Presse
Weltweit werden über 70 Prozent aller verfügbaren Antibiotika an Schweine, Rinder und Geflügel verabreicht. Da sich immer mehr Resistenzen gegen die antibiotischen Wirkstoffe ausbilden, haben Forschende der Northwest A&F University in Xianyang (China) den Kot von Nutztieren aus 26 Ländern analysiert. Neben annähernd 2.300 Subtypen von Genen, die Krankheitserreger unempfindlich gegenüber Antibiotika machen, fanden die Wissenschaftler:innen in den Proben auch 3.166 Gen-Subtypen, die möglicherweise zu Antibiotikaresistenzen führen könnten.
Quelle: vetion
Lumpy Skin Disease (LSD): Neue Ausbrüche in Europa – erhöhte Wachsamkeit in Deutschland erforderlich
Die epidemiologische Lage zur Lumpy Skin Disease (LSD) in Europa hat sich in den vergangenen Tagen deutlich verschärft: Am 23. Juni 2025 wurden neue Ausbrüche auf Sardinien und in der Lombardei (Norditalien) gemeldet. Nur wenige Tage später, am 30. Juni 2025, wurde erstmals ein Fall in Frankreich – nahe der Grenze zur Schweiz – bestätigt. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen besteht ein reales Risiko, dass das Virus auch nach Deutschland eingeschleppt wird. Maßnahmen zur Verhinderung einer Einschleppung, aber auch zur Früherkennung durch Abklärungsuntersuchungen müssen daher weiter verstärkt werden.
Quelle: FLI
Eine Studie der University of Antioquia, Colombia untersuchte die Wirksamkeit einer musikbasierten Intervention zur Reduktion aggressiven Verhaltens bei Schweinen während der Umgruppierung in Schweinehaltungsbetrieben. Dabei wurden akustische Parameter verwendet, die von der Forschungsgruppe QUIRON Pathobiology festgelegt wurden, um speziell komponierte Musik zu erstellen. Die Ergebnisse zeigen, dass diese kostengünstige und leicht umsetzbare Methode das aggressive Verhalten bei Ferkeln merklich verringert, was das Tierwohl während der Umgruppierung verbessert und den Streßlevel der Tiere senkt. Die Studie liefert somit wertvolle Erkenntnisse für die Praxis der Schweinehaltung und trägt zu einem vertieften Verständnis des Tierwohls in solchen Systemen bei.
Quelle: DGfZ
Eine Studie hat die Bedeutung der Liegepositionen von Ferkeln als wichtigen Indikator für die Beurteilung ihres Gesundheitszustands und ihres Wohlbefindens in der Umgebung untersucht. Diese Studie schlägt eine Methode zur Erkennung der Liegepositionen von Ferkeln während der Säugezeit vor, die auf dem PPR-YOLO-Modell basiert und darauf abzielt, die Erkennungsgenauigkeit und Klassifizierungsfähigkeit für verschiedene Liegepositionen von Ferkeln zu verbessern.
Quelle: DGfZ
Im Rechtsstreit zwischen der LWK NRW und dem Schweinezuchtverband Baden-Württemberg/German Genetic um den 10. Düsser Warentest aus dem Jahr 2016 ist Ende Juni ein Urteil gefallen. Das Oberverwaltungsgericht NRW in Münster hat bekannt gegeben, dass die Veröffentlichung eines behördlichen Warentests zu Ebersperma rechtswidrig war.
Laut Gericht stellt die von der LWK NRW vorgenommene Bewertung der Genetik der Eber des Klägers eine Beeinträchtigung seiner grundrechtlich geschützten Berufsfreiheit dar, weil damit seine Marktbedingungen negativ beeinflusst werden. Für eine solche staatliche Beeinträchtigung bedarf es einer Ermächtigungsgrundlage, die die LWK zum Zeitpunkt des Tests nicht besessen habe. Ob Schadenersatzklage in einem zivilrechtlichen Verfahren eingeleitet wird, ist aktuell noch offen.
Quelle: Sus Online
Vom 24. bis 25. Juni 2025 wurde der Hauptsitz von Minitube in Tiefenbach erneut zur Bühne für wissenschaftlichen Austausch und technologische Innovation: Die Minitube Bovine TechDays 2025 versammelten führende Expertinnen und Experten der Rinderreproduktion aus aller Welt zu einem intensiven Fachprogramm mit globaler Reichweite. Mit 55 Teilnehmenden aus 19 Ländern vor Ort sowie weiteren 76 Online-Teilnehmenden aus 42 Ländern unterstrich die Veranstaltung ihren internationalen Charakter.
Quelle: minitube
Zukunftsmodell Insekten und Algen
Schweinehalter wagen den Sprung in neue Betriebszweige
Zwei Landwirte aus Deutschland – einer aus dem Süden, einer aus dem Norden – haben sich für neue Wege entschieden: Mit Insektenmast und Algenproduktion bauen sie neben der Schweinemast neue Betriebszweige auf.
Quelle: DLG
Bei der diesjährigen Vertreterversammlung des vit w.V. begrüßt der Vorsitzende Hans-Peter Meyn rund 100 Vertreter und Gäste in der Niedersachsenhalle in Verden.
Geschäftsführer Dr. Reinhard Reents und Stellvertreter Dr. Sven Schierenbeck berichten über zahlreiche Projekte, in die der vit w.V. involviert ist sowie über die Tätigkeiten der einzelnen vit-Fachbereiche. Informiert wird u.a. über die zunehmend wichtigeren Auswertungen zum Tierwohl und zur Tiergesundheit, die Einführung des neuen Single-Step-Verfahrens in der Zuchtwertschätzung sowie über die gemeinsame Europäische Zuchtwertschätzung EBE.
Quelle: vit
Die Landwirtschaft spielt eine vielschichtige Rolle im Klimawandel. Sie leidet unter dem Klimawandel, gleichzeitig ist sie aber auch, wie weitere Akteure der Lebensmittel-Wertschöpfungskette, Verursacher klimaschädlicher Emissionen. Sie ist aber auch ein wichtiger Teil der Lösung. Das neue LfL-Magazin beschäftigt sich mit diesem wichtigen Zukunftsthema und stellt Wege und Anpassungsmöglichkeiten aus der Forschung der Landesanstalt vor. Unter anderem spricht der scheidenden Leiter des LfL-Instituts für Tierernährung und Futterwirtschaft in Grub, Prof. Hubert Spiekers, in dem Interview Wie geht Fütterung im Klimawandel - Effizienz als Schlüssel zum Klimaschutz
über die große Erfolge in der angewandten Forschung, klimafreundliche Effizienz und die Herausforderungen der nächsten Jahre.
Quelle: BRS/LfL/DGfZ
IDF-Factsheet zur "Proteinwende"
Ein aktuelles Informationsblatt des Verbands der Deutschen Milchwirtschaft (VDM) kritisiert die einseitige Perspektive der sogenannten Proteinwende
, bei der der Ersatz tierischer Proteine durch pflanzliche Alternativen im Fokus steht. Dabei werden oft die langfristigen Folgen und komplexen Zusammenhänge vernachlässigt. Das Dokument betont die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes, der einen grundlegenden Wandel hin zu nachhaltigen Lebensmittelsystemen anstrebt und gesundheitliche, ökologische, kulturelle sowie wirtschaftliche Aspekte miteinander verbindet. Milchprodukte werden in diesem Zusammenhang als wertvolle Bestandteile einer nachhaltigen Ernährung hervorgehoben, da sie eine hohe Nährstoffdichte aufweisen, kulturell verankert sind und die Existenzgrundlage im ländlichen Raum sichern.
Quelle: BRS