Das Statistische Bundesamt, Wiesbaden, hat die Ergebnisse der jüngsten Viehbestandserhebung zum Stichtag 3. Mai 2015 veröffentlicht. Demnach ist die Zahl der rinderhaltenden Betriebe gegenüber der Erhebung vom 3. November 2014 um 3.513 oder 2,3 % auf 151.365 Unternehmen gesunken. Der Rinderbestand im Bundesgebiet umfasste 12.653.071 Tiere und fiel damit 89.119 Tiere oder 0,7 % kleiner aus als im November 2014. Die Zahl Milcherzeuger ging um 1.707 oder 2,2 % auf 74.762 Betriebe zurück. Seit dem 3. Mai 2010 liegt der Rückgang bei 20 %. Da gleichzeitig der Milchkuhbestand in Deutschland annähernd konstant blieb, erhöhte sich der Durchschnittsbestand von 55,5 Kühen im Mai 2014 auf aktuell 57,3 Tiere je Halter. Der Bestand an Milchkühen schrumpfte bundesweit um lediglich 0,2 % auf 4.286.651 Tiere. Auch wurde von den Landwirten etwas weniger Jungvieh gehalten. Die Zahl der Kälber und Jungrinder bis ein Jahr ging um 1,6 % auf 3.845.908 Tiere zurück. Bei den nicht abgekalbten Rindern über ein Jahr beträgt der Rückgang 0,2 % auf 2.762.391 Tiere.

Die Meldung des Statistischen Bundesamtes mit tabellarischen Daten finden Sie unter https://www.destatis.de

Quelle: Destatis

Die Delegierten des Deutschen Bauerntages 2015 in Erfurt haben die Erfurter Erklärung verabschiedet. Diese definiert das Selbstverständnis einer nachhaltigen, bäuerlich-unternehmerischen Landwirtschaft. Das im Jahre 2011 vom Bauerntag in Koblenz beschlossene Leitbild wird damit konkretisiert und für einzelne Politikfelder umgesetzt. Die Delegierten sehen die Land-, Forst- und Agrarwirtschaft gemeinsam mit den vor- und nachgelagerten Bereichen als Schlüsselbranche der deutschen Volkswirtschaft mit zentraler Bedeutung für den ländlichen Raum. Wir wollen, dass Deutschland eine starke Land- und Forstwirtschaft mit vielfältigen Strukturen behält, die von bäuerlichen Unternehmern getragen wird. Die Stärke der bäuerlichen Familien und ihrer Unternehmen liegt in der Ausrichtung auf Märkten, Verbrauchern sowie Nachhaltigkeit gleichermaßen in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht, so die Erklärung. Eigenverantwortung, Umsetzbarkeit und Verlässlichkeit müssten Grundsätze der Politik sein, damit die Bauernfamilien ihre Betriebe erfolgreich in die Zukunft führen können. Die Nutztierhaltung ist ein Schwerpunkt der Erklärung, die ein klares Bekenntnis zur Weiterentwicklung gemeinsam mit den Verbrauchern und dem Lebensmitteleinzelhandel enthält. Auch die weitere Verbesserung der Tiergesundheit und die Reduktion des Einsatzes von Antibiotika stehen auf dem Programm. Im Hinblick auf internationale Handelsabkommen besteht die Erklärung auf dem Grundsatz, dass die hohen deutschen und europäischen Standards in der Lebensmittelsicherheit sowie im Umwelt- und Tierschutz nicht durch Importe unterlaufen werden dürfen. Auch der derzeitige hohe Preisdruck, unter dem die Betriebe stehen, wird angesprochen. Die Kriseninstrumente der gemeinsamen Marktorganisation müssten konsequent genutzt, die Position der Erzeuger in der Lebensmittelkette gestärkt, eine Exportoffensive auf den Weg gebracht und eine steuerliche Risikoausgleichsrücklage geschaffen werden.

Quelle: DBV

Die Ausgabe 2/2015 des vierteljährlichen eMail Newsletters der europäischen SAVE Foundation ist erschienen. Lesen Sie neueste Meldungen aus dem Bereich der Erhaltung gefährdeter Nutztierrassen und Kulturpflanzen.

Inhaltsübersicht (teil):
Fundus Agricultura ist startbereit / Alte Sorten in jungen Händen: Obstvielfalt in Siebenbürgen / Gefährdete Karpaten-Rinder / Das SAVE Netzwerkbüro stellt sich vor / Veranstaltungen

Sie können sich den Newsletter hier herunterladen.

Am 18. Juni 2015 verabschiedete der Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V. (vit) seinen langjährigen Vorstandsvorsitzenden Herrn Eckhard Rieckmann. Während der alljährlichen Vertreterversammlung in der Niedersachsenhalle in Verden wurde Herr Dr. Lothar Döring aus Aken zu seinem Nachfolger gewählt und Herr Anton Fortwengel, Saterland, zum Stellvertreter. Als neues Vorstandsmitglied wählte die Versammlung Herrn Hans-Peter Meyn aus Marschacht.

Eckhard Rieckmann hat in den 17 Jahren seiner Vorstands- und Beiratstätigkeit eine Vielzahl von Projekten begleitet, wie die Umsetzung der Viehverkehrsverordnung (VVVO), die Zusammenführung der Standorte Verden und Paretz, den Start einer Kompletterneuerung der Computersysteme vom Großrechner hin zu Unix, den Umbau der Rechnerräume auf neueste Standards sowie die Einführung der genomischen Selektion.

Quelle: vit

Im QS-Ranking für Agrar- und Forstwirtschaft europaweit auf Platz 8, weltweit die Nr. 34 / Jährlich ermittelt das QS-Ranking weltweit die besten Universitäten in 36 Fächern

Das höchste Forschungsniveau Deutschlands in den Agrarwissenschaften besitzt die Universität Hohenheim. So lautet das Ergebnis des aktuellen QS-Rankings. Europaweit landet die Universität Hohenheim in der Agrarforschung auf Platz 8, weltweit auf Platz 34. Weltweit vergleicht das QS-Ranking jährlich Universitäten auf der Basis von mehreren Indikatoren. Dazu zählt neben der Forschung auch das akademische Ansehen und die Publikationen. Das QS-Ranking ermittelt die besten Universitäten in insgesamt 36 Fächern. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Universität Hohenheim zwei Mal Spitzenpositionen bei Universitäts-Rankings in der Agrarforschung erhalten: Beim NTU-Ranking der National Taiwan Universität und beim globalen Forschungs-Ranking des Nachrichtenmagazins U.S. News & World Report Ranking landete sie jeweils auf Platz 1 in Deutschland.

Quelle: A. Schmid / Töpfer Uni Hohenheim

Der Aufsichtsrat der Nord-Ost Genetik GmbH (NOG) hat Helmut Baum zum neuen Vorsitzenden gewählt. Wie auch bei der Rinderproduktion Berlin-Brandenburg GmbH (RBB), übernimmt er ebenfalls bei der NOG die Verantwortung von Hellmuth Riestock, der seit 2005 die Geschicke der erfolgreichen Kooperation leitete und aus Altersgründen ausschied. Der neue Vorsitzende steht damit dem größten Zuchtprogramm Europas vor, das nach einem Laborneubau am Standort Nückel die konsequente Nutzung von Biotechniken in seinem Zuchtprogramm ausbauen wird.

Quelle: Masterrind

Unter dem Motto Die Bedeutung von Phänotypen in der genomischen Welt fand vom 10. bis 12. Juni 2015 der Technische Workshop des Internationalen Komitees für Leistungsprüfung in der Tierproduktion (ICAR) in Krakau, Polen, statt. Ähnlich wie die im Jahr 2014 in Deutschland stattfindende ICAR‐Tagung war der Workshop mit 350 Teilnehmern außerordentlich gut besucht.

ICAR ist eine internationale Organisation, die sich mit der Harmonisierung und Standardisierung in der Merkmalserfassung bei Kühen, Schafen und Ziegen befasst. Diese Standards haben weltweit Gültigkeit und dienen u.a. als Referenzsysteme in Gesetzen.

Quelle: ADR

Nach zwei Jahren stand die EWE-Arena in Oldenburg wieder ganz im Zeichen der Holstein Rinder. Die 200 aussichtsreichsten rot- und schwarzbunten Kandidaten aus dem gesamten Bundesgebiet konkurrierten in sieben Kategorien um den deutschen Meister. Den krönenden Abschluss bildete vor den Augen von rund 5.000 schaubegeisterten Zuschauern aus dem In- und Ausland die Wahl des Grand Champions. Unter Nebelschwaden und mit Musikklängen wurden alle Sieger der einzelnen Klassen zu einem Showdown in den Ring begleitet. Nach nervenaufreibenden Minuten stand der Grand Champion fest. Mit den Klängen von Pokerface feierte Henrik Wille mit seinem Team seiner 8-jährigen Ausnahmekuh Lady Gaga, den Grand Champion 2015.

Quelle: DHV

Auf Initiative von Bundesagrarminister Christian Schmidt und unter Leitung von Staatssekretär Dr. Robert Kloos beraten am 12. Juni in Berlin die für den Tierschutz zuständigen Staatssekretäre und Amtschefs von Bund und Ländern erstmalig im BMEL über eine Abstimmung ihrer Tierschutzaktivitäten.

Im Vorfeld der Auftaktsitzung sagte Schmidt: Mein Ziel ist es, dass wir mit dem Ausschuss der Staatssekretäre von Bund und Ländern die Vielzahl der politischen Initiativen im Bereich des Tierwohls möglichst eng miteinander verzahnen. Ein Schwerpunkt der Beratungen wird die Frage der Kleingruppenhaltung von Legehennen sein. Seit dem Wegfall der Detailregelungen für die Kleingruppenhaltung im Jahre 2012 aufgrund eines Beschlusses des Bundesverfassungsgerichts, gelten für die Haltungsform der Kleingruppenhaltung lediglich die allgemeinen tierschutzrechtlichen Vorgaben. Bund und Länder sind sich einig, dass diese Haltungsform auslaufen soll und dass die Fristen für das Auslaufen verfassungsrechtlich abgesichert sein müssen. Ein weiteres Thema des Staatssekretärsausschuss werden die Forschungsaktivitäten von Bund und Ländern sein, insbesondere beim Tierschutz in der Schweinehaltung. Dabei geht es auch um die Frage, wie Forschungsergebnisse möglichst rasch bundesweit in die betriebliche Praxis umgesetzt werden können.

Das BMEL plant im September 2015 zu einer weiteren Sitzung des Staatssekretärsausschusses Tierschutz einzuladen.

Quelle: BMEL

Die Wissenschaftlerinnen Frau Prof. Dr. Christine Wrenzycki und Dr. Hanna Stinshoff von der Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz der Justus-Liebig-Universität Gießen haben einen aktuellen Überblick über die Bedeutung der Biotechnologie beim Rind in Europa publiziert.

Die Biotechnologie in der Reproduktionsmedizin bietet vielfältige Anwendungsbereiche und beinhaltet ein hohes Innovationspotenzial bei Nutztieren. Angesichts der globalen Entwicklungen können die neuen Erkenntnisse und Techniken wichtige Hilfsmittel sein, um zukünftigen Herausforderungen besser begegnen zu können, resümieren die Wissenschaftlerinnen. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, den Zuchtfortschritt erheblich zu steigern. Biotechnologische Verfahren können aber auch wirksam zur Erhaltung genetischer Ressourcen eingesetzt werden. Mithilfe der Kryokonservierung von Embryonen und Sperma lassen sich Genreserven anlegen, die kostengünstig und sicher sind, da eine große Anzahl an Proben über unbegrenzte Zeiträume eingelagert werden kann und damit das genetische Material erhalten bleibt.

Es werden die gängigsten Verfahren der Biotechnologie verständlich erklärt und anhand von Fotos und Graphiken veranschaulicht.

Quelle: Tierärztliche Praxis Großtiere 2015; 43: 115-122