In der öffentlichen Diskussion um den Klimaschutz in Deutschland werden die Landwirtschaft, und hier besonders die Rinderhaltung, häufig für ihre Treibhausgasemissionen kritisiert; immerhin emittierten sie 2018 rd. 34,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten (CO2e). Das sind rund 50% der landwirtschaftlichen oder 4% der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen. Im internationalen Vergleich fällt die Menge mit 0,07 % aber kaum ins Gewicht.

Quelle: Milchrind/BRS

Ein großes Verbreitungsgebiet schützt landlebende Säugetierarten nicht davor, durch den Klimawandel in ihrer Existenz bedroht zu werden. Dies zeigt eine neue Studie von Wissenschaftler*innen des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums im Fachjournal Ecology Letters. Die Autor*innen berichten, dass die Größe des Verbreitungsgebietes einer landlebenden Säugetierart mit ihrer Flexibilität in Bezug auf das Klima und ihren Lebensraum korreliert. Die Bandbreite ihrer Nahrungsquellen hingegen spiegelt sich nicht in dieser Größe wider – selbst weit verbreitete Arten können also wählerisch sein, wenn es um ihre Nahrung geht. Kritisch wird es für solche Arten daher, wenn der Klimawandel oder menschliche Aktivitäten zum Rückgang ihrer Futterquellen führen.

Quelle: Senckenberg Naturmuseum

Forschungsarbeiten am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung lassen die Hoffnung auf einen Impfstoff gegen Streptococcus suis bei Schweinen steigen. In ihrer Studie konnten die Wissenschaftler Zuckerketten synthetisieren, die den Hüllen der vier Hauptvariationen des Bakteriums Streptococcus (S.) suis entsprechen.

Quelle: vetion

Im Winterhalbjahr 2020/2021 hat die Vogelgrippe in Deutschland besonders heftig gewütet. Langsam flaut das Geschehen ab, in vielen Regionen wurde die Stallpflicht bereits aufgehoben.

Zeit Bilanz zu ziehen. Laut der R+V Versicherung fällt diese so schlecht aus wie nie: Gewerbliche Tierhalter meldeten mehr Schäden als je zuvor. Besonders die Geflügelhalter in Niedersachsen, Thüringen und Baden-Württemberg waren betroffen.

Quelle: agrarheute

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner unterstreicht besondere Rolle der Land- und Forstwirtschaft für Ernährungssicherung und als CO2-Senke

In der Sitzung am 12. Mai hat das Bundeskabinett das neue Bundes-Klimaschutzgesetz beschlossen. Es sieht vor, die Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Jahr 1990 schrittweise wie folgt zu senken:

  • bis zum Jahr 2030 um mindestens 65 Prozent,
  • bis zum Jahr 2040 um mindestens 88 Prozent,
  • bis zum Jahr 2045 soll die Netto-Treibhausgasneutralität erreicht werden.

Quelle: BMEL

In Eberswalde (Brandenburg) wurde am 31. März 2021 von der Bundesministerin Julia Klöckner das neu gegründete 'Bundeszentrum Weidetiere und Wolf' eröffnet. Das Bundeszentrum ist Teil der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Aufgabe des Zentrums ist es, praxisgerechte Lösungen und Möglichkeiten der Koexistenz von Weidetieren und Wolf zu erarbeiten und Konflikte zu verringern. Es geht zurück auf eine parlamentarische Initiative der Großen Koalition.

Quelle: BLE/DGfZ

Mit der Bekanntmachung über die Förderung von Forschungsvorhaben zum Schutz von Bienen und weiteren Bestäuberinsekten in der Agrarlandschaft vom 9. August 2019 wurde zur Einreichung innovativer Projektideen aufgerufen, die Lösungen für ein Zusammenwirken von Bestäubern, Imkern und landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland entwickeln. Ziel ist, das Nahrungsangebot und die Lebensbedingungen für Honigbienen und andere Bestäuberinsekten zu verbessern. Mit der Umsetzung der genannten Bekanntmachung hat das BMEL die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung als Projektträger beauftragt.

Quelle: BLE

Die Landwirtschaftskammer hat im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz einen Treibhausgasbericht der Landwirtschaft in Niedersachsen erstellt. Die 33-seitige Broschüre gibt einen Überblick über die Treibhausgasemissionen aus der Quellgruppe Landwirtschaft in Niedersachsen von 1990 bis 2018. Zusätzlich wird die Klimaeffizienz der niedersächsischen Landwirtschaft dargestellt. Der Moorflächenbewirtschaftung in Niedersachsen widmet der Bericht ein eigenes Kapitel.

Quelle: lwk-niedersachsen

Zum Treibhausgasbericht 2021:

VHB expert Jutta Geldermann zu Nachhaltigkeit und Ökobilanzen aus Sicht der BWL

Ökobilanzen analysieren und bewerten die potenziellen Umweltauswirkungen von Produkten für deren gesamten Lebenszyklus von der Rohstoffgewinnung über die Nutzungsphase der Produkte bis zu deren Entsorgung. Weil der Klimawandel derzeit als größtes Umweltproblem gilt, wird das Instrument der Ökobilanz auch oft für die Ermittlung des CO2-Fußabdruck eingesetzt, um die klimarelevanten Treibhausgasemissionen von Produkten oder Unternehmen zu ermitteln. Das allein reicht jedoch nicht. Jutta Geldermann, Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Produktionsmanagement an der Universität Duisburg-Essen, nennt drei Aspekte, die beim Einsatz von Ökobilanzen wichtig sind.

Quelle: VHB

Das Vertebrate Genomes Project (VGP) ist ein weltweiter Forschungsverbund mit einem ambitionierten Ziel: die vollständigen Genome sämtlicher Wirbeltiere zu sequenzieren. Über 100 Forschungsgruppen haben sich hierfür zusammengetan, um die genetischen Informationen von mehr als 70.000 Arten zu bestimmen. Nun veröffentlicht der Forschungsverbund ein optimiertes Sequenzierungsverfahren für eine effizientere, hochpräzise und kostengünstige Genomanalyse – und liefert zugleich die Genome von 16 ersten Tierarten, die mit diesem Verfahren und nach diesen VGP-Standards sequenziert wurden. Die Forschungsergebnisse wurden am 28. April 2021 in Nature veröffentlicht.

Originalpublikation: Towards complete and error-free genome assemblies of all vertebrate species, Rhie et al. 2021.
DOI: https://dx.doi.org/10.1038/s41586-021-03451-0

Quelle: Uni Konstanz/DGfZ