EU-Informationen

Das EU-Parlament hat letzte Woche beschlossen, dass Masttiere weniger Antibiotika erhalten sollen. Laut Vereinbarung wird die Verwendung von antimikrobiellen Mitteln als prophylaktische Maßnahme ohne klinische Anzeichen einer Infektion künftig auf einzelne Tiere beschränkt. Die vorbeugende Anwendung bei ganzen Tiergruppen, bei denen nur ein Tier Anzeichen einer Infektion aufweist, ist nur noch dann möglich, wenn dies von einem Tierarzt ausführlich gerechtfertigt wird und ein sehr hohes Infektionsrisiko besteht. Außerdem soll das Gesetz die Europäische Kommission ermächtigen, bestimmte Antibiotika zu bestimmen, die nur noch bei Menschen eingesetzt werden. Welche dies sind, wurde zunächst nicht kommuniziert.

Quelle: SUS

Anlässlich eines Treffens des EU’s Standing Committee on Plants, Animals, Food and Feed (PAFF) am 19. September 2018 präsentierten

  1. die Teilnehmer Belgiens Details zum aktuellen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Belgien. Sie finden die Präsentation hier.
  2. die Teilnehmer Dänemarks den Nationalen Aktionsplan zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest. Sie finden die Präsentation hier.

Quelle: aho/DGfZ

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat zur rechtlichen Einstufung der neuen Züchtungstechniken eine Entscheidung getroffen. Zu den neuen Verfahren zählen beispielsweise Crispr-Cas9, Talens oder ODM. Die Luxemburger Richter standen vor der Frage, ob der Begriff des gentechnisch veränderten Organismus prozessorientiert oder produktorientiert verstanden werden soll.

Das Urteil unterscheidet (leider) nicht zwischen den unterschiedlichen Verfahren. Kurz zusammengefasst:

Durch Mutagenese gewonnene Organismen sind genetisch veränderte Organismen (GVO) und unterliegen grundsätzlich den in der GVO-Richtlinie vorgesehenen Verpflichtungen.

Quelle: Gerichtshof der Europäischen Union/DGfZ

Das Europäische Parlament und Vertreter der Mitgliedsländer haben sich auf Maßnahmen zur Begrenzung des Antibiotikaeinsatzes bei landwirtschaftlichen Nutztieren geeinigt. So soll zukünftig der prophylaktische Einsatz nur noch bei Einzeltieren gestattet werden und dies auch nur dann, wenn es keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten gibt und die Gefahr einer schweren Infektionskrankheit besteht. Auch der metaphylaktische Einsatz soll eingegrenzt werden.

Quelle: vetion

Europäisches Parlament

Die EU-Kommission startete am 22. Januar eine Internetbefragung zu den EU-Förderprogrammen zur Entwicklung des ländlichen Raums 2007 – 2013. Die Ergebnisse dieser Konsultation fließen in die Schlussfolgerungen der Kommission aus der Evaluierung ein, die ihrerseits bei der Gestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik für den Zeitraum nach 2020 verwendet werden.

Quelle: EU KOM / DGfZ

Der Europäische Rechnungshof prüft aktuell die Wirksamkeit der EU-Tierschutzmaßnahmen. Die EU hat für den Zeitraum 2014-2010 rund 1,5 Milliarden Euro für Zahlungen für Tierschutzmaßnahmen bereitgestellt. Diese Maßnahmen sollen zu einem hohen Maß an Tierschutz in der EU beitragen. Der Rechnungshof prüft nun, ob die Mittel einerseits zweckmäßig eingesetzt wurden und inwieweit die Maßnahmen erfolgreich waren. Die Prüfung beschränkt sich dabei auf die landwirtschaftlichen Nutztiere in der EU. Der Prüfbericht soll Ende 2018 vorliegen. Im Rahmen der Prüfung werden auch Besuche in fünf Mitgliedsstaaten durchgeführt. Dabei handelt es sich um Rumänien, Polen, Frankreich, Italien und Deutschland.

Quelle: vetion

Die EFSA hat ihren zweiten EU-Kurzbericht zur Überwachung von Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien (TSE) veröffentlicht.

Bei TSE handelt es sich um eine Gruppe von Krankheiten, die das Gehirn und das Nervensystem von Menschen und Tieren befallen. Dazu gehören Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE), Scrapie und Chronic Wasting Disease (CWD). Mit Ausnahme der klassischen BSE liegen für keine TSE wissenschaftliche Hinweise darauf vor, dass sie auf den Menschen übertragen werden könnten.

Der vorliegende Bericht enthält Ergebnisse zu Daten, die von allen EU-Mitgliedstaaten, Island, Norwegen und der Schweiz für 2016 erhoben wurden.

Quelle: efsa

Österreich hat in der EU den höchsten Anteil an biologisch bewirtschafteten Flächen und liegt mit über einem Fünftel (21% oder 571.000 ha) an Bioflächen im Jahr 2016 klar an der Spitze, gefolgt von Schweden (18% oder 553.000 ha) und Estland (18% oder 181.000 ha). Über 10% Bio-Anteil an der landwirtschaftlich genutzten Fläche meldeten auch Italien (14% bzw. 1.796.0000 ha), die Tschechische Republik (14% bzw. 489.000 ha), Lettland (13% bzw. 259.000 ha) und Finnland (10% bzw. 238.000 ha).

Quelle: AIZ/EUROSTAT

Europas Verbraucher sehen bei Haustieren einen höheren Anspruch auf medizinische Versorgung als bei Nutztieren. Das geht aus einer Umfrage mit rund 6000 Bürgern aus sechs EU-Ländern hervor. Demnach sagen 65 % der Bürger, dass Haustiere denselben Anspruch auf die Behandlung mit Medikamenten haben wie Menschen. Nutztieren stehen hingegen nur 59 % der Befragten denselben Anspruch zu. Noch größer ist der Unterschied bei den Impfungen. Diese halten 65 % der Bürger bei Haustieren für angemessen. Bei Nutztieren stimmen nur noch 54 % zu. Die Vorbehalte gegenüber der Nutztiermedizin zeigen sich vor allem bei den Antibiotika. So glaubt fast die Hälfte der Befragten (46 %) Nutztiere würden routinemäßig Antibiotika auch erhalten, wenn sie nicht krank sind. Insgeamt wissen oder glauben fast drei Viertel der Befragten (71%) nicht, dass die Behandlung kranker Nutztiere hilft, Lebensmittel sicherer zu machen.
Fazit: Es ist dringend notwendig, das Wissen der Menschen über Tierarzneimittel und Impfstoffe zu verbessern. Hierzu sind auch fachlich fundierte und korrekt geschlussfolgerte Berichte in den Medien notwendig.

Quelle: sus online

Die landwirtschaftliche Tierhaltung steht vor großen Herausforderungen. Gesellschaft und Politik drängen auf naturnähere Haltungsverfahren, gleichzeitig ändern sich Umweltbedingungen, vor allem durch den Klimawandel. Das Projekt GenTORE – das Kürzel steht für Genomic Tools to Optimize Resilience and Efficiency in European Cattle – leistet einen Beitrag, die Nachhaltigkeit in der Rinderhaltung zu erhöhen.

Quelle: LfL