Bestimmte Chargen von aus Ägypten stammenden Bockshornkleesamen sind mit hoher Wahrscheinlichkeit für die EHEC O104:H4-Ausbrüche in Deutschland und Frankreich verantwortlich. Grundlage für die Aufklärung waren epidemiologische Untersuchungen sowie die Rück- und Vorwärtsverfolgung von Samenlieferungen durch eine eigens dafür gegründete deutsche EHEC-Task Force. Nachdem auch in Frankreich Ausbruchsfälle mit demselben Erreger aufgetreten sind, hat eine europäische Task Force unter Leitung der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA die Rückverfolgung auf europäischer Ebene übernommen. Die EFSA und das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) empfehlen ebenso wie die deutschen Behörden, keine Sprossen für den Eigenbedarf zu ziehen und keine Sprossen oder Keimlinge zu verzehren, die nicht gründlich durchgegart wurden. Hintergrund ist, dass nach gegenwärtigem Kenntnisstand möglich ist, dass noch mit EHEC kontaminierte Sprossensamen im Umlauf sind.
Die Phosphorversorgung von Mastschweinen rückt nicht nur aus Sicht der Ressourcenschonung, sondern vermehrt auch aus ökonomischen Gesichtspunkten in den Blickpunkt der Verbraucher und der Landwirte. Eine P-reduzierte Fütterung mit Phytasezusatz ist seit Jahren zumindest in den viehstarken Regionen Standard. Da auch anorganischer Phosphor ein knappes Gut ist und gerade in Zeiten von starkem wirtschaftlichen Wachstum einen hohen Preis besitzt, stellt sich die Frage, ob Mastschweine auch mit Futtermitteln zurecht kommen, die bei entsprechender Ausstattung mit Phytase komplett auf den Zusatz von anorganischem Phosphor verzichten.
Dieser Frage wurde jetzt in einem Gemeinschaftsversuch der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau des Landes Sachsen-Anhalt in Iden nachgegangen.
P-versuch Iden 2011- Mastschweine 11
Eutertücher, Reinigungs- und Desinfektionsmittel sollen im Melkstand die Übertragung von Mastitiserregern verhindern. Wissenschaftler der Universität Zürich haben jedoch bewiesen, dass über solche Hygieneprodukte Erreger auf das Euter übertragen werden und zu einer Mastitis führen können. In einer Studie wurden Betriebe mit hohen Mastitisraten eingehend untersucht. >>>
Ökologisch wirtschaftende Betriebe streben danach, in der Tierhaltung ein hohes Niveau an Tiergesundheit und Wohlergehen durch gutes Management zu erzielen. Ziel eines europäischen Forschungsvorhabens war es, den Tierarzneimitteleinsatz in der ökologischen Milchviehhaltung durch aktive Tiergesundheitsplanung zu senken. Gegenstand des deutschen Teilprojekts war dabei die Erstellung betriebsindividueller Tiergesundheitspläne.
Die Initiativgruppe Tierwohl-Label
entwickelt derzeit ein Gütesiegel für Fleisch aus besonders tiergerechter Haltung. Die Wissenschaftler der Universitäten Göttingen und Kassel haben heute zusammen mit dem Deutschen Tierschutzbund, dem Friedrich-Loeffler-Institut, dem Verein Neuland sowie Unternehmen der Schlacht- und Lebensmittelbranche erste Kriterien des Siegels auf einer Fachtagung öffentlich vorgestellt. Das freiwillige Label definiert Standards für Aufzucht, Mast, Transport und Schlachtung von Masthühnern und Mastschweinen. Anders als andere derzeit diskutierte Initiativen zur Verbesserung des Tierwohls zeichnet sich die Göttinger Initiativgruppe dadurch aus, dass das Siegel nicht nur von einzelnen Unternehmen, sondern von einer breiten Interessengruppe getragen wird. Der Deutsche Tierschutzbund wird das Label auf den deutschen Markt bringen. Damit stellt sich die größte deutsche Tierschutzorganisation hinter die Idee des Siegels.
Im Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium kamen Ende Juni zum dritten Mal die Mitglieder des Lenkungsausschusses Tierschutzstrategie
in Hannover zusammen. Der Niedersächsische Landwirtschaftsminister Gert Lindemann hatte zu Beginn seiner Amtszeit diesen Lenkungsausschuss einberufen. In ihm sind Vertreter der Landwirtschaft, der Ernährungswirtschaft, des Bioland-Verbandes, des Deutschen Tierschutzbundes, der Wissenschaft, der Behörden, der Verbraucherzentralen und der Kirche vertreten.
Auf die Frage Wie geht’s?
können in Zukunft Rinder tatsächlich antworten
. Um die Gesundheit von Kühen einfacher und schonender zu beobachten, haben die Grazer Firma smaXtec animal care sales GmbH und der Studiengang Elektronik & Technologiemanagement
der FH JOANNEUM Kapfenberg in einer seit mehreren Jahren laufenden Zusammenarbeit ein Sensorsystem zur Überwachung des pH-Wertes im Magen von Rindern entwickelt.
Die Bundesstadt Bonn wird Sitz eines neuen Innovations- und Technologiezentrums. So sieht es der Gesetzentwurf zum Abkommen vom 5. April 2011 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Internationalen Organisation für erneuerbare Energien (IRENA) über den Sitz des IRENA-Innovations- und Technologiezentrums (17/6039) vor. Der Bundesrat hat keine Einwände gegen den Gesetzentwurf, wie die Bundesregierung in einer Unterrichtung (17/6265) bekannt gibt. (hib)
Während der Plenarsitzung der gemeinsamen Regierungskonsultationen unter Vorsitz der Bundeskanzlerin und des chinesischen Ministerpräsidenten Wen nahm die Diskussion um die Weiterentwicklung der Landwirtschaft sowie des Verbraucherschutzes einen hohen Stellenwert ein.
Das Denkmal, das 1850 die deutschen Landwirte ihrem großen Lehrer
Albrecht Daniel Thaer in Leipzig gewidmet hatten, ist nach langer Odyssee wieder an seinen ursprünglichen Platz im Leipziger Stadtbild in der Lenné-Anlage zurückgekehrt. In einer Feierstunde würdigte der Leipziger Kulturbürgermeister Michael Faber das Engagement der Initiatoren und Förderer für die aufwendige Restaurierung des Denkmals, das von einem der bedeutendsten deutschen Bildhauer des Spätklassizismus, Ernst Rietschel, geschaffen worden war. Der Arzt, Wissenschaftler und Landwirt Albrecht Daniel Thaer (1752 - 1828) gilt als Begründer der deutschen Agrarwissenschaft. Er verfasste maßgebliche Schriften und Standardwerke auf der Grundlage umfassender praktischer Versuche.