Deutlicher Strukturwandel in der Viehhaltung
In Deutschland wurden zum Stichtag 3. Mai 2015 rund 12,7 Mio. Rinder, darunter 4,3 Mio. Milchkühe, gehalten. Damit ist der Bestand an Milchkühen in den letzten sechs Monaten leicht um rund 0,2% oder 9.000 Tiere gesunken. Die Zahl der Betriebe, in denen diese Kühe stehen, reduzierte sich um 2,2% auf knapp 75.000, teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit.
Der Strukturwandel in der deutschen Viehhaltung hält auch nach Ende der Milchquotenregelung - sie lief bekanntlich mit 31. März 2015 aus - weiter an. Generell ging in den letzten Jahren die Zahl der Milchkuhbetriebe bei relativ stabilen Kuhbeständen zurück. Seit 2010 sind knapp 19.000 Betriebe aus der Milchproduktion ausgestiegen. In jedem Halbjahr reduzierte sich deren Zahl um mindestens 1,5%. Insgesamt hat ein Fünftel aller Milchkuhbetriebe seit 2010 aufgegeben. Gleichzeitig erhöhte sich der Bestand an Milchkühen leicht um 2,5%. Damit kam es zu einer immer stärkeren Konzentration bei der Milchproduktion. Während 2010 jeder Halter noch durchschnittlich 45 Milchkühe in seinem Stall stehen hatte, sind es aktuell 57 Tiere. Derzeit halten in der BRD rund 2.600 Milchkuhbetriebe mindestens 200 Tiere - im Jahr 2010 waren es in dieser Kategorie lediglich 1.800 Betriebe.
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Quelle: AIZ
Im Internet, in der Laienpresse und in PR-Kampagnen wird die Milch häufig als ein Risikofaktor für verschiedene ernährungsmitbedingte Erkrankungen genannt. Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) in Kooperation mit dem Max Rubner-Institut (MRI) einen Literaturüberblick zum Thema Milchverzehr und potenzielle Krankheitsrisiken erstellt. Die wichtigsten Fragestellungen sind in einer Kurzpublikation zusammengestellt.
Die Kurzpublikation geht auf wichtige Fragestellungen ein und versucht Mythen auszuräumen. Folgende Fragestellungen werden dabei näher beleuchtet:
Fazit der Literaturübersicht
Der Verzehr von Milch und Milchprodukten im Rahmen der Verzehrempfehlungen geht nicht mit einem erhöhten Krankheitsrisiko einher, einzelne Milchinhaltsstoffe werden mit einer schützenden Wirkung bei verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht.
Publikation Freispruch für die Milch 1,2 MB
Quelle: KErn - Kompetenzzentrum für Ernährung (an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft)
Bundesagrarminister Schmidt und Geflügelwirtschaft stellen Vereinbarung zum Ausstieg aus dem Kupieren von Schnäbeln vor
Als einen zentralen Baustein der Tierwohl-Initiative Eine Frage der Haltung
haben Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und die Geflügelwirtschaft den Ausstieg aus dem routinemäßigen Schnabelkürzen bei Legehennen und Mastputen besiegelt.
Mit der Vereinbarung verpflichtet sich die Geflügelwirtschaft ab dem 1. August 2016 bei Legehennen keine Schnäbel mehr zu kürzen und ab dem 1. Januar 2017 auf die Einstallung von schnabelgekürzten Junghennen zu verzichten. Unterzeichner dieser für den Tierschutz in der Nutztierhaltung wegweisenden Vereinbarung sind der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V., der Bundesverband Deutsches Ei e.V. sowie der Verband Deutscher Putenerzeuger e.V.
Quelle: BMEL
Am 30. Juni 2015 fand die Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Rinderzucht- und Besamungsorganisationen e.V. (ASR) in Seligweiler statt. Es waren turnusgemäß Neuwahlen für den Beirat und Vorstand fällig. Im Amt des Vorsitzenden wurde der bisherige Vorsitzende Erich Pilhofer aus Seidersberg, Sulzbach-Rosenberg (Oberpfalz), bestätigt. Der stellvertretende Vorsitz bleibt bei Georg Häckel (Rinderunion Baden-Württemberg e.V.). Als weitere Vorstandsmitglieder wurden Dionys Kirschner (Zuchtverband Mühldorf) und Leonhard Welzmiller (Besamungsstation Greifenberg) neu gewählt. Anton Merk (Rinderbesamungsgenossenschaft Memmingen) wurde als Vorstandsmitglied bestätigt. Der Vorsitzende bedankte sich bei den ausgeschiedenen Beiräten und den bisherigen Vorstandsmitgliedern Balthasar Biechl und Willi Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement in der ASR und hob insbesondere das sechsjährige Wirken von Willi Bürger als ADR-Vorstandsmitglied hervor. Neben Erich Pilhofer wird ab sofort Georg Häckel die Funktion als weiterer ASR-Vertreter im ADR-Vorstand einnehmen.
Quelle: ASR
Nach zwölf Jahren an der Spitze des Leibniz-Instituts für Nutztierbiologie (FBN) wurde Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred Schwerin im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums am Freitag (3. Juli) in den Ruhestand verabschiedet. An der Festveranstaltung nahm auch der Staatssekretär des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz von Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Peter Sanftleben, teil, der dem Wissenschaftler für sein Wirken dankte und seine Leistungen würdigte. Neuer kommissarischer Vorstand des FBN ist der Leiter des Instituts für Genombiologie, Prof. Klaus Wimmerns.
Quelle: FBN/DGfZ
Das Auswahlverfahren für die neuen EU-Maßnahme zur Förderung innovativer Projekte im Zuge der Europäischen Innovationspartnerschaft Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft
(EIP Agri) ist eröffnet worden.
Projektskizzen können ab sofort bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen eingereicht werden. Die für die Teilnahme am Auswahlverfahren notwendigen Unterlagen sind auf der Homepage der LWK abzurufen.
Link Lwk Niedersachsen EIP-Agri
Quelle: ml.niedersachsen
Wissenschaftler aus Deutschland, Lettland, Dänemark und der Türkei haben einen ersten Prototypen für ein Frühwarnsystem zum Gesundheitsstatus in Bienenstöcken erarbeitet. Dieser erfasst, was drinnen vor sich geht: Technische Sensoren der Präzisionslandwirtschaft melden Geräusche, Bilder, Temperatur und weitere wichtige Parameter aus dem Bienenstock und ermöglichen damit ohne das Hineinschauen des Imkers präzise Analysen. Das im European Research Area Network (ERA-Net) ICT-AGRI geförderte Projekt ITApic
(Application of Information Technologies in Precision Apiculture) steht unter der Leitung der lettischen Universität für Landwirtschaft mit Partnern aus der Türkei, Dänemark und dem Fachgebiet Agrartechnik der Universität Kassel in Deutschland. Mit dem Prototyp startet es in seine zweite Halbzeit.
Quelle: BLE
Die Versorgung einer wachsenden Zahl an Menschen mit ausreichend Lebensmitteln, Rohstoffen und Energie ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Pflanzen spielen hierbei eine zentrale Rolle. Aus diesem Grund bündeln das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ihre Förderinstrumente zu einer gemeinsamen Initiative in der Pflanzenforschung. Insgesamt stellen das BMBF und das BMEL rund 64 Millionen Euro für die Förderinitiative bereit.
Quelle: BMEL
Das Statistische Bundesamt, Wiesbaden, hat die Ergebnisse der jüngsten Viehbestandserhebung zum Stichtag 3. Mai 2015 veröffentlicht. Demnach ist die Zahl der rinderhaltenden Betriebe gegenüber der Erhebung vom 3. November 2014 um 3.513 oder 2,3 % auf 151.365 Unternehmen gesunken. Der Rinderbestand im Bundesgebiet umfasste 12.653.071 Tiere und fiel damit 89.119 Tiere oder 0,7 % kleiner aus als im November 2014. Die Zahl Milcherzeuger ging um 1.707 oder 2,2 % auf 74.762 Betriebe zurück. Seit dem 3. Mai 2010 liegt der Rückgang bei 20 %. Da gleichzeitig der Milchkuhbestand in Deutschland annähernd konstant blieb, erhöhte sich der Durchschnittsbestand von 55,5 Kühen im Mai 2014 auf aktuell 57,3 Tiere je Halter. Der Bestand an Milchkühen schrumpfte bundesweit um lediglich 0,2 % auf 4.286.651 Tiere. Auch wurde von den Landwirten etwas weniger Jungvieh gehalten. Die Zahl der Kälber und Jungrinder bis ein Jahr ging um 1,6 % auf 3.845.908 Tiere zurück. Bei den nicht abgekalbten Rindern über ein Jahr beträgt der Rückgang 0,2 % auf 2.762.391 Tiere.
Die Meldung des Statistischen Bundesamtes mit tabellarischen Daten finden Sie unter https://www.destatis.de
Quelle: Destatis
Die Delegierten des Deutschen Bauerntages 2015 in Erfurt haben die Erfurter Erklärung
verabschiedet. Diese definiert das Selbstverständnis einer nachhaltigen, bäuerlich-unternehmerischen Landwirtschaft. Das im Jahre 2011 vom Bauerntag in Koblenz beschlossene Leitbild wird damit konkretisiert und für einzelne Politikfelder umgesetzt. Die Delegierten sehen die Land-, Forst- und Agrarwirtschaft gemeinsam mit den vor- und nachgelagerten Bereichen als Schlüsselbranche der deutschen Volkswirtschaft mit zentraler Bedeutung für den ländlichen Raum. Wir wollen, dass Deutschland eine starke Land- und Forstwirtschaft mit vielfältigen Strukturen behält, die von bäuerlichen Unternehmern getragen wird. Die Stärke der bäuerlichen Familien und ihrer Unternehmen liegt in der Ausrichtung auf Märkten, Verbrauchern sowie Nachhaltigkeit gleichermaßen in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht
, so die Erklärung. Eigenverantwortung, Umsetzbarkeit und Verlässlichkeit müssten Grundsätze der Politik sein, damit die Bauernfamilien ihre Betriebe erfolgreich in die Zukunft führen können. Die Nutztierhaltung ist ein Schwerpunkt der Erklärung, die ein klares Bekenntnis zur Weiterentwicklung gemeinsam mit den Verbrauchern und dem Lebensmitteleinzelhandel enthält. Auch die weitere Verbesserung der Tiergesundheit und die Reduktion des Einsatzes von Antibiotika stehen auf dem Programm. Im Hinblick auf internationale Handelsabkommen besteht die Erklärung auf dem Grundsatz, dass die hohen deutschen und europäischen Standards in der Lebensmittelsicherheit sowie im Umwelt- und Tierschutz nicht durch Importe unterlaufen werden dürfen. Auch der derzeitige hohe Preisdruck, unter dem die Betriebe stehen, wird angesprochen. Die Kriseninstrumente der gemeinsamen Marktorganisation müssten konsequent genutzt, die Position der Erzeuger in der Lebensmittelkette gestärkt, eine Exportoffensive auf den Weg gebracht und eine steuerliche Risikoausgleichsrücklage geschaffen werden.
Quelle: DBV