle Zertifizierungsstelle für genomische Zuchtwertschätzverfahren mit Sitz in Uppsala, Schweden, teilte am 06.06.2011 mit, dass die neue Methode das Validierungsverfahren in allen Merkmalen bestanden hat. Mit der offiziellen Anerkennung durch Interbull darf nunmehr europaweit mit Samen von Fleckviehbullen gehandelt werden, die genomisch untersucht sind, auch wenn sie noch keine eigenen Nachkommen erzeugt haben. Die genomische Zuchtwertschätzung beim Rind wurde an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Institut für Tierzucht, gemeinsam mit Kollegen aus Österreich und Baden-Württemberg entwickelt.
Die Impfungen mit dem Impfstoff PregSure BVD führen bei Rindern zur Bildung von Antikörpern, die sich an Zellen des Blutes anheften können. Werden diese Antikörper mit dem Kolostrum der geimpften Kuh an das Kalb weitergegeben, können sie dort Blut und Knochenmarkszellen zerstören. In betroffenen Betrieben führt das bei bis zu 15% der Kälber zu der als Blutschwitzen
bekannt gewordenen Erkrankung. Eine Arbeitsgruppe der Abteilung Veterinärmedizin
des Paul-Ehrlich-Instituts um Max Bastian stellt in der Zeitschrift VACCINE nun Untersuchungen zu möglichen Ursachen dieses Phänomens vor. Die Publikation ist online bereits verfügbar.
Der Umweltausschuss des Europaparlamentes hat sich in seiner letzten Sitzung für eine Lockerung des Verfütterungsverbotes von tierischen Proteinen ausgesprochen. Die Aufhebung des Verfütterungsverbotssei nach Ansicht des Ausschusses nur möglich, wenn die Eiweiße ausschließlich von Tieren stammten, die nicht in Verbindung mit TSE-Erkrankungen stünden und wenn die Tiere nicht ihre eigenen Artgenossen fressen müssten. Über die Entschließung wird im Juli im Plenum entschieden.