Auf dem wichtigsten standespolitischen Treffen der deutschen Tierärzteschaft diskutierten an drei Tagen knapp 400 Tierärzte in drei Arbeitskreisen über Themen, die dem Berufsstand unter den Nägeln brennen.
Im Ergebnis der zum Teil sehr kontroversen Diskussionen in den Arbeitskreisen Zucht und Qualzucht von Klein- und Heimtieren
, Tierärztliche Bestandsbetreuung – Garant für Tierwohl und sichere Lebensmittel?!
sowie Veränderungen in der Mensch-Tier-Beziehung: Der Tierarzt im Spannungsfeld von Vernunft und Emotion
formulierten die Teilnehmer Forderungen, die in der Hauptversammlung beschlossen wurden.
Das Dilemma zwischen Anforderungen der Nutztierhalter, medialer Öffentlichkeit und auch den eigenen Ansprüchen an die Berufsausübung wurde kontrovers diskutiert. Einig war man sich schnell, dass tierärztliche Bestandsbetreuung einen Mehrwert für Tiergesundheit, Tierschutz und gesundheitlichen Verbraucherschutz darstellt. Die Frage nach der Ausgestaltung einer solchen und wie weit die Verantwortung der Tierärzte auch im gesellschaftlichen Kontext geht, ließ sich dagegen nicht so leicht beantworten. Am Ende bekannten sich die Tierärzte eindeutig zu ihrer Verantwortung für Tierwohl und gesundheitlichen Verbraucherschutz, stellten aber auch deutlich klar, dass Erfolg nicht garantiert werden kann.
Lesen Sie die ganze Meldung hier: http://www.bundestieraerztekammer.de/index_btk_ttag15_start_F1.php
Quelle: BTK
Delegiertenversammlung wählte auf dem 27. Deutschen Tierärztetag in Bamberg neues Präsidium
Mit einer großen Mehrheit wurde Dr. Uwe Tiedemann zum neuen Präsidenten der Bundestierärztekammer (BTK) gewählt. Tiedemann, bislang 1. Vizepräsident der BTK und Präsident der Tierärztekammer Niedersachsen, folgt damit auf Prof. Dr. Theo Mantel, der das Amt seit 2008 innehatte.
Dem neuen BTK-Präsidenten zur Seite stehen werden Dr. Iris Fuchs als neue erste Vizepräsidentin und Dr. Martin Hartmann als zweiter Vizepräsident. Weitere neue Mitglieder im Präsidium der Bundestierärztekammer sind Dr. Siegfried Moder (Ressort Praktische Berufsausübung
), Dr. Holger Vogel (Öffentliches Veterinärwesen und gesundheitlicher Verbraucherschutz
) sowie Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Kramer (Aus-, Fort- und Weiterbildung, Forschung und Industrie
). Das Ressort Internationale Angelegenheiten
wird weiterhin von der Dr. Cornelia Rossi-Broy verantwortet.
Die neue Führungsriege wird ab dem 1. Januar 2016 ihre Amtsgeschäfte aufnehmen.
Quelle: BTK
Mit dem Titel Fit oder krank durch Milch
hat der aid-Infodienst eine Auswertung in der Reihe Online Spezial
veröffentlicht, die sich mit den kontroversen Diskussionen über Milch als Lebensmittel beschäftigt. Die Autoren kommen auf Basis zahlreicher wissenschaftlicher Studien zu dem Schluss, dass Milch und Milcherzeugnisse ernährungsphysiologisch wertvolle Lebensmittel sind, die Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung sein sollten. Zahlreiche Vorwürfe gegen Milch seien wissenschaftlich nicht gesichert und in jüngster Zeit revidiert worden. Die vollständige Auswertung finden Sie unter www.aid.de/downloads/eifonline_spezial_milchmythen_10_2015.pdf.
Quelle: aid infodienst
Der Deutsche Holstein Verband e.V. (DHV) führte unter Leitung des Präsidenten Georg Geuecke am 3. November 2015 turnusgemäß seine Herbst-Mitgliederversammlung durch. Ein Hauptthema war der Aufbau der Kuh-Lernstichprobe für die Zuchtwertschätzung. Sie wird erforderlich, weil die aktuelle Bullen-Lernstichprobe künftig immer weniger repräsentativ für die gesamte Population ist. Ein Grund ist, dass die neu hinzukommenden töchtergeprüften Bullen nicht mehr einer zufälligen Stichprobe der Population entstammen, sondern hoch selektierte genomische Vererber sind, die für viele Merkmale nur noch das obere Ende der Population abbilden. Dadurch liefert die Stichprobe keine unverzerrten Schätzwerte mehr. Die Kuh-Lernstichprobe basiert dagegen auf nicht vorselektierten Tieren und erlaubt auch eine Zuchtwertschätzung auf neue, bisher nicht erfasste Merkmale. Grundvoraussetzung ist allerdings, dass hierfür Betriebe aus allen Zuchtgebieten zur Verfügung stehen, in denen die entsprechende umfangreiche Datenerhebung stattfinden kann. Die DHV-Zuchtorganisationen leisten hohe finanzielle Vorleistungen und beabsichtigen bereits ab Mitte 2016 mit dem Aufbau der neuen Lernstichprobe zu beginnen.
Quelle: DHV
Im Rahmen eines Staatssekretärsausschusses hatten sich Bund und Länder über das Auslaufen der Kleingruppenhaltung von Legehennen in ausgestalteten Käfigen geeinigt. Am 06.11.2015 hat der Bundesrat die zwischen Bund und Ländern abgestimmte Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung beschlossen.
Dazu erklärt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt: Wir sind in Deutschland Vorreiter bei der tiergerechten Haltung von Legehennen. Bereits 2010 hatten wir - zwei Jahre früher als nach EU-Recht vorgeschrieben - die Haltung in konventionellen Batterie-Käfigen verboten und die über das EU-Recht hinausgehende Kleingruppenhaltung von Legehennen eingeführt. Jetzt machen wir den letzten Schritt zum Ausstieg aus der Käfighaltung: Ab 2025 wird es auch keine Kleingruppenhaltung von Legehennen mehr geben. Nur für einzelne Härtefälle kann die Frist bis 2028 verlängert werden. Ich freue mich, dass die Einigung mit den Länderkollegen heute vom Bundesrat bestätigt wurde. Damit sorgen wir nicht nur für mehr Tierwohl, sondern auch für Rechtssicherheit in der Legehennenhaltung.
Quelle: BMEL/DGfZ
Anlässlich des Deutschen Tierärztetages in Bamberg hat die Akademie für Tiergesundheit e.V. am 30.10.2015 Prof. Dr. Andreas A. Beineke mit dem Förderpreis 2015 ausgezeichnet. Prof. Beineke wurde für seine umfassenden Arbeiten auf dem Gebiet der Neuropathologie und Immunpathologie ausgezeichnet.
Wie die amtierende Vorsitzende des Kuratoriums der Akademie für Tiergesundheit Frau Prof. Dr. Heidrun Potschka, Ludwig-Maximilians Universität München, in ihrer Laudatio hervorhob, würdigt die Akademie mit der Auszeichnung insbesondere die Forschungsarbeiten zur Pathogenese von Infektionen des zentralen Nervensystems durch verschiedene in der Veterinärmedizin bedeutsame Erreger.
Quelle: AfT
Seit längerem gibt es in Deutschland eine Diskussion zum Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Freiheit und Verantwortung. In nahezu allen Wissenschaftsgebieten bestehe die Gefahr, dass nützliche Forschungsergebnisse auch zu schädlichen Zwecken missbraucht werden können. Darin waren sich alle Experten einig, die am 3. November beim öffentlichen Fachgespräch zum Thema Wissenschaftliche Verantwortung
auf Einladung des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung im Berliner Paul-Löbe-Haus diskutierten.
Quelle: Bundestag
Die grundsätzlich vorhandene Akzeptanz in der Bevölkerung für die Wiederansiedlung des Wolfes in Deutschland darf nicht sinken. In dieser Forderung waren sich die zu einem öffentlichen Fachgespräch des Umweltausschusses am 3. November geladenen Experten einig. Nach 15 Jahren Wölfe in Deutschland könne festgehalten werden, dass die Koexistenz von Wolf und Mensch auch in Deutschland machbar ist, sagte Markus Bathen vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Unfälle, bei denen Menschen Schaden durch Wölfe nehmen, gingen nicht über das Maß einer normalen Gefahr des täglichen Lebens hinaus, sagte Bathen. Daran ändere auch die medial stark verzerrte Darstellung des Zusammenlebens von Mensch und Wolf nichts, die negativer als die Realität sei. Der Nabu-Vertreter räumte gleichzeitig ein, dass der Wolf die Arbeit der Nutztierhalter tangiere. Herdenschutz könne aber unter dem gegenwärtigen hohen Gefährdungsstatus des Wolfes in Deutschland grundsätzlich nur über Schutzmaßnahmen bei den Nutztieren und nicht durch Entnahme von Wölfen geschehen, sagte er.
Quelle: Bundestag
Zu der aktuellen Meta-Studie des IARC, die einen Zusammenhang zwischen einem potentiellen Krebsrisiko und der täglichen Verzehrmenge von rotem und verarbeitetem Fleisch sieht, erklärt Bundesernährungsminister Christian Schmidt:Niemand muss Angst haben, wenn er mal eine Bratwurst isst! Die Menschen werden zu Unrecht verunsichert, wenn man Fleisch mit Asbest oder Tabak auf eine Stufe stellt. Denken wir zum Beispiel an die Sonne: Sie sorgt für Wohlbefinden, aber eine Überdosierung kann schädlich sein. Wir wissen, dass eine ausgewogene Ernährung Grundlage für einen gesunden Lebensstil ist. Nach wie vor gilt: Es kommt immer auf die Menge an: Allzu viel ist ungesund. Sich ausgewogen zu ernähren, war noch nie so einfach wie heute: Wir haben die Qualität und wir haben die Informationen. Ich möchte das Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil vor allem bei den Jugendlichen und Kindern weiter stärken. Deshalb werde ich die Bildungsinitiativen meines Hauses weiter ausbauen, um die Ernährungskompetenz der Kinder und Jugendlichen noch mehr zu stärken. Und ich fordere: Ernährungs- und Verbraucherbildung muss wieder stärker in die Schulen – am besten als eigenes Schulfach.
Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
In feierlichem Rahmen hat am 3. November Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer gemeinsam mit dem Grünlandzentrum Niedersachsen-Bremen und fast 20 Vertretern aus Landwirtschaft, Wirtschaft und von Nichtregierungsorganisationen die Charta Weideland Norddeutschland
im Ständesaal der Ostfriesischen Landschaft in Aurich unterzeichnet. Das Dokument ist eine wichtige Wegmarke für Niedersachsens ambitioniertes Weidemilchprogramm und ein klares Bekenntnis sowohl zum Erhalt der Weidehaltung als auch zur Förderung von Grünland, Tierwohl unterstützender Weidehaltung, kultureller Tradition und Artenvielfalt.
Quelle: ml-niedersachsen