Die Europäische Vereinigung für Tierwissenschaften (EVT) ist Mitherausgeber der Zeitschrift Animal Frontiers
, die in jedem Heft ein Schwerpunktthema beleuchtet.
Unter ihrer Federführung widmet sich die Januar-Ausgabe der Umsetzung und Anwendung der Genomischen Selektion in der Rinder-, Schweine-, Pferde, Geflügel-, Schaf- und Ziegenzucht. Die Autoren sind u. a.: Theo Meuwissen, Ben Hayes, Mike Goddard, Egbert Knol, Pieter Knap, Jose Fernando Garcia, Dorian Garrick, Miguel Toro, Luca Fontanesi, Beatriz Villanueva.
Die Artikel können unter www.animalsciencepublications.org/publications/af/tocs/6/1 kostenlos heruntergeladen werden.
Quelle: DGfZ
Das Forum Moderne Landwirtschaft (FORUM) hat für den ErlebnisBauernhof auf der Internationalen Grüne Woche (IGW), die vom 15. bis 24. Januar 2016 stattfindet, die Internetseite www.eb-gruenewoche.de eingerichtet. Die Seite bietet bereits jetzt Einblicke in die Angebote des ErlebnisBauernhof; zudem findet man alle Informationen sowie den Hallenplan und einen Programm-Flyer.
Quelle: FORUM
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat den Tiergesundheitsjahresbericht 2014 veröffentlicht. Die jährliche Publikation zur Nutztierhaltung in Deutschland umfasst 171 Seiten und steht unter www.fli.de/de/publikationen/tiergesundheitsjahresberichte zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Quelle: FLI
Forschungsverbund RESET entdeckt in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) das übertragbare Colistin-Resistenzgen mcr-1 auch in Deutschland.
Im November 2015 veröffentlichten chinesische Wissenschaftler die Entdeckung eines neuen Resistenzgens. Bakterien, die das Gen mit dem Namen mcr-1 tragen, werden unempfindlich gegenüber dem Antibiotikum Colistin. Besonders alarmierend ist, dass das neu entdeckte Resistenzgen zwischen verschiedenen Bakterienstämmen übertragbar ist und sich so theoretisch leicht verbreiten könnte. Das Polypeptid-Antibiotikum Colistin ist eines der wenigen verbliebenen Antibiotika, das gegen Infektionen mit diesen multi- und Carbapenem-resistenten Erregern aus der Familie der Enterobakterien noch wirkt.
Quelle: TiHo Hannover
In Zusammenarbeit mit swissherdbook, dem Schweizerischen Holsteinzuchtverband sowie Swissgenetics hat das Forschungsteam von Cord Drögemüller an der Universität Bern eine Genmutation gefunden, die bei Holstein Rindern zu hohen Kälberverlusten führt. Durch den Gendefekt fehlt den reinerbig (homozygot) betroffenen Kälbern ein wichtiges Element für die Fettaufnahme aus der Nahrung in Dünndarm und Leber. Somit erklärt sich der nicht therapierbare Durchfall, der innerhalb von Tagen bis Wochen zum Tod betroffener Tiere führen kann. Die Studie hat bestätigt, dass die verantwortliche Genmutation durch den 1991 in Kanada geborenen Stier Maughlin Storm sowie seine Nachkommen weltweit verbreitet wurde. Für die als Cholesterin Defizit (CD) bezeichnete, rezessiv vererbte Erkrankung bei Holstein Rindern steht damit ein direkter Gentest zur Verfügung. Erstmals können Holstein Rinder im Gegensatz zum im Sommer 2015 vorgestellten indirekten Haplotypentest absolut zuverlässig für die ursächliche Mutation getestet werden. Bei gesunden Tieren kann gezeigt werden, ob sie eine Kopie der Genmutation tragen (mischerbige Träger: CDC) oder nicht (anlagefrei: CDF). Bei Kälbern mit Durchfall, die sowohl väterlich als auch mütterlich von Maughlin Storm abstammen, kann eine genetische Ursache durch den Nachweis von zwei Kopien der Mutation (reinerbig: CDS) bestätigt werden. Der neue Gentest wird vom Institut für Genetik der Universität Bern angeboten.
Quelle: Swissherdbook, Schweizerischer Holsteinzuchtverband, Swissgenetics, Institut für Genetik der Universität Bern
Delegiertenversammlung beschließt Strukturreform
Auf ihrer Versammlung in Neumünster haben die Delegierten des Holsteiner Verbandes die seit 2012 zur Diskussion stehende Strukturreform beschlossen.
Künftig wird der Holsteiner Verband auf drei Säulen basieren: Dem Dachverband, der Mutter
, in Kiel sowie der GmbH I (Hengsthaltung) und GmbH II (Vermarktung) in Elmshorn. Geschäftsführer der Mutter
wird der bisherige Zuchtleiter Dr. Thomas Nissen, die Geschäftsführung Hengsthaltung (GmbH I) übernimmt Norbert Boley, und Ronald Schultz wird die Geschäfte der Vermarktung (GmbH II) führen. Unterstützung erfährt Ronald Schultz durch den Auktionsleiter Peter Glisic sowie dem Verkaufsleiter Jan Swennen.
Quelle: Holsteiner Verband/DGfZ
Dr. Reinhard Reents, vit Verden, wurde auf der Interbullkonferenz in Orlando (Florida, USA) als Interbull-Vorsitzender für die nächsten vier Jahre wiedergewählt. Ebenfalls für vier Jahre wurden Gert Pedersen Aamandt und Marco Winters in das Interbull Lenkungsgremium gewählt.
Quelle: ICAR
Die Rinderproduktion hat einen bedeutenden Stellenwert in der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette Deutschlands. Im Jahr 2014 wurden 12,7 Mio. Rinder und davon 4,3 Mio. Milchkühe gehalten. Deutschland ist damit der größte Milchviehhalter in der Europäischen Union und hält insgesamt 18,2 % der europäischen Milchkühe. Den Angaben der in der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter e. V. (ADR) organisierten Zuchtorganisationen, Besamungsstationen sowie den Organisationen der Leistungs- und Qualitätsprüfung zufolge beträgt der Gesamtumsatz der Branche im Wirtschaftsjahr 2013/2014 insgesamt 911,4 Mio. Euro.
Quelle: ADR
Die Ausgabe 4/2015 des vierteljährlich erscheinenden Newsletters der europäischen SAVE Foundation (Sicherung der landwirtschaftlichen Arten-Vielfalt in Europa) ist erschienen.
Unter anderem mit folgenden interessanten Themen:
Senner Pferde: Biodiversität in der Senne
Im Beitrag von Peter Rüther, Biologische Station Kreis Paderborn – Senne e.V., wird der Einfluss von semi-wild lebenden Nutztierpopulationen auf die Biodiversität am Beispiel der Senner Pferde eindrucksvoll beschrieben
Biodiversität von Ziegen: Wichtiger Genpool am südwestlichen Rand Europas
Portugal und Spanien decken mit 6 und 22 offiziell anerkannten Ziegenrassen 25% des EU Ziegen-Zensus ab. Viele dieser Populationen sind durch einen starken Rückgang der Bestandeszahlen gefährdet, da sie mit exotischen Rassen konkurrieren müssen. Ausserdem wird die Ziegenhaltung aufgegeben, wo Bauern oder deren Nachkommen die ländlichen Regionen verlassen, um bessere Arbeitsmöglichkeiten zu finden.
Erstes international anerkanntes Zertifikat unter dem Nagoya Protokoll über den Zugang und Vorteilsausgleich
Das erste international anerkannte Zertifikat der Übereinstimmung über den Zugang und Vorteilsaus-gleich pflanzengenetischer Ressourcen wurde am 1. Oktober 2015 ausgestellt. Vorgängig nachdem eine Genehmigung an das Access and Benefit-Sharing-(ABS) Clearing-House von Indien eingeholt worden war.
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Quelle: SAVE
Die ZuchtData führt in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Tierzucht der TU München seit Mai 2015 eine Untersuchung zu einem konkreten Erbfehlerverdacht (FH5) durch. Die erstmalige Veröffentlichung der Anlageträger dieser unerwünschten Mutation erfolgte im Rahmen der Zuchtwertschätzung am 1. Dezember 2015.
Ausgangspunkt der Untersuchungen ist ein Haplotyp, der in rund 55.600 typisierten Fleckviehtieren nie reinerbig auftritt. Bei der Verpaarung von mischerbigen Trägern dieses Haplotyps wurde ein deutlich erhöhter Anteil von Kälberverlusten innerhalb von 48 Stunden nach der Geburt beobachtet. Die Analyse von Sequenzdaten ermöglichte die Identifizierung einer Mutation, die mit hoher Wahrscheinlichkeit ursächlich für dieses Krankheitsbild ist. Die Frequenz der Mutation in der weiblichen Population liegt bei etwa 2,5%. Um das Auftreten betroffener Kälber zu vermeiden bzw. auf ein Minimum zu reduzieren, sollten Risikopaarungen konsequent vermieden werden.
Bei allen Zuchtmaßnahmen ist zu berücksichtigen: Der derzeit verfügbare Haplotypentest ist nicht zu 100% sicher. Die von der TUM identifizierte Mutation befindet sich auf dem neuen Custom Chip, der aber erst ab 2016 eingesetzt werden wird. Vor einer Veröffentlichung muss dieser Chip basierte FH5 Gentest noch validiert werden. Die Zuchtwertdatenbanken enthalten alle relevanten Informationen im Bereich genetische Besonderheiten und Erbfehler. Mit den Trägerstatusinformationen können auf relativ einfache Art und Weise Risikopaarungen vermieden werden. Der neue Defekt FH5 ist bereits im Anpaarungsprogramm OptiBull integriert.
Quelle: AGÖF/ASR/ZuchtData