Ab dem 1. Januar 2021 ist die betäubungslose Ferkelkastration nicht mehr zulässig und es müssen Alternativmethoden genutzt werden. Hier gilt es individuell für jeden Betrieb zu prüfen, welche Methode – auch aus Gründen des Arbeit- und Gesundheitsschutzes – in Frage kommt.

Es gibt keinen Königsweg als Alternative zur betäubungslosen Ferkelkastration. Jeder Betrieb muss sich mit den zur Verfügung stehenden Methoden beschäftigen und die für ihn passende auswählen. Der BRS weist in diesem Zusammenhang auf zahlreiche Web-Seminare zu dem Thema hin. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) verweist in diesem Zusammenhang auf die Durchführung der Gefährdungsbeurteilung nach dem Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG). Zahlreiche Dokumente (Betriebsanweisung, Checkliste Arbeits- und Gesundheitsschutz, Lagerbedingungen von Isofluran .. ) stehen zum Download bereit.

Quelle: SVLG/BERS/DGfZ

Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hat mit dem Handel und Tierzüchtern über das Thema Ferkelkastration gesprochen. Der Runde Tisch fand in Form einer Videokonferenz statt. Die Bundesministerin stellte klar: Eine weitere Stichtagsverschiebung wird es nicht geben. Schmerzausschaltung gilt, Schmerzlinderung ist aus Tierschutzgründen kein durch das Gesetz abgedeckter Weg. Die Verantwortung liegt bei der Wirtschaft, vorhandene Alternativen anzuwenden. Die Bundesministerin zeigte sich offen für längere Antragsfrist zur Förderung.

Quelle: BMEL

Bundeslandwirtschaftsministerin sieht in den Ergebnissen des Koalitionsausschusses ein starkes Signal für Investitionen und Innovationen

Der Koalitionsausschuss hat ein Maßnahmenpaket für eine Konjunkturbelebung in Deutschland beschlossen. Darunter auch für den Umbau der Tierhaltung, die Stabilisierung der Wälder und den Anschluss der ländlichen Räume.

So wird auf Vorschlag der Bundeslandwirtschaftsministerin ein Investitionsförderprogramm von 300 Millionen Euro aufgelegt – im Interesse des Tierwohls für Stallumbauten für die zügige Umsetzung besserer Haltungsbedingungen in den Jahren 2020 und 2021. Dies dient nicht nur der Standortsicherung heimischer landwirtschaftlicher Betriebe, sondern fördert zudem das Tierwohl und gibt den Tierhaltern Perspektiven, den gesellschaftlichen Erwartungen für mehr Tierwohl gerecht zu werden. Es sollen Investitionen gefördert werden, die nicht mit Kapazitätsausweitungen verbunden sind und zum Beispiel auch helfen, das so genannte Kastenstandurteil zeitnah umzusetzen. Für die Förderung von Stallumbauten sollen entsprechende, differenzierte Mindestanforderungen an die jeweiligen Tierhaltungen als verlässliche Grundlage für Investitionsentscheidungen gelten.

Quelle: BMEL

Genome Editing auf höherer Ebene: Pflanzenforscher aus Karlsruhe und Gatersleben haben die molekulare Schere CRISPR-Cas9 erstmals dafür eingesetzt, um Chromosomen-Arme auszutauschen.

Nicht nur einzelne Gene verändern, sondern ganze Chromosomen-Stücke austauschen – ein deutsches Pflanzenforscherteam hat die Einsatzmöglichkeiten der molekularen Schere CRISPR-Cas9 auf eine neue Ebene gehoben. Das Team um Holger Puchta vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Kollegen des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben berichten über diese Weiterentwicklung des Genome Editing im Fachjournal "Nature Plants". Der Europäische Forschungsrat hat das Projekt namens CRISBREED mit einem Advanced Grant in Höhe von 2,5 Mio. Euro gefördert.

Quelle: Bioökonomie.de

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) beabsichtigt im Rahmen der Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz Projekte im Bereich Wissenstransfer zum Thema Tierschutz in der Nutztierhaltung – Konzepte und Materialien für Aus- und Fortbildung sowie Studium zu fördern (Bekanntmachung Nr. 04/20/32). Neben der zielgruppengerechten Aufarbeitung relevanter Erkenntnisse sollen aktuelle Themen im Bereich Tierschutz in der Zukunft besser und effektiver direkt an die Zielgruppen herangetragen werden. Denn im Fokus der Thematik steht nicht nur das Fachwissen an sich, sondern die Frage, wie Tierschutzthemen in ansprechender Weise an die Lernenden vermittelt werden können, sodass ein Interesse und eine Bereitschaft der Auseinandersetzung hiermit geschaffen werden.

Quelle: BLE/BRS

Verband stellt erstmals Überblick zu Forschungsleistungen vor

Es sind mehr als 1.000 Beiträge zum besseren Verständnis von Wildtieren: Der Verband der Zoologischen Gärten hat erstmals eine Erhebung über die Forschungsleistungen seiner Mitglieder vorgelegt. In der Broschüre Forschungsort Zoo finden sich neben Informationen über die Beiträge auch zahlreiche Beispiele zur praktischen Anwendbarkeit. Durch die Studien an unseren Zootieren kann Forschung gelingen, die ansonsten unmöglich wäre, sagt Dr. Julia Kögler, stellvertretende Geschäftsführerin des Verbandes. Letztlich haben alle Beteiligten in unseren gemeinsamen Artenschutzbemühungen bessere Chancen, die bedrohte Biodiversität zu erhalten, weil die Zoos seit vielen Jahren relevante wissenschaftliche Daten sammeln. Und diese Erkenntnisse können dazu beitragen, Schutzmaßnahmen für Tierarten in menschlicher Obhut und in der Wildnis gezielter zu planen und umzusetzen.

Quelle: Verband der Zoologischen Gärten e.V.

Schweine gehören zu den sogennanten multiparen Tierarten. Aufgrund der relativ hohen Sterblichkeit in der Natur, können diese Tiere viele Nachkommen pro Trächtigkeit austragen und sichern so wenigsten einigen Tieren das Überleben und den Fortbestand der Art. Der Mensch hat sich das zunutze gemacht. Das Schwein ist ein beliebtes Nutztier, das mehr als 30 Ferkel je Wurf bekommen kann. Dank Gruppenabferkelung und Geburtsüberwachung liegen die Ferkelverluste mit 15 bis 18 Prozent deutlich unter denen ihrer wilden Artgenossen. Aufgrund von Witterung, Futtermangel, Räubern oder Krankheiten erreicht häufig mehr als die Hälfte das erste Lebensjahr nicht. Die Wissenschaftlerin Esther Maren Heuß, Doktorin der Agrarwissenschaften (Dr. agr.) der Landwirtschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, hat sich in ihrer Doktorarbeit mit der Frage beschäftigt, wie und ob die Ferkelverluste züchterisch positiv beeinflusst werden können (Genetic analyses of piglet survival and postnatal growth, 2020).

Quelle: BRS

Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, fordert ein Investitionsförderprogramm Stallumbau für mehr Tierwohl. Neue Investitionen in die Land- und Forstwirtschaft seien zudem geeignet, die konjunkturelle Wiederbelebung der deutschen Wirtschaft insgesamt zu unterstützen.

Quelle: BMEL

Studie der Uni Hohenheim: spezieller Zucker im Waldhonig reduziert Lebensdauer von Bienen und führt zu starken Ertragsverlusten / Gegenmaßnahmen nur rechtzeitig möglich

Imker kennen das Problem, wenn der Honig beim Schleudern wie Zement in den Waben klebt. Ursache ist ein hoher Gehalt eines besonderen Zuckers, der Melezitose. Er ist verantwortlich dafür, dass der Honig schon in den Waben auskristallisiert und nicht mehr herausgeschleudert werden kann. Die Folge sind nicht nur massive Ertragsverluste. Die sogenannte Waldtrachtkrankheit steht auch im Verdacht, ganze Bienenvölker in Gefahr zu bringen. Eine Vermutung, die jetzt erstmals von Wissenschaftlern der Universität Hohenheim in Stuttgart anhand von Laborexperimenten bestätigt wurde. Demnach führt der spezielle Zucker zur Schädigung der Darmbakterien der Bienen und reduziert so ihre Lebensdauer. Details berichten Victoria Charlotte Seeburger von der Landesanstalt für Bienenkunde und ihre Kollegen in ihrer aktuellen Publikation im Journal PloS ONE doi.org/10.1371/journal.pone.0230871

Quelle: Uni Hohenheim

Die Stärkung der Wissenschaftskommunikation ist Thema eines Öffentlichen Fachgesprächs des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung gewesen. Die Sachverständigen waren sich überwiegend darin einig, dass Wissenschaftskommunikation immer wichtiger werde, sie institutionell auch in der Forschung stärker verankert werden müsse und Wissenschaftsjournalismus stärker finanziert werden solle.

Quelle: Dt. Bundestag