Nach dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Brandenburg wurde vom Land ein Restriktionsgebiet eingerichtet. In diesem liegen über 300 schweinhaltende Betriebe mit circa 85.000 Tieren. Aus Tierschutzgründen ist es notwendig, dass auch diese Tiere geschlachtet werden können, da sonst zunehmend ein Platzproblem in den Ställen droht.
Das dazu erforder-liche Verfahren bei der europäischen Kommission hat das Ministerium (BMEL) abgeschlossen. Damit ist nicht nur dem Tierschutz gedient, sondern die Tierhalter in den betroffenen Gebieten werden entlastet. Die Hausschweinebestände in Deutschland sind weiterhin fei von ASP. Der Verzehr von Schweinefleisch ist unbedenklich.
BMEL
Wissenstransfer für den Tierschutz: In das Merkblatt 458 sind viele Erkenntnisse und Erfahrungen eingeflossen, die durch die Förderung in den MuD Tierschutz ermöglicht wurden. Unter den Autoren sind zwei Betriebsleiter aus den Netzwerken und eine MuD Tierschutz-Beraterin. Ein gelungenes Beispiel für Organisations übergreifenden Austausch zur Verbesserung des Tierschutzes in den Ställen.
Das vorliegende Merkblatt soll Tierhaltern Lösungsansätze aufzeigen, wie in bestehenden Haltungssystemen und Gruppengrößen eine sinnvolle Buchtenstruktur umgesetzt werden kann. Zur Veranschaulichung werden Beispiele anhand von Bildern vorgestellt. Die verschiedenen Möglichkeiten orientieren sich dabei am natürlichen Verhalten der Schweine sowie deren Bedürfnisse. Dabei sollte klar sein, dass die Entwicklung einer optimalen Buchtenstruktur im Einzelbetrieb nur in Kombination mit einer guten Tierbeobachtung gelingen kann.
Quelle: MuD Tierschutz
Optimierung der Gruppenhaltung von Kälbern im Hinblick auf Vermeidung und Reduktion des gegenseitigen Besaugens (Milchviehhaltung)
Das gegenseitige Besaugen von Kälbern an Nabel, Euter oder Schwanz ist eine Verhaltensstörung bei Kälbern. Als Ursache wird vermutet, dass Kälber bei Tränkung durch Eimer oder Tränkeautomaten die notwendige Nahrungsmenge in wesentlich kürzerer Zeit aufnehmen, als beim Saugakt am Kuheuter. Das Saugbedürfnis ist nicht befriedigt und wird deshalb an Ersatzobjekten durchgeführt. Bei Gruppenhaltungen werden auch Körperteile der anderen Kälber besaugt. Das Besaugen kann Euter oder den Nabel des besaugten Kalbs schädigen, beim Saugen geschluckte Haare können verklumpen (Bezoar-Bildung) und die Entwicklung des Verdauungstraktes stören. Ansatzpunkte für die Verbesserung der Haltung von Kälbern in der Fütterung sind ein tierindividuell angepasster Tränke- und Fütterungsplan, die Optimierung der Haltungsumgebung und ein Nachtränkebereich, in dem sich das Kalb nach dem Tränken aufhalten kann.
Quelle: MuD Tierschutz
Das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung hat eine Machbarkeitsstudie zur Umsetzung der erarbeiteten Empfehlungen in Auftrag gegeben. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, die zu dem Austausch mit den Parlamentariern eingeladen hatte, betonte das weitgehende politische Einvernehmen über die Notwendigkeit, die Nutztierhaltung in Deutschland wettbewerbsfähig umzubauen
. Neben der Machbarkeitsstudie werden im Frühjahr 2021 auch Ergebnisse einer Folgenabschätzung erwartet. Neben einer Bewertung der von der Borchert-Kommission vorgelegten Finanzierungsoptionen werde sich die Machbarkeitsstudie auch mit den für den künftigen Stallbau erforderlichen Änderungen im Bau- und Emissionsrecht befassen. Bei der Folgenabschätzung gehe es unter anderem um die mit der Umstellung verbundenen Fragen des Umgangs mit Importware. Intensiv werde gegenwärtig an den Kriterien für die unterschiedlichen Tierarten gearbeitet, die für die Tierart Schwein
bereits vorliegen.
Quelle: SUS online/DGfZ
An der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) wird in einem Forschungsprojekt nach Lösungen gesucht, wie Kälber, die bei der Milchproduktion anfallen, aber nicht für die Mast gebraucht werden, essentieller Teil der Wertschöpfungskette werden. Denn durch die zunehmende Spezialisierung konventioneller und ökologischer Milchviehbetriebe werden immer mehr Kälber geboren. Das Projekt WertKalb
– Innovative Strategien für eine ethische Wertschöpfung der Kälber aus der ökologischen Milchviehhaltung von HfWU, der Universität Hohenheim und weiteren Partnern, möchte Konzepte für das Kälber-Problem
in Milchvieh- und Rinderbetrieben entwickeln. Die HfWU begleitet dabei den Konsultationsprozess der beteiligten Partner über die Ergebnisse des dreijährigen Projektvorlaufs und daraus resultierende Handlungsoptionen.
Quelle: Vetion
Seit dem 10. September wurden von Nationalen Referenzlabor für Afrikanischen Schweinepest 36 Virusnachweise bei Wildschweinen in Brandenburg bestätigt.
Alle Fälle liegen im ausgewiesenen Kerngebiet, mit weiteren Fällen ist nach wie vor zu rechnen. Weitere Informationen zu den Fällen, den eingerichteten Restriktionszonen und Bekämpfungsmaßnahmen stell das Land Brandenburg auf seiner Internetseite zur Verfügung.
Quelle: FLI
Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) hat im Nachgang zu seinem 2017 veröffentlichten Report über die Erhaltung von Nutztierrassen in seinen Mitgliederzoos nun ein dreijähriges Projekt initiiert. Bei dem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderten Projekt soll die wissenschaftliche Erhaltungszucht bedrohter einheimischer Nutztierrassen optimiert werden. Außerdem soll das Thema des Aussterbens einheimischer Nutztierrassen fest in den Unterrichtsangeboten der Zooschulen verankert und ein jährliches interdisziplinäres Fachsymposium etabliert werden. Mit Agrarwissenschaftlerin Dr. Julia Drews wurde eigens eine Projektkoordinatorin eingestellt. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Es wurde der Öffentlichkeit am 14. September in einer Pressekonferenz im Erlebniszoo Hannover vorgestellt.
Link zum Infosheet: Nutztierrassenprojekt Information
Link zur Pressemitteilung: Nutztierrassenprojekt PM
Edeka Nord will ab 2021 keine Tiere aus der Ebermast oder der Eberimpfung mehr abnehmen.
Deutschlands größte Lebensmittelkette Edeka stößt den hiesigen Schweinehaltern wiederholt vor den Kopf. So hat die zum Unternehmen gehörende Regionalgruppe Edeka Nord kürzlich ihren Lieferanten im Gutfleisch-Programm mitgeteilt, dass ab 2021 nur noch Schweine angenommen werden, die chirurgisch kastriert wurden. Andere Methoden, wie die Ebermast oder die Impfung gegen Ebergeruch will Edeka Nord dann im Markenfleisch-Programm nicht mehr akzeptieren.
Quelle: sus
Mit den Direkteinstellungen bis Ende des Jahres geht das Unternehmen Tönnies einen ersten wichtigen Schritt.
Deutschlands größter Fleischkonzern Tönnies will, dass bis zum Jahresende etwa 6.000 Werkvertragsarbeiter in die Stammbelegschaft wechseln. Schon zum kommenden Monat sollen es ca. 1.800 Arbeitnehmer sein, teilte das Unternehmen mit. Der Konzern reagiert damit auf ein für nächstes Jahr geplantes Verbot von Werkvertragsarbeitern in den Kernbereichen der Fleischindustrie.
Quelle: sus
Der Bundesrat hat die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Ausweisung von mit Nitrat belasteten und eutrophierten Gebieten (PDF, 362KB, Datei ist nicht barrierefrei) verabschiedet.
Die Änderung der AVV war nach der Novelle der Düngeverordnung, die seit dem 1. Mai 2020 in Kraft ist, der letzte nötige Schritt auf Bundesebene, um die EU-Nitratrichtlinie in Deutschland umzusetzen. Die AVV soll Ende September 2020 in Kraft treten. Nun sind die Länder in der Verantwortung, ihre Gebietsausweisungen zu überprüfen und anzupassen sowie die Landesdüngeverordnungen bis Jahresende 2020 zu überarbeiten. Mit der Umsetzung durch die Länder und der bereits vollzogenen Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes wird das Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom Juni 2018 vollständig umgesetzt.
Quelle: BMEL