Seit längerem gibt es in Deutschland eine Diskussion zum Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Freiheit und Verantwortung. In nahezu allen Wissenschaftsgebieten bestehe die Gefahr, dass nützliche Forschungsergebnisse auch zu schädlichen Zwecken missbraucht werden können. Darin waren sich alle Experten einig, die am 3. November beim öffentlichen Fachgespräch zum Thema Wissenschaftliche Verantwortung auf Einladung des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung im Berliner Paul-Löbe-Haus diskutierten.

Quelle: Bundestag

Die grundsätzlich vorhandene Akzeptanz in der Bevölkerung für die Wiederansiedlung des Wolfes in Deutschland darf nicht sinken. In dieser Forderung waren sich die zu einem öffentlichen Fachgespräch des Umweltausschusses am 3. November geladenen Experten einig. Nach 15 Jahren Wölfe in Deutschland könne festgehalten werden, dass die Koexistenz von Wolf und Mensch auch in Deutschland machbar ist, sagte Markus Bathen vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Unfälle, bei denen Menschen Schaden durch Wölfe nehmen, gingen nicht über das Maß einer normalen Gefahr des täglichen Lebens hinaus, sagte Bathen. Daran ändere auch die medial stark verzerrte Darstellung des Zusammenlebens von Mensch und Wolf nichts, die negativer als die Realität sei. Der Nabu-Vertreter räumte gleichzeitig ein, dass der Wolf die Arbeit der Nutztierhalter tangiere. Herdenschutz könne aber unter dem gegenwärtigen hohen Gefährdungsstatus des Wolfes in Deutschland grundsätzlich nur über Schutzmaßnahmen bei den Nutztieren und nicht durch Entnahme von Wölfen geschehen, sagte er.

Quelle: Bundestag

Zu der aktuellen Meta-Studie des IARC, die einen Zusammenhang zwischen einem potentiellen Krebsrisiko und der täglichen Verzehrmenge von rotem und verarbeitetem Fleisch sieht, erklärt Bundesernährungsminister Christian Schmidt:Niemand muss Angst haben, wenn er mal eine Bratwurst isst! Die Menschen werden zu Unrecht verunsichert, wenn man Fleisch mit Asbest oder Tabak auf eine Stufe stellt. Denken wir zum Beispiel an die Sonne: Sie sorgt für Wohlbefinden, aber eine Überdosierung kann schädlich sein. Wir wissen, dass eine ausgewogene Ernährung Grundlage für einen gesunden Lebensstil ist. Nach wie vor gilt: Es kommt immer auf die Menge an: Allzu viel ist ungesund. Sich ausgewogen zu ernähren, war noch nie so einfach wie heute: Wir haben die Qualität und wir haben die Informationen. Ich möchte das Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil vor allem bei den Jugendlichen und Kindern weiter stärken. Deshalb werde ich die Bildungsinitiativen meines Hauses weiter ausbauen, um die Ernährungskompetenz der Kinder und Jugendlichen noch mehr zu stärken. Und ich fordere: Ernährungs- und Verbraucherbildung muss wieder stärker in die Schulen – am besten als eigenes Schulfach.

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

In feierlichem Rahmen hat am 3. November Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer gemeinsam mit dem Grünlandzentrum Niedersachsen-Bremen und fast 20 Vertretern aus Landwirtschaft, Wirtschaft und von Nichtregierungsorganisationen die Charta Weideland Norddeutschland im Ständesaal der Ostfriesischen Landschaft in Aurich unterzeichnet. Das Dokument ist eine wichtige Wegmarke für Niedersachsens ambitioniertes Weidemilchprogramm und ein klares Bekenntnis sowohl zum Erhalt der Weidehaltung als auch zur Förderung von Grünland, Tierwohl unterstützender Weidehaltung, kultureller Tradition und Artenvielfalt.

Quelle: ml-niedersachsen

Fast jede dritte Antibiotika-Verordnung ist nach Studien unnötig. Bakterien werden zunehmend widerstandsfähig gegen Antibiotika, so dass die Medikamente nicht mehr wirken. Dies ist ein weltweites Problem, das auch auf den unsachgemäßen Einsatz von Antibiotika zurückzuführen ist. Gemeinsam mit der Ärzteschaft in Nordrhein-Westfalen wollen wir deshalb den Verbrauch von Antibiotika und damit das Risiko der Bildung von Resistenzen reduzieren, erklärte Ministerin Barbara Steffens (Grüne) zum Start der Aktion am 3. November 2015 in Düsseldorf. Besorgniserregend sei vor allem, dass zunehmend sogenannte Reserve-Antibiotika verschrieben würden, sagte die Ministerin.

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Quelle: AHO

Das Europäische Patentamt hat das Patent auf ein markergestütztes Verfahren zur Züchtung besonders leistungsstarker Milchkühe widerrufen. Das Patent EP1330552 hatte eine neuseeländisch-belgische Forschergruppe angemeldet. Mehrere Organisationen hatten Beschwerde eingelegt und nun damit Erfolg.

Das Patent umfasst ein Verfahren zur Identifizierung des milchleistungsfördernden DGAT-Gens bei Rindern. Dadurch kann die Zucht gezielt auf eine hohe Milchleistung ausgerichtet werden.

Quelle: DGfZ

 

Die Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tierzüchter e.V. (ADT) fand am 19. Oktober 2015 in Brüssel statt. Die Beratungen über eine neue EU-Verordnung zur Tierzucht sind in die entscheidende Phase eingetreten. Noch in diesem Jahr kann mit einer politischen Einigung gerechnet werden. Die Vertreter der deutschen Tierartendachverbände wurden über die wichtigsten Änderungen gegenüber dem Kommissionsvorschlag informiert, die in den zuständigen Ausschüssen des Europäischen Parlaments und Arbeitsgruppen des Rates diskutiert werden. In dem Regelwerk sind mehr Definitionen geplant, wobei insbesondere die Begriffsbestimmungen für Rasse und Zuchtprogramm umstritten sind. Bisher liegen unterschiedliche Formulierungen von Rat und Parlament vor und aus Sicht der ADT stellt sich die Frage, ob die neuen Definitionen tatsächlich zu mehr Rechtssicherheit führen oder wegen der rechtsverbindlichen Festlegung erst recht Anlass zu Streitigkeiten geben. Bisher bestimmen die Zuchtverbände selber, was sie unter Rasse verstehen und haben dabei die unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den jeweiligen Mitgliedstaaten berücksichtigt. Die von der Kommission vorgeschlagene Trennung von Anerkennung eines Zuchtverbands und Genehmigung eines Zuchtprogramms wird von den beiden anderen EU-Institutionen mitgetragen, beide fordern aber präzisere Vorgaben zum Ablauf der Verfahren. Ein besonders umstrittener Punkt ist die Möglichkeit für die Mitgliedstaaten, unter bestimmten Voraussetzungen die Durchführung von Zuchtprogrammen, die bereits in einem anderen Land genehmigt wurden, auf ihrem Hoheitsgebiet zu verweigern. Parlament und Rat wollen an dieser Stelle nicht dem liberalen Ansatz der Kommission folgen, sondern angelehnt an die bisherige Gesetzgebung weitergehende Möglichkeiten erlauben.

Quelle: ADT Brüssel

Die Ausgabe 3/2015 der vierteljährlich erscheinenden Newsletters der europäischen SAVE Foundation (Sicherung der landwirtschaftlichen Arten-Vielfalt in Europa) erscheint in einem neuen Look: Mit der Modernisierung der SAVE Webseite wurde auch das Erscheinungsbild des Newsletters angepasst. Aktuelle Informationen zur Agrobiodiversität in Europa können Sie direkt über die Inhaltsangabe unten aufrufen oder auf der Webseite www.save-foundation.net ansehen.

SAVE Jahrestreffen 2015 im Kerkini Nationalpark, Griechenland
Arca Deli Award 2015
Internationales Jahr der Hülsenfrüchte 2016
Europäisches Hirten-Netzwerk
Ostbalkan-Schwein Bulgarien: Gegenwart und Zukunft
EU Strategie für die Donau Region
Brauchen wir Nutztiere?
Alpen-Kaukasus: Achse der Biodiversitätsforschung
Böden unter Druck
Neue SAVE Webseite

Quelle: SAVE

Ein unkritischer und voreiliger Ausstieg aus der üblichen Praxis, den Ringelschwanz im frühen Saugferkelalter zu kupieren, könnte in vielen landwirtschaftlichen Betrieben tierschutzrelevante Probleme provozieren. Zu diesem Ergebnis kommt die Mitgliederversammlung der Fachgruppe Schwein im Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) anlässlich des bpt-Kongresses in München vom 8. - 11. Oktober 2015 und fordert einstimmig: Eine Umsetzung des Kupierverbotes muss in kleinen Schritten und auf Grundlage validierter wissenschaftlicher Erkenntnisse erfolgen. Hierzu ist weitere Grundlagenforschung notwendig. Mit einer sofortigen Umsetzung eines rigorosen Kupierverbotes sind in vielen Betrieben tierschutzrelevante Probleme zu erwarten; dies gilt es unbedingt zu vermeiden.

Quelle: bpt

In dem Forschungsprojekt Verringerung des Einsatzes von Antibiotika in der Schweinehaltung durch Integration epidemiologischer Informationen aus klinischer, hygienischer, mikrobiologischer und pharmakologischer tierärztlicher Beratung, kurz VASIB, arbeiten Wissenschaftler der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) gemeinsam mit Tierärzten der Gemeinschaftspraxis Vet-Team Reken sowie dem Institut für Nutztiergenetik des Friedrich-Loeffler-Instituts zusammen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert dieses Projekt für drei Jahre.

Quelle: TiHo Hannover