Die Rinderproduktion hat einen bedeutenden Stellenwert in der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette Deutschlands. Im Jahr 2014 wurden 12,7 Mio. Rinder und davon 4,3 Mio. Milchkühe gehalten. Deutschland ist damit der größte Milchviehhalter in der Europäischen Union und hält insgesamt 18,2 % der europäischen Milchkühe. Den Angaben der in der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter e. V. (ADR) organisierten Zuchtorganisationen, Besamungsstationen sowie den Organisationen der Leistungs- und Qualitätsprüfung zufolge beträgt der Gesamtumsatz der Branche im Wirtschaftsjahr 2013/2014 insgesamt 911,4 Mio. Euro.
Quelle: ADR
Die Ausgabe 4/2015 des vierteljährlich erscheinenden Newsletters der europäischen SAVE Foundation (Sicherung der landwirtschaftlichen Arten-Vielfalt in Europa) ist erschienen.
Unter anderem mit folgenden interessanten Themen:
Senner Pferde: Biodiversität in der Senne
Im Beitrag von Peter Rüther, Biologische Station Kreis Paderborn – Senne e.V., wird der Einfluss von semi-wild lebenden Nutztierpopulationen auf die Biodiversität am Beispiel der Senner Pferde eindrucksvoll beschrieben
Biodiversität von Ziegen: Wichtiger Genpool am südwestlichen Rand Europas
Portugal und Spanien decken mit 6 und 22 offiziell anerkannten Ziegenrassen 25% des EU Ziegen-Zensus ab. Viele dieser Populationen sind durch einen starken Rückgang der Bestandeszahlen gefährdet, da sie mit exotischen Rassen konkurrieren müssen. Ausserdem wird die Ziegenhaltung aufgegeben, wo Bauern oder deren Nachkommen die ländlichen Regionen verlassen, um bessere Arbeitsmöglichkeiten zu finden.
Erstes international anerkanntes Zertifikat unter dem Nagoya Protokoll über den Zugang und Vorteilsausgleich
Das erste international anerkannte Zertifikat der Übereinstimmung über den Zugang und Vorteilsaus-gleich pflanzengenetischer Ressourcen wurde am 1. Oktober 2015 ausgestellt. Vorgängig nachdem eine Genehmigung an das Access and Benefit-Sharing-(ABS) Clearing-House von Indien eingeholt worden war.
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Quelle: SAVE
Die ZuchtData führt in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Tierzucht der TU München seit Mai 2015 eine Untersuchung zu einem konkreten Erbfehlerverdacht (FH5) durch. Die erstmalige Veröffentlichung der Anlageträger dieser unerwünschten Mutation erfolgte im Rahmen der Zuchtwertschätzung am 1. Dezember 2015.
Ausgangspunkt der Untersuchungen ist ein Haplotyp, der in rund 55.600 typisierten Fleckviehtieren nie reinerbig auftritt. Bei der Verpaarung von mischerbigen Trägern dieses Haplotyps wurde ein deutlich erhöhter Anteil von Kälberverlusten innerhalb von 48 Stunden nach der Geburt beobachtet. Die Analyse von Sequenzdaten ermöglichte die Identifizierung einer Mutation, die mit hoher Wahrscheinlichkeit ursächlich für dieses Krankheitsbild ist. Die Frequenz der Mutation in der weiblichen Population liegt bei etwa 2,5%. Um das Auftreten betroffener Kälber zu vermeiden bzw. auf ein Minimum zu reduzieren, sollten Risikopaarungen konsequent vermieden werden.
Bei allen Zuchtmaßnahmen ist zu berücksichtigen: Der derzeit verfügbare Haplotypentest ist nicht zu 100% sicher. Die von der TUM identifizierte Mutation befindet sich auf dem neuen Custom Chip, der aber erst ab 2016 eingesetzt werden wird. Vor einer Veröffentlichung muss dieser Chip basierte FH5 Gentest noch validiert werden. Die Zuchtwertdatenbanken enthalten alle relevanten Informationen im Bereich genetische Besonderheiten und Erbfehler. Mit den Trägerstatusinformationen können auf relativ einfache Art und Weise Risikopaarungen vermieden werden. Der neue Defekt FH5 ist bereits im Anpaarungsprogramm OptiBull integriert.
Quelle: AGÖF/ASR/ZuchtData
Seit Montag beraten Vertreter aus 195 Ländern und der EU auf der UN-Klimakonferenz in Paris über ein Klimaabkommen, das den Ausstoß von Treibhausgasen begrenzen und so die Erderwärmung eindämmen soll.
Wie wichtig sind die Klimadiskussionen für die Landwirtschaft, für die Tierhaltung?
Die DGfZ hat bereits vor vier Jahren ein Papier erarbeitet, in dem zum einen die klimarelevanten Aspekte der Nutztierhaltung dargestellt, mögliche Emissionsminderungspotentiale aufgezeigt und diese einer systemischen Nachhaltigkeitsbetrachtung unterzogen wurden. Zum anderen werden, basierend auf ganzheitlichen Systembetrachtungen, die möglichen Auswirkungen des prognostizierten Klimawandels auf die europäische Nutztierhaltung erörtert und mögliche Anpassungsstrategien im Bereich von Tierzucht und -haltung abgeleitet.
Lesen Sie das Papier zu dem aktuellen Thema: Positionspapier der DGfZ-Projektgruppe Klimarelevanz in der Nutztierhaltung
Quelle: DGfZ
Klinisch gesunde Wildvögel sollen in Zukunft systematisch auf Erreger der Vogelgrippe untersucht werden. Vorgaben für die Durchführung des Monitorings enthält die Wildvogel-Geflügelpest-Monitoring-Verordnung, die das Bundeslandwirtschaftsministerium jetzt dem Bundesrat zugeleitet hat.
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Quelle: proplanta
In China wird derzeit die weltweit größte kommerzielle Klonfabrik für Haus- und Nutztiere errichtet. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua diese Woche mitteilte, soll die rund 200 Mio. CNY (29,4 Mio. Euro) teure Anlage in der nordchinesischen Hafenstadt Tianjin im nächsten Jahr betriebsbereit sein und neben Laboren auch über eine große Gendatenbank sowie ein Museum verfügen. Geplant ist, dort neben Rennpferden und Hunden für den Haus- oder Polizeigebrauch auch eine große Zahl an Rinderklonen herzustellen.
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Quelle: proplanta
Künftig dürfen handwerklich strukturierte Schlachtbetriebe wieder Fleisch im Schlachtraum zerlegen und verarbeiten. Im Zuge der Anpassung der Vorschriften zur Durchführung des gemeinschaftlichen Lebensmittelhygienerechts wird das nationale Verbot, Fleisch in Schlachträumen zu zerlegen und zu verarbeiten, für kleine und mittlere Betriebe aufgehoben.
Etwa fünf Prozent der deutschlandweit rund 5000 Schlachtbetriebe sind handwerklich strukturiert. Für diese 250 Betriebe wird das ansonsten geltende Verbot, Vieh im Schlachtraum auch zu zerlegen und zu verarbeiten, aufgehoben werden. Dies entspricht den Ergebnissen einer EU-Inspektion kleiner und mittlerer Betriebe in Deutschland. Die entsprechende Verordnung, die Dritte Verordnung zur Änderung von Vorschriften zur Durchführung des gemeinschaftlichen Lebensmitttelhygienerechts, soll im März 2016 in Kraft treten.
Quelle: BMEL
Die Arbeit mit induzierten pluripotenten Stammzellen – kurz iPS-Zellen – ist aus der Stammzellforschung kaum mehr wegzudenken. Die aus Körperzellen reprogrammierten Zellen haben ein enormes medizinisches Potenzial. Hierbei kommt es jedoch auf die Qualität der iPS-Zellen an. Forscher vom Zentrum für Integrative Psychiatrie Kiel (ZIP) und dem Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME haben nun gemeinsam mit amerikanischen Wissenschaftler vom The Scripps Research Institute (TSRI) in Kalifornien ihre Kompetenzen auf dem Gebiet der Stammzellforschung gebündelt. In den kommenden drei Jahren will das Team Genomanalyse-Methoden entwickeln, um die Qualitätskontrolle der iPS-Zellen zu verbessern. Das Kooperationsprojekt wird gemeinsam vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem California Institute for Regenerative Medicine (CIRM) mit jeweils 1,8 Millionen US-Dollar finanziert.
Um die bestehenden Lücken in der Qualitätskontrolle von iPS-Zellen zu schließen wollen die Forscher sich neuster DNA-Sequenziertechniken, dem sogenannten Next Generation Sequencing, bedienen. Im Gegensatz zur früheren Microarray-basierten Technologien können wir nun sehr viel detaillierter jedes Gen sehen, das in der Zelle exprimiert wird. Das erlaubt uns, noch umfangreichere und zuverlässigere Rückschlüsse zu ziehen, sowohl in Bezug auf Pluripotenz als auch auf die Gültigkeit unserer In-vitro-Modelle und für die Sicherheit der Patientinnen und Patienten
, erklärt Stammzellexperte Müller.
iPS-Zellen werden hergestellt, indem man eine reife Zelle, etwa eine Hautzelle, in ein früheres Entwicklungsstadium zurückprogrammiert. Auf diese Weise entsteht eine pluripotente Stammzelle, die sich nach entsprechender Behandlung in fast jeden Zelltyp des menschlichen Körpers verwandeln lässt. Eine verbesserte Qualitätskontrolle der iPS-Zellen dient somit nicht nur einer erhöhten Patientensicherheit. Sie bietet auch die Chance, schnell neue Therapien zu entwickeln.
Quelle: biotechnologie.de/bb
Forscher vom Jenaer Hans-Knöll-Institut am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie sind bei der Untersuchung von Bakterien einer Mangrovenpflanze auf einen Wirkstoff gestoßen, der das Potenzial für ein neues Antibiotikum hat.
Wie das Team um Martin Baunach und Ling Ding im Fachjournal Angewandte Chemie (2015, Online-Veröffentlichung) berichtet, handelte es sich dabei überraschend um einen alten Bekannten, der sich ihnen jedoch in einem völlig neuen Outfit präsentierte. Teile der Wirkstoffe, die wir gefunden haben, haben frappierende Ähnlichkeit mit den alten Verbindungen aus dem beginnenden 20. Jahrhundert
, erklärt Naturforscher Baunach. Ähnliche Wirkstoffe, die sogenannten Sulfonamide, wurden bereits vor 100 Jahren wegen ihrer antibakteriellen Wirkung zur Herstellung von Antibiotika eingesetzt. Sie wurden und werden jedoch bis heute synthetisch hergestellt. Schaut man sich dann aber den genauen Aufbau an, so stellt man fest, dass sie sich in einem für die Wirkung wichtigen Abschnitt unterscheiden. Demnach scheint die Natur nicht dieselben Mechanismen zu nutzen, die die synthetischen Stoffe zu solch wirksamen Antibiotika macht – vielmehr handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen neuartigen Wirkmechanismus
, erklärt Baunach.
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Quelle: biotechnologie.de/bb
Der 23. Fleischrindtag Mecklenburg-Vorpommern, der am 05.11.2015 in Kittendorf stattfand und gemeinsam vom Institut für Tierproduktion der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern, dem Rinderzuchtverband Mecklenburg-Vorpommern e.G. und der Engfer GbR Groß Helle organisiert und ausgerichtet wurde, stand unter der Thematik: Tiergerechte Fütterung von Mutterkühen und Mastrindern - Voraussetzung für hohe Rindfleischqualität
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Das Programm des Fleischrindtages kombinierte in bewährter Weise und damit schon traditionell eine vormittägliche Vortragsveranstaltung mit einer Fachexkursion am Nachmittag. In den Fachvorträgen befassten sich Herr Dr. Martin Piehl (Landesbauernverband MV, Neubrandenburg) mit aktuellen Fragen der Mutterkuhhaltung und Rindermast in Mecklenburg-Vorpommern – Bedeutung, Perspektiven und Probleme
, Herr Dr. Heiko Scholz (Hochschule Anhalt, Bernburg) mit der Frage Mutterkühe bedarfsgerecht füttern – worauf ist besonders zu achten?
sowie Herr Dr. Jörg Martin (Landesforschungsanstalt MV, Institut für Tierproduktion, Dummerstorf) mit der Thematik Rohproteinversorgung von Mastrindern mit heimischen Ressourcen – Möglichkeiten, Probleme und Grenzen
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Dokumente
Quelle: Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern