Die Europäische Kommission hat das Bundesland Baden-Württemberg offiziell anerkannt als Region, die frei vom Bovinen Herpesvirus Typ 1 (BHV-1) ist. Der Beschluss der EU-Kommission steht für die Verbesserung der Tiergesundheit in Baden-Württemberg. Die Anerkennung des Landes als BHV-1-freie Region bringt unseren Landwirtinnen und Landwirten nun große Erleichterungen im Handel mit Rindern
, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde in Stuttgart. Ab sofort entfallen Auflagen beim Handel mit Rindern aus Baden-Württemberg in andere BHV-1-freie Regionen. Quarantänisierung und BHV1-Untersuchungen sind nicht mehr erforderlich. Kälber und Rinder können nun leichter in Länder und Staaten verkauft werden, die bereits den Status als BHV-1-freie Region besitzen. Wie von der Landesregierung geplant, konnte die Entfernung der letzten BHV-1-Altreagenten in Baden-Württemberg rechtzeitig zum 31. März 2015 abgeschlossen werden. Über den Viehhandel zwischen Bayern bzw. Österreich und Baden-Württemberg war der Seuchenerreger jedoch danach aus Österreich über Bayern neu in Rinderbestände eingeschleppt worden. Die betroffenen Betriebe konnten zwischenzeitlich erfolgreich saniert werden. Auch künftig gelten die zum 1. April 2015 erlassenen Bestimmungen, um die erneute Einschleppung der Tierseuche nach Baden-Württemberg zu verhindern. In Deutschland sind nun die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen als frei von BHV-1 anerkannt.
Quelle: Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg/ADR
Das Bundesland Niedersachsen hat eine Initiative gestartet, die in eine bundesweit in diesem Umfang einmalige Vereinbarung mündet, um das Schlachten trächtiger Rinder zu vermeiden. Dies berichtet das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Auf die Niedersächsische Vereinbarung zur Vermeidung der Schlachtung tragender Rinder
haben sich insgesamt bisher 23 Unterzeichner geeinigt. Weitere Akteure haben ihr Interesse an einer Unterzeichnung bekundet.
Quelle: ADR
Vom 24. bis 26. September 2015 veranstaltete der NABU gemeinsam mit Volkswagen die Mensch, Wolf! Internationale Wolfskonferenz
in Wolfsburg. NABU-Präsident Olaf Tschimpke eröffnete die mit ca. 400 Gästen gut besuchte Veranstaltung. Das Ziel der Veranstaltung sei es, ein realistisches Bild der aktuellen Situation mit dem Wolf in Deutschland darzustellen. Anne Menrath nahm für die ADR und den BDF als Gast teil. Die Referenten kamen aus den verschiedensten Bereichen, die sich mit dem Wolf befassen. Wissenschaftler, Politiker und Praktiker aus Europa und den USA stellten ihre Erfahrungen mit Wildtiermanagement vor und diskutierten Möglichkeiten, um das Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf konfliktärmer zu gestalten. Frau Dr. Regina Walther vom Sächsischen Schaf- und Ziegenzuchtverband referierte über das Zusammenleben von Wolf und Weidetieren und erklärte verständlich die Ängste und Sorgen der Weidetierhalter bzw. der Schafhalter im Speziellen. Diese Probleme würden von der Politik sehr ernst genommen und man bemühe sich, das Verfahren der Entschädigungen bei Wolfsangriffen auf Weidetiere zu vereinfachen und zu vereinheitlichen, erklärte Frau Dr. Elsa Nickel vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Auch der Deutsche Bauernverband war vor Ort und setzte sich dafür ein, dass Haftungs- und Versicherungsfragen bei flüchtenden Weidetieren zu klären seien. Vertreter der Weidetierhalter Nordost Niedersachsen (WNON) nahmen nicht nur an der Konferenz teil, sondern hatten auch einen kleinen Infostand organisiert, an dem in den Pausen interessante Gespräche stattfinden konnten. Auch wenn weder die Wissenschaftler noch die Politiker einen genauen Plan für das zukünftige Wolfspopulationsmanagement darlegen konnten, war es eine gelungene Veranstaltung, da alle Seiten zu Wort gekommen sind, sich gegenseitig ernstgenommen haben und auf Augenhöhe diskutiert werden konnte.
Quelle: ADR/BDF
Das neue Buch aus dem DLG-Verlag Rinderhaltung: Nachhaltigkeit messen und bewerten
geht auf Fragen des Umweltschutzes, der nachhaltigen Bewirtschaftung und der Tiergerechtheit in der Rinderhaltung ein. Es greift damit die Ergebnisse des Projektes Entwicklung eines Nachhaltigkeitsmanagementsystems für Rinder haltende Betriebe
der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) auf. Interessenten erhalten das Buch zum Preis von 19,90 Euro zuzüglich Versandkosten beim DLG-Verlag, E-Mail dlg-verlag@dlg.org, sowie im Online-Buchshop unter www.dlg-verlag.de.
Quelle: DLG
Die Stützung des deutschen Agrarmarktes durch die Europäische Union soll angepasst werden. Der Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft hat sich am Mittwochmorgen einstimmig für einen Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Änderung agrarmarktrechtlicher Bestimmungen (18/6160) ausgesprochen, der EU-Hilfsmaßnahmen bei Marktstörungen unter anderem aufgrund von Tierseuchen und dem Vertrauensverlust der Verbraucher infolge von Risiken für die menschliche, tierische und pflanzliche Gesundheit zulässt. Die Novelle geht auf die seit dem 1. Januar 2014 gültige Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. Dezember 2013 über eine gemeinsame Marktorganisation für landwirtschaftliche Erzeugnisse zurück, die Anpassungen im nationalen Recht erforderlich mache. Mit der Änderung sollen die Vorschriften des Marktorganisationsgesetzes, des Agrarmarktstrukturgesetzes, des Milch- und Margarinegesetzes und des Weingesetzes an die neue gemeinsame Marktorganisation für landwirtschaftliche Erzeugnisse (GMO) angepasst werden. Die bisher gültigen Verordnungsermächtigungen zur Regelung der gemeinsamen Marktorganisationen und der Direktzahlungen (Marktorganisationsgesetz) und des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Marktstruktur im Agrarbereich (Agrarmarktstrukturgesetz) seien nicht mehr ausreichend gewesen.
Quelle: Dt. Bundestag
Tierschutz und Tierwohl stehen zunehmend im Fokus von Politik und Gesellschaft. Eine wichtige Forderung an die Tierhaltung ist dabei die Bewegungsfreiheit der Schweine in allen Haltungsabschnitten. Während die Gruppenhaltung tragender Sauen seit 2013 EU-weit vorgeschrieben ist, überwiegt bei den laktierenden Sauen in Deutschland wie auch in anderen EU-Ländern die Aufstallung im Ferkelschutzkorb. In einem nun gestarteten Verbundprojekt werden verschiedene Haltungssysteme (Gruppenhaltung ferkelführender Sauen, Bewegungsbuchten (ohne Fixierung) und konventionelle Einzelhaltung im Ferkelschutzkorb) in unterschiedlichen Ausführungen miteinander verglichen. Weiterhin werden die Effekte der verschiedenen Abferkelsysteme in den nachfolgenden Produktionsstufen Ferkelaufzucht und Mast analysiert. Hierbei wird zusätzlich zwischen der einphasigen Aufzucht
(Verbleib der Ferkel im Abferkelabteil bis zum Ende der Ferkelaufzucht), der einphasigen Aufzucht und Mast
(weaning-to-finish
) und dem derzeitigen Standardverfahren (dem zweimaligen Umstallen der Tiere von der Säugephase
zur Aufzucht
und zur Mast
) unterschieden.
Die Bewertung der geprüften Verfahren orientiert sich an den Kriterien Tiergesundheit, Tierverhalten, Leistung und Wirtschaftlichkeit, was zugleich den interdisziplinären Ansatz des Verbundvorhabens dokumentiert.
Quelle: Inno-Pig
Das Thema Antibiotikaresistenzen wird derzeit auf nationaler und internationaler Ebene intensiv diskutiert. Klar ist, eine Reduktion des Antibiotikaeinsatzes muss in der Verantwortung aller Beteiligten liegen. Deshalb setzt sich heute der neue One Health
-Gedanke zunehmend durch.
One Health wird dabei als integratives Management von gesundheitlichen Risiken betrachtet. Neu dabei ist, die fünf Komponenten, menschliche Gesundheit, Gesundheit von Tieren, Umweltschutz, Lebensmittelsicherheit und internationaler Handel mit Agrarprodukten als einen komplexen Verantwortungsbereich von privaten und öffentlichen Organisationen zu sehen. Nur in interdisziplinären One-Health-Netzwerken wird es zukünftig gelingen, europa- und weltweit problemorientierte Lösungen zu erarbeiten, Daten auszutauschen und Investitionen in Forschung und Bildung voranzutreiben. In gleich zwei Bonner Gemeinschaftsveranstaltungen am 15. und 16. September von FoodNetCenter der Universität Bonn, GIQS e.V sowie der noch jungen Europäischen Genossenschaft
European Qualification Alliance (EQA), stand die One-Health-Thematik im Fokus. Das Thema ist in diesem Herbst auf allen Ebenen aufgrund des G7-Gipfel-Beschlusses 2015 hoch aktuell
, so Prof. Dr. Brigitte Petersen, Initiatorin der Veranstaltungen.
Quelle: EQA
Der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) hat aktuelle Zwischenergebnisse einer eigenen Erhebung bei den Schlachtbetrieben zur Schlachtung hochtragender Rinder veröffentlicht. Demnach gab es im Zeitraum von Anfang März bis Mitte August Rückmeldungen über den Trächtigkeitsstatus von 432.842 Rindern, also 75 % aller in dieser Periode in Deutschland geschlachteten weiblichen Rinder. Von diesen waren 3.800 Tiere oder 0,72 % im letzten Drittel der Trächtigkeit. In früheren Stichprobenerhebungen des VDF in den Jahren 2013 und 2014 hatte der Prozentsatz bei rund 1,0 % gelegen. Aufgrund der mittlerweile ergriffenen Maßnahmen, sei davon auszugehen, dass die Trächtigkeitsquote in Zukunft weiter sinken wird. So wird seit Anfang 2015 die Trächtigkeit im letzten Drittel im Rahmen der amtlichen Fleischuntersuchung erhoben und die Befunde an die Herkunftsbetriebe weitergeleitet. Ebenfalls sei die Erhebung der Trächtigkeit im letzten Drittel sowie eine Information an den letzten bekannten Tierhalter im Leitfaden Schlachtung und Zerlegung
der QS Qualität und Sicherheit GmbH vorgeschrieben.
Quelle: VDF
Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) lädt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gruppe der World Poultry Science Association (WPSA), dem Sächsischen Geflügelwirtschaftsverband e.V. im ZDG, der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde e.V. (DGfZ) und dem Bundesverband Bäuerlicher Gänseerzeuger e.V. zur Internationalen Wassergeflügeltagung (22. Sächsischer Geflügeltag) am 22. September 2015 in Oschatz ein. In 15 Vorträgen geben namhafte internationale Referenten aus Österreich, Polen, Taiwan, der Tschechische Republik, Ungarn und Deutschland einen Überblick zu aktuellen Fragen und Forschungsergebnisse der Zucht, Haltung, Fütterung und Vermarktung sowohl von Gänsen als auch Enten.
Am 23. September folgt eine Exkursion nach Wermsdorf bei der Fragen der Gänsezucht, Reproduktion und Vermarktung im Mittelpunkt stehen.
Der Freistaat Sachsen ist vor allem aufgrund seiner Bedeutung für die Gänsezucht und -produktion nach 2001 zum zweiten Mal Gastgeber einer internationalen Tagung zum Wassergeflügel. Auch 2001 war die DGfZ Mitveranstalter und hat einen Tagungsband im Rahmen ihrer Schriftenreihe (Heft 22) herausgegeben. Der Tagungsband der diesjährigen Internationalen Geflügeltagung wird vor Ort angeboten und ist ab dem 23. September bei der DGfZ-Geschäftsstelle unter der Schriftenreihennummer 68 für 10,00€ zuzüglich Porto und Verpackung bestellbar.
Den Programmablauf und weitere Informationen finde Sie hier: Geflügeltag 2015 Programmflyer
Anmeldeschluss ist der 10. September 2015
Quelle: DGfZ
- Stärkere Unterstützung der Initiative Tierwohl wäre ein sinnvoller Weg -
Der Deutsche Bauernverband (DBV) reagiert mit Unverständnis auf die Meldung vom 11.08.2015 des Kölner Handelskonzerns REWE, nach der das Unternehmen ab 2017 kein Fleisch mehr verkaufen will, das von betäubungslos kastrierten Schweinen stammt. Der DBV weist darauf hin, dass eine stärkere Unterstützung der Initiative Tierwohl der naheliegendste Weg zur Verbesserung der Tierwohlstandards in der Schweinehaltung darstellt.
Lesen Sie die ganze Meldung hier.
Quelle: DBV