Am 9. Juli besuchte Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, den Hauptsitz des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf der Insel Riems. Insbesondere die internationalen Aktivitäten des FLI interessierten die Ministerin: Die Arbeit des FLI ist deshalb nicht nur für Deutschland wichtig, denn Tierseuchen sind ein globales Problem und erfordern eine enge internationale Zusammenarbeit. Deshalb prüfe ich Pläne für eine Errichtung eines Instituts
Internationale Tiergesundheit/One Health am FLI. Damit könnten wir weltweit das Wissen bündeln und gemeinsam noch effektiver gegen Tierseuchen vorgehen.
Außerdem informierte sie sich über den Stand bei der Afrikanischen Schweinepest und dem West-Nil-Virus (WNV). Einen Tag vorher hatte das FLI die erste WNV-Infektion bei einem Vogel in diesem Jahr bestätigt.
Außerdem betonte sie den Stellenwert des FLI in der Politikberatung: Wir brauchen unabhängige Wissenschaftler - nicht, damit bestehende Haltungen bestätigt werden, sondern gerade, um diese zu hinterfragen, unsere Maßnahmen weiter zu entwickeln und um gute Politik zu machen frei von Stimmungen, sondern auf der Grundlage von Fakten.
Quelle: FLI/DGFZ
Die hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz hat einen Handlungsleitfaden zum Ausstieg aus der Anbindehaltung vorgestellt und höhere Fördersätze für tierwohlgerechte Umbauten angekündigt. Landwirtschaftliche Betriebe, die sich von der Anbindehaltung abwenden möchten, werden vom Landesbetrieb Landwirtschaft (LLH) bei der Umstellung beraten.
Quelle: vetion
Die Broschüre Ausstieg aus der Anbindehaltung
wurde vom Runden Tisch Tierwohl und der Arbeitsgemeinschaft für Rationalisierung, Landtechnik und Bauwesen in der Landwirtschaft Hessen e.V. (ALB) erarbeitet. Die Broschüre ist über die Geschäftsstelle der ALB Hessen per Post kostenfrei erhältlich unter alb-hessen@gmx.de
Beratungsgremium trifft sich zur ersten regulären Sitzung
Am 9. Juli startete das Kompetenznetzwerk für Nutztierhaltung mit der ersten regulären Arbeitssitzung in Bonn, nachdem es sich Anfang April konstituierte.
Das Beratungsgremium vernetzt Entscheidungsträger und Fachleute aus Politik, Wissenschaft, Praxis, Wirtschaft und Verbänden und wird die Umsetzung und Weiterentwicklung der Nutztierstrategie des Ministeriums begleiten. Geleitet wird es vom ehemaligen Bundesagrarminister Jochen Borchert.
Quelle: BMEL/DGfZ
Bundesagrarministerium und Bundesgesundheitsministerium fordern, insbesondere den Einsatz von Reserveantibiotika signifikant zurückzufahren
Der zu häufige Einsatz von Antibiotika sowie daraus resultierende Antibiotikaresistenzen sind in der Human- und Veterinärmedizin weltweit ein ernsthaftes Problem. Um die Mengen in der Tierhaltung zu reduzieren und so auch der Resistenzbildung entgegenzuwirken, wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Jahr 2014 ein nationales Antibiotikaminimierungskonzept für Masttiere eingeführt. Eine Evaluierung zeigt, dass die Gesamtverbrauchsmenge an Antibiotika bei allen sechs Nutztierarten (Mastferkel, Mastschweine, Masthühner, Mastputen, Mastkälber, Mastrinder) im Zeitraum von 2014 bis 2017 um über 30 Prozent gesunken ist. Lediglich der Einsatz von Antibiotika bei Masthühnern und Mastputen blieb nahezu unverändert – er lag bei minus vier bzw. minus ein Prozent. Zudem lag der Anteil von Reserveantibiotika bei diesen beiden Nutztierarten bei etwa der Hälfte der Verbrauchsmenge – bei Schweinen und Rindern sind es weniger als 10 Prozent. Reserveantibiotika sind für die Behandlung lebensbedrohlicher Infektionen bei Menschen unverzichtbar.
Quelle: BMEL/DGfZ
Bei einem Schlachtschaf aus der Pfalz wurde im Landesuntersuchungsamt (LUA) die Scrapie-Krankheit nachgewiesen. Der Nachweis wurde vom Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt. Es handelt sich um die atypische Form der Erkrankung, die bei meist älteren Tieren spontan auftritt. Atypische Scrapie gehört zwar zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen, ist aber weder auf den Menschen noch auf andere Tiere übertragbar. Der Tierkörper des klinisch gesunden Tieres wurde dennoch vorsorglich beschlagnahmt und unschädlich beseitigt, so dass es nicht in die Lebensmittelkette gelangt ist.
Quelle: AHO
An der Universität in Bern fand vom 27.-29. Juni die 17. Internationale Konferenz für Produktionskrankheiten bei landwirtschaftlichen Nutztieren (ICPD) statt. Insgesamt 380 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern kamen für drei Tage nach Bern, um neue Erkenntnisse im Bereich der Rinder-, Schweine- und Geflügelhaltung zu hören und zu diskutieren. Im Jahr 1968 fand die Konferenz zum ersten Mal statt. Außer auf die einzelnen Erkrankungen und ihre Bedeutung für Tierwohl und Wirtschaft wurde auf der 17. ICPD auch über das neue Verständnis der Verbraucher für Tierwohl und ihre Erwartungen an die Tierhaltungen diskutiert.
Quelle: landfreund.ch
Das renommierte Shanghai-Ranking listet im Fach Veterinärmedizin weltweit 300 Universitäten auf.
Im Shanghai Global Ranking of Academic Subjects 2019, kurz: Shanghai-Ranking, steht die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) im Fach Veterinärmedizin auf dem zweiten Platz. Im Vorjahr belegte sie Platz sieben und verbessert sich damit um fünf Plätze. Insgesamt werden für das Fach Veterinärmedizin 300 internationale Universitäten gelistet. TiHo-Präsident Gerhard Greif sagt: Für dieses hervorragende Ergebnis sind unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verantwortlich. Ich bin sehr stolz, dass wir diese beeindruckte Platzierung erreicht haben.
Quelle: TiHo Hannover
Eine neue Bekanntmachung des BMEL mit dem Titel: »Förderung von Innovationen zur Digitalisierung in der Nutztierhaltung« ist auf der Internetseite der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) unter > www.ble.de/ptble/innovationsfoerderung-bmel/ < eingestellt worden ist.
Die Veröffentlichung der Bekanntmachung erfolgte am 25.06.2019 im Bundesanzeiger.
Gesucht werden hier innovative Ideen, die die großen Potenziale der Digitalisierung für Landwirtschaft, Umwelt und Gesellschaft nutzen und gleichzeitig ihre Risiken minimieren. Außerdem sollen Projekte gefördert werden, die durch Digitalisierung ermöglichen, die Tiergesundheit und das Tierwohl zu verbessern, die arbeitswirtschaftliche Belastung der Landwirte zu verringern und die Rückverfolgbarkeit entlang der Wertschöpfungskette Nutztierhaltung
zu erhöhen.
Skizzen für derartige Vorhaben können bis zum 09.10.2019 eingereicht werden.
Quelle: BLE
Nationaler Aktionsplan zum Kupierverzicht bei Schweinen ist ab dem 1.7.2019 durch Tierhalter und Behörden umzusetzen
Schweinehalter müssen sich ab sofort verstärkt für das Wohl ihrer Tiere einsetzen. Niedersachsen setzt per Erlass einen entsprechenden nationalen Aktionsplan um. Demnach dürfen die Ringelschwänze nur noch in nachgewiesen unerlässlichen Ausnahmefällen gekürzt werden. Das routinemäßige Kürzen der Schweineschwänze ist schon seit Jahren EU-weit verboten. Dennoch werden in Deutschland sowie weiteren EU-Mitgliedstaaten bei der überwiegenden Zahl der konventionell gehaltenen Schweine die Schwänze im Ferkelalter gekürzt, um Verletzungen durch andere Tiere zu vermeiden. Zu diesem Ergebnis kam auch ein in Deutschland durchgeführtes Audit der EU-Kommission.
Quelle: aho
Die IK-Initiative ERDE (Erntekunststoffe Recycling Deutschland) verpflichtet sich, 65 Prozent aller in Deutschland auf den Markt gebrachten Silo- und Stretchfolien bis zum Jahr 2022 zu sammeln und zu recyceln. Offiziell überreicht wurde die freiwillige Selbstverpflichtung im Rahmen des Parlamentarischen Abend der Kunststoff verarbeitenden Industrie am 26. Juni 2019 in Berlin. Frau Dr. Regina Dube, Abteilungsleiterin Wasserwirtschaft, Ressourcenschutz und Anpassung an den Klimawandel im Bundesumweltministerium, nahm die Selbstverpflichtung entgegen. Unterzeichner sind neben der ERDE-Initiative die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, der Deutsche Raiffeisenverband, der Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft e.V. sowie der Bundesverband Lohnunternehmen.
Quelle: drv