Mit der Augustzuchtwertschätzung werden erstmals auch RZ€-Werte veröffentlicht. Der neu eingeführte ökonomische Gesamtzuchtwert RZ€ ist auf der Euro-Skala ausgedrückt und rangiert Tiere anhand ihrer wirtschaftlichen Überlegenheit im Vergleich zum Durchschnitt der Population. Bezugsgröße ist der im Leben einer Kuh realisierte Grenzgewinn in den wirtschaftlich bedeutenden Merkmalen. Erwartungsgemäß unterscheidet sich die jetzt veröffentlichte Rangierung nach RZ€ insgesamt nicht gravierend von der nach RZG. Dennoch gibt es in Einzelfällen auch größere Unterschiede.
Die August-Zuchtwerte stehen bei milchrind online zum Download bereit. Die Kuhzuchtwerte folgen Ende der Woche.

Quelle: BRS

Rzeuro Brs

Der deutschen Holsteinzucht steht ab August 2020 ein neuer, rein wirtschaftlich abgeleiteter Gesamtzuchtwert zur Verfügung – der RZ€. Dieser basiert auf einer umfangreichen wissenschaftlichen Ableitung der ökonomischen Werte der einzelnen Zuchtmerkmale durch das Rechenzentrum vit und wird in Euro ausgewiesen. Somit wird direkt deutlich, welchen Einfluss Zuchtentscheidungen auf das betriebliche Ergebnis haben. Der Fokus liegt auf Merkmalen der Gesundheit, Fitness und Produktion. Erstmals fließen auch die 2019 veröffentlichten direkten Gesundheitszuchtwerte in einen Gesamtzuchtwert ein. Die Kombination aus Fitness und Produktionsmerkmalen im Zuchtwert sorgt für eine ausgeglichene und leistungsstarke Herde. In der öffentlichen Diskussion setzt der RZ€ ein wichtiges Zeichen, dass die deutsche Holsteinzucht kompromisslos auf Gesundheit und Langlebigkeit bei seinen Tieren setzt: 59 % des ökonomischen Gesamtzuchtwerts werden von Fitnessmerkmalen abgedeckt. Damit beweisen die deutschen Holsteinzüchter, dass ihnen die Gesundheit ihrer Tiere fernab von gesetzlichen Vorgaben und medialer Vorverurteilung höchste Priorität besitzt.

 

Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) hat am 27. Juli 2020 hierzu ein Online-Pressegespräch durchgeführt. Dabei wurden der landwirtschaftlichen Fachpresse die Inhalte, Ziele und Vorteile des neuen Gesamtzuchtwertes RZ€ erläutert. Nach einem einleitenden Vortrag durch den stellvertretenden BRS-Geschäftsführer Dr. Egbert Feddersen erfolgten ausführliche Erläuterungen zum RZ€ von Dr. Stefan Rensing, Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V. (vit). Im anschließenden Diskussionspanel begann zunächst der Vorsitzende des BRS, Georg Geuecke, mit einigen Statements zu den Vorteilen des neuen RZ€ für den Milchviehhalter. Anschließend wurden verschiedene Fragen diskutiert. BRS

Interessierte können die die Unterlagen zum Pressegespräch in der Pressestelle des BRS anfordern. Ansprechpartner sind Klemens Schulz (k.schulz@rind-schwein.de) und Martina Wutke (m.wutke@rind-schwein.de).

Die Zeitschrift Berichte über Landwirtschaft, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) herausgegeben wird, beschäftigt sich in ihrem Band 98 in dem Beitrag Betriebswirtschaftliche Bewertung von Maßnahmen zur Steigerung des Tierwohls am Beispiel der Initiative Tierwohl aus der Perspektive konventioneller Schweinemäster mit den betriebswirtschaftlichen Auswirkungen von Tierwohlmaßnahmen im Rahmen der Initiative Tierwohl auf die Schweinemast.

Die Studie beatwortet die Frage, welche Mehrkosten in der Schweinemast durch die Umsetzung von Tierwohlmaßnahmen im Rahmen der ITW zu erwarten sind und ob die Vergütungssätze der ITW den aus Sicht der Landwirte erforderlichen finanziellen Ausgleich schaffen. In der Studie werden diese betriebswirtschaftlichen Auswirkungen auf Literaturbasis untersucht und gegenübergestellt. Die Auswahl der betrachteten Tierwohlmaßnahmen orientiert sich dabei am Kriterienkatalog der ITW für die Schweinemast und umfasst höheren Platzbedarf, organisches Beschäftigungsmaterial und Raufutter, Scheuermöglichkeiten, Luftkühlungsvorrichtungen und Saufen aus offener Fläche.

Fazit:

 

Das Projekt Modellregion nachhaltige Nutztierhaltung Südniedersachsen hat als Ziel, alternative und nachhaltige Haltungssysteme von Nutztieren in der Landwirtschaft zu etablieren und regionale Wertschöpfungsketten – von Herstellung, Verarbeitung, bis hin zur Vermarktung – auszuweiten. Dazu sollen viehhaltende landwirtschaftliche Betriebe bei der Umstrukturierung von Altgebäuden und dem Bau neuer Ställe unterstützt werden. Im Rahmen des Projektes werden mit Fachleuten verschiedener Verarbeitungsstufen Tierwohlkriterien erarbeitet. Dazu werden Absatzwege vermittelt und Netzwerke zwischen verschiedenen Interessensgruppen gebildet. Im Rahmen der ML-Tour 2020 überreichte die Niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast den Bewilligungsbescheid an Hubert Kellner, Vorsitzender des Landvolks Göttingen. Der Besuch bildete den Start für die von Land und LEADER geförderte Modellregion. In der zweiten Jahreshälfte 2020 soll zunächst eine Machbarkeitsstudie durchgeführt werden, in der nötige Informationen gesammelt und Rahmenbedingungen zusammengetragen werden. Insgesamt werde für die Analyse und eine Machbarkeitsstudie rund 51.000 Euro benötigt. Das Land Niedersachsen gewährt für den Start rund 38.000 Euro. Die Modellregion kann dann ab 2021 entstehen. (BRS)

Mit der Produktion von gesextem Sperma in der eigenen Infrastruktur startet die Rinderunion Baden-Württemberg e.V. (RBW) ein neues Zeitalter in der Rinderzucht. Damit besitzt die RBW als eine der wenigen bäuerlichen Zucht- und Besamungsorganisationen eine unabhängige Laborinfrastruktur, um den Mitgliedern in Baden-Württemberg geschlechtssortiertes Sperma heimischer Genetik anzubieten. Das Labor wird von der RBW-Tochter, der RBW Genetik GmbH, betrieben. Diese steht zudem als Dienstleister für andere mitteleuropäische Besamungsstationen zur Verfügung. Erstes gesextes Sperma wird ab Anfang August 2020 vermarktet. Andere Besamungsstationen können ab September Termine vereinbaren. (RBW)

Die Mitmach-Ausstellung zur Bioökonomie an Bord der MS Wissenschaft öffnet am Donnerstag, den 30. Juli, in Münster ihre Tore für die Besucher. Vertreter des Bundesforschungsministeriums, von Wissenschaft im Dialog und der Stadt Münster geben am Vormittag den Startschuss für die erste große Deutschlandtour unter der Flagge des Wissenschaftsjahres zur Bioökonomie. Im Auftrag des BMBF wird das umgebaute Frachtschiff am 2. August die Anker in Münster lichten und bis Oktober über Rhein, Main und Donau schippern. Ziel ist es, die vielseitigen Facetten der Bioökonomie über viele unterschiedliche Exponate einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen. Die schwimmende Ausstellung wurde von Wissenschaft im Dialog (WiD) organisiert. Sie soll erlebbar machen, was die Bioökonomie leisten kann.

In insgesamt 18 verschiedenen Städten wird die MS Wissenschaft bis Oktober anlegen, darunter Bonn, Frankfurt am Main, Köln, Heidelberg und zuletzt in Straubing. Da der Tourenstart auf Grund der Corona-Pandemie verschoben werden musste, wird das Ausstellungsschiff erst 2021 im Norden und Osten Deutschlands vor Anker gehen. (Bioökonomie.de)

Eine neue optogenetische Methode erlaubt das gezielte Ein- und Ausschalten von Genen in Pflanzenzellen bei normalem Tageslicht.

Es ist ein Lichtschalter der besonderen Art, den Biologen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Universität Freiburg gemeinsam mit britischen Partnern für die Pflanzenforschung entwickelt haben: Anders als im Haushalt wird nicht etwa Licht mittels eines Schalters aktiviert, sondern das Licht ist der Schalter, der in Pflanzenzellen bestimmte Gene aktiviert. PULSE heißt die Methode, die die beiden Teams nun im Fachjournal "Nature Methods" vorgestellt haben. (Bioökonomie.de)

Abgabe an Antibiotika in der Tiermedizin sinkt weiter

Mengen für Fluorchinolone und Cephalosporine der 3. und 4. Generation auf niedrigstem Wert seit 2011

Die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika in Deutschland ist im Jahr 2019 erneut zurückgegangen. Sie sank im Vergleich zum Vorjahr um 52,2 auf 670 Tonnen (minus 7,2 %) und erreichte damit das niedrigste Niveau seit der ersten Erfassung im Jahr 2011 mit 1.706 Tonnen. Das entspricht einem Rückgang in diesem Zeitraum von 60,7 %. Dies teilt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mit, das die Daten ausgewertet hat. Erfreulich ist vor allem, dass die abgegebenen Mengen der für die Therapie beim Menschen besonders wichtigen Fluorchinolone sowie Cephalosporine der 3. und 4. Generation auf den niedrigsten Wert seit 2011 sanken. (BVL)

Am 1. Juli 2020 hat Dr. Johann Ertl seinen Dienst als weiterer Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Rinderzucht- und Besamungsorganisationen e.V., des Landesverbandes Bayerischer Rinderzüchter e.V. und der Arbeitsgemeinschaft der Besamungsstationen in Bayern e.V. in der Geschäftsstelle im Kompetenzzentrum Grub angetreten. Im laufenden zweiten Halbjahr 2020 wird er von Dr. Georg Röhrmoser in die Leitung der Dachverbände eingeführt und diese zum Jahresbeginn 2021 hauptverantwortlich übernehmen.

Quelle: ASR

Die Ausgabe 2/2020 des vierteljährlich erscheinenden Newsletters der europäischen SAVE Foundation (Sicherung der landwirtschaftlichen Arten-Vielfalt in Europa) ist erschienen.

Unter anderem mit folgenden interessanten Themen:

  • Wie Nutztierrassen Ökosystemen dienen

  • EU Biodiversitätsstrategie für 2030 – zu schön, um wahr zu sein?

  • SAVE Meeting 2020 vor Ort abgesagt - online Meeting geplant

Quelle: SAVE