Anlässlich einer Fachdiskussion von Bio-Austria am 3.3.09 in St.Pölten hat der Bundesgeschäftsführer von NEULAND e.V. Jochen Dettmer, die Praxistauglichkeit der Insofluranbetäubung bei der Ferkelkastration herausgestellt und über die Erfahrungen bei NEULAND in Deutschland berichtet. Bio-Austria hat sich über mögliche Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration informiert, da die EU-Bioverordnung ab 1.1.2012 die betäubungslose Ferkelkastration verbietet.
Markt- und Preisberichterstattung für die Land- und Ernährungswirtschaft
Wie der Deutsche Bauernverband (DBV) mitteilte, wurde am Donnerstag (26.2.2009) die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) gegründet. AMI wird Daten, Berichte und Analysen rund um die Agrarmärkte für alle Interessierten in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft bis hin zum Handel und für öffentliche Stellen anbieten. AMI will alle Unternehmen der Land- und Ernährungswirtschaft, die Unternehmen der vor- und nachgelagerten Bereiche, Verlage und andere Interessierte bestmöglich unterstützen. Beispielsweise soll die Berichterstattung über Betriebsmittel und Energie verstärkt werden.
AMI wird in den kommenden Tagen und Wochen mit allen potenziellen Kundengruppen Gespräche über den jeweiligen branchen-, produkt- bzw. unternehmensspezifischen Informationsbedarf aufnehmen. Neben der umfassenden, objektiven und neutralen Marktberichterstattung wird die neu gegründete Gesellschaft auch Marktanalysen für einzelne Unternehmen und sonstige Auftraggeber anbieten. Die künftige Struktur von AMI wird damit wesentlich davon abhängigen, welche Nachfrage an Marktdaten aus der Branche besteht bzw. welche Erlöse hier erwartet werden können.
Aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes ist es durch das schnelle und geschlossene Handeln der Verbände in der Land- und Ernährungswirtschaft sowie durch die Übernahme von unternehmerischer Verantwortung durch die in der Land- und Ernährungswirtschaft verankerten Verlage möglich geworden, eine solche neue Gesellschaft zu gründen. Der DBV erwartet nun auch eine positive Begleitung durch die Agrarpolitik von Bund und Ländern.
Die Agrarmarkt Informations-GmbH wird schwerpunktmäßig in Bonn tätig sein; formaler Sitz der Gesellschaft ist Berlin. Mit dem Aufbau der Gesellschaft wurde Carl von Butler als Geschäftsführer betraut. Der Gesellschafterkreis der AMI GmbH setzt sich zusammen aus Fachverlagen und Verbänden der Land- und Ernährungswirtschaft.
Hintergrund der Gründung von AMI ist die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 3. Februar 2009, die eine Fortentwicklung oder auch nur Weiterführung der Markt- und Preisberichterstattung über Absatzfondsbeiträge unmöglich gemacht hat. Damit wurden die Durchführungsgesellschaften ZMP und CMA in die Liquidation gezwungen. Darüber hinaus ist die Markt- und Preisberichterstattung nur in dem engen Rahmen des Absatzfondsgesetzes möglich gewesen und konnte so den Anforderungen der Branche nicht vollständig entsprechen.
Quelle: dbv
Langfristiges Ziel: Verzicht auf die Kastration
Die betäubungslose Kastration männlicher Ferkel wird in den Medien und Fachkreisen intensiv diskutiert. Wir sind uns einig: Langfristig muss es das Ziel sein, auf die Kastration völlig zu verzichten.
Bislang gibt es jedoch zur überwiegend betäubungslos vorgenommenen Kastration männlicher Ferkel bis zum Alter von unter acht Tagen noch keine Alternative, die sowohl tiergerecht ist als auch die notwendigen Anforderungen zum Beispiel an den Umweltschutz, den Arbeitsschutz und die Wirtschaftlichkeit erfüllt. An wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland und vielen anderen Staaten wird auf diesem Gebiet intensiv geforscht.
Bis zur Entwicklung einer tragfähigen Lösung kann die Belastung der Tiere bei der Ferkelkastration durch den Einsatz von Schmerzmitteln wirkungsvoll reduziert werden. Diesen Ansatz der Erzeuger befürwortet das BMELV.
Quelle: BMELV
In der Sauenhaltung stellt die Remontierung einen wichtigen Kostenfaktor dar. Je nach Mangementniveau der Betriebe liegt die Rate zwischen 40 und 50 Prozent. In Problembetrieben kann sie aber auch deutlich über 50 Prozent liegen. Das kostet den Betrieb bares Geld.
Deshalb ist es ratsam, den Ursachen hoher Remontierungsquoten auf den Grund zu gehen, um gezielt Gegenmaßnahmen einleiten zu können.
Zwar bieten alle Sauenplaneranbieter mittlerweile die Möglichkeit, die Ursachen detailliert zu erfassen. Jedoch variiert die Ursachenbeschreibung zwischen den Sauenplanerherstellern. Erschwerend kommen betriebsindividuelle Definitionsmöglichkeiten für Abgangsursachen hinzu. Eine gezielte Beratung dieser Betriebe durch spezialisierte Unternehmensberater oder Tierärzte wird dadurch sehr aufwändig.
Dank einer Forschungsarbeit der Fachhochschule Soest könnten diese Probleme bald der Vergangenheit angehören.
Mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und der aktiven Beteiligung nordrhein-westfälischer Organisationen wurden auf rd. 50 Betrieben die Hintergründe für Abgänge von 2.500 Zuchtsauen im Detail erfasst. Gemeinsam mit den beteiligten Betrieben wurde ein Fragebogen entwickelt, mit dem 8 Hauptabgangsursachen erfasst werden konnten. Innerhalb dieser Hauptgründe konnten weitere Nebengründe genannt werden.
Die Ergebnisse der Projektarbeit wurden am 26. Juli 2008 in Soest vorgestellt und im Laufe von zwei Sitzungen unter Beteiligung der führenden Sauenplanerhersteller soweit entwickelt, dass man sich am 2.12. auf den sog. Soester Code
einigen konnte. Vorstellbar wäre der Einbau in die Sauenplaner über sog. Pull-Downmenüs mit max. zwei Ebenen, um dem Landwirt oder Berater die Eingabe zu erleichtern.
Über den Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion e.V. ist eine bundesweite Abstimmung mit allen betroffenen Beratungsorganisationen, Tierärzten und Ferkelerzeugern erfolgt. Ziel ist es, die Schlüsselzahlen bereits zum Wirtschaftsjahr 2009/2010 als zusätzliche Auswertungsmöglichkeit im Sauenplaner anbieten zu können.
Der aktuell gültige Soester Code
steht als xls- und csv-Datei auf der ZDS-Internetseite zum Download bereit.
In der Schweiz sind erstmals antibiotika-resistente Staphylokokken bei Nutztieren entdeckt worden. Betroffen waren ein Schwein und zwei Kühe in Westschweizer Betrieben, wie das BVET (Bundesamt für Veterinärwesen der Schweiz) am Donnerstag mitteilte. Auch drei Tierhalter waren infiziert. Die Infektion konnte inzwischen bei Mensch und Tier getilgt werden.
Im Rahmen eines vom Schweizer Nationalfonds finanzierten Projektes hatten Wissenschaftler der Universität Lausanne, des Universitätsspitals Lausanne und des Institutes Galli-Valerio in Lausanne mehr als 100 Westschweizer Betriebe untersucht und erstmals den MRSA-Stamm ST398 bei einem Schwein und zwei Kühen entdeckt, was bei letzteren zur Entzündung des Euters führte. Zudem wurden die Keime bei drei Tierhaltenden nachgewiesen. Diese zeigten keinerlei Krankheitssymptome. Bei den Tierhaltenden wie bei den Tieren konnte die Infektion getilgt werden.
Die MRSA sind resistent gegenüber einer Gruppe von Antibiotika, den Beta-Lactam-Antibiotika, zu denen so häufig in der Humanmedizin eingesetzte Antibiotika wie die Penicilline oder die Cephalosporine gehören. Die Resistenz erschwert deshalb die Behandlung von Staphylokokken-Infektionen beim Menschen wesentlich. Die Verbreitung des Keimes bei Nutztieren vor allem in Holland, Belgien und Deutschland, aber auch in Kanada, ist in erster Linie deshalb unerwünscht, da sich Tierhalter und Tierärzte infizieren und die Keime in Spitäler tragen können, erklärt das BVET.
Gesunde Personen werden bei einer MRSA-Infektion normalerweise nicht krank, so das BVET. Bei geschwächten Personen oder bei Personen mit offenen Wunden, beispielsweise nach einer Operation, kann es jedoch zu schwerwiegenden Wundinfektionen und Blutvergiftungen kommen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Verbreitung des Keimes möglichst zu stoppen, insbesondere in Spitälern.
Die Resultate der Lausanner Forschenden tragen wesentlich zu Untersuchungen des Bundesamtes für Veterinärwesen bei, welches zusammen mit verschiedenen Partnern seit 2006 Studien zu MRSA bei Tieren durchführt. Demnach sind MRSA bei Nutztieren in der Schweiz momentan kaum verbreitet. Die Untersuchungen werden nun im Jahr 2009 verstärkt.
Quelle: AHO
20 bis 25 Millionen männliche Ferkel werden in Deutschland jährlich ohne Betäubung und ohne Schmerzbehandlung während des Heilungsprozesses chirurgisch kastriert. Grund für die Kastration ist, dass einige Eber vor der hierzulande üblichen Schlachtreife den sogenannten Ebergeruch
entwickeln würden. Etwa 75 Prozent der Menschen können diesen Ebergeruch bei der Zubereitung und beim Verzehr von Schweinefleisch wahrnehmen. Verbraucher in Europa, Asien und einigen anderen Regionen der Welt empfinden ihn meist als unangenehm.
Mit der Sonder - Seite www.ferkelkastration.de möchte die aho - Redaktion einige Hinweise geben, wie die Kastration unter der Wirkung von Schmerzmitteln für die Ferkel schonender und erträglicher wird.
Informieren Sie sich jetzt hier.
Quelle: AHO
Öko-Landbau ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance für die deutsche Landwirtschaft.Dies verdeutlichte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, im Rahmen des Perspektivforums
Was kann Bioauf der BioFach am 20. Februar 2009 in Nürnberg. Bioprodukte würden mittlerweile aufgrund ihrer besonderen Produkt- und Prozessqualität von den Verbrauchern als eigenständiges Marktsegment anerkannt werden. Ebenso werde der Öko-Landbau als eine durch sich selbst überzeugende Wirtschaftsweise wahrgenommen. Damit stehe Bio heute für Genuss und gutes Gewissen und sei nicht mehr Angst- oder Boykottreaktion verunsicherter Verbraucher, erklärte Sonnleitner. Er forderte daher, den Öko-Landbau weiter zu
entpolitisierenund die hier und da noch vorhandenen Gräben endgültig zuzuschütten. >>>