Die EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel zeigte sich im Gespräch mit der ZEIT offen für mehr Gentechnik in der Landwirtschaft als Ausweg aus der Nahrungskrise: Generell bin ich nicht gegen den Einsatz von verändertem Saatgut. Voraussetzung sei, dass keine Gefährdung für die Menschen und die Umwelt bestehe. Schon heute basierten 80 Prozent der Sojaimporte aus Südamerika in die EU auf genverändertem Saatgut. Wenn wir auf die Importe von Saatgut aus Lateinamerika verzichten, können wir auf den weltweiten Agrarmärkten nicht mithalten, sagt Fischer Boel der ZEIT. Dann würde schließlich das Fleisch aus Südamerika importiert - gefüttert mit genveränderten Futtermitteln, die in Europa nicht einmal zugelassen sind.

Quelle: AHO

Bundesminister Horst Seehofer hat auf der gemeinsamen Pressekonferenz der vier Bundesforschungsinstitute die Bedeutung der Ressortforschung betont: "Wenn wir uns auch in Zukunft sicher, gesund und ausgewogen ernähren wollen, den Einsatz Nachwachsender Rohstoffe stärken wollen und dabei Klimawandel und Umweltschutz ernst nehmen, dann müssen wir schon heute für eine exzellente Agrar- und Ernährungsforschung sorgen." >>>
"Wir wollen die Bekämpfung von Bienenkrankheiten weiter unterstützen. Dazu fördern wir mit insgesamt 1,5 Millionen Euro neue Forschungs- und Entwicklungsvorhaben", erklärte Gert Lindemann, Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. >>>

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat in einer Sachverständigenanhörung im Deutschen Bundestag seine Ablehnung zum obligatorischen Prüf- und Zulassungsverfahren für Stalleinrichtungen bekräftigt. Dem Tierschutz wird mit der Einführung eines sogenannten Tierschutz-TÜV, der bürokratisch und kostenintensiv ist, ein Bärendienst erwiesen. Kontinuierliche Weiterentwicklungen werden durch das bürokratische Verfahren gehemmt und Innovationen für den Tierschutz ausgebremst.

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Quelle: DBV

Ein weiterer spürbarer Rückgang des Schweinefleischverbrauchs in Deutschland zwingt die Vermarkter dazu, Schweinefleisch zunehmend zu exportieren und mit internationalen Anbietern in den Wettbewerb einzutreten. Dies erfordert preisliche Wettbewerbsfähigkeit auf Weltmarktniveau und damit die Nutzung der letzten Effizienzreserven. Dies war eine der zentralen Aussagen von Dr. Albert Hortmann-Scholten, Leiter Fachbereich Betriebswirtschaft und Markt der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, auf der gestrigen Vortragstagung der Regionalgruppe Nord-Ost des Deutschen Verbandes Tiernahrung e. V. in Ludwigslust.

"Wir müssen alle an einem Strang ziehen, um die deutsche Schweinehaltung für den internationalen Wettbewerb zu stärken," begrüßte ZDS-Geschäftsführer, Dr. Jens Ingwersen, am Rande der ZDS-Mitgliederversammlung am 19. Mai in Celle die Beitrittsanträge von drei neuen Mitgliedern. Neben den Beratungsbüros AgriKontakt und SVIFT erklärte auch das Zuchtunternehmen Topigs-SNW GmbH sein konkretes Interesse an der Arbeit des Zentralverbandes.

 

AGRI-Kontakt "Schwein, Beratung, und mehr …" bietet Beratung und Fachinformationen rd. um die Schweinehaltung für ldw. Betriebe sowie Unternehmen des vor- und nachgelagerten Bereiches. AGRI-Kontakt ist deutschlandweit tätig und arbeitet derzeit mit über 20 Unternehmen verschiedenster Dienstleistungsbereiche partnerschaftlich zusammen.  

SVIFT unterstützt als Dienstleister die Veterinär- und Futtermittelindustrie, ihre Ideen, Konzepte und Produkte in der landwirtschaftlichen Praxis erfolgreich zur Anwendung zu bringen. Schwerpunkte der Arbeit sind das Fruchtbarkeitsmanagement sowie die Aufzucht von Ferkeln und Kälbern und die Schweinemast.

 

Die Topigs-SNW GmbH ist im Jahre 2006 aus einer Kooperation der Schweineerzeuger Nord-West eG und Topigs-Deutschland GmbH entstanden. Das Unternehmen produziert und vertreibt Topigs-Zuchtsauen in Deutschland.

Mehrere tausend Tonnen Antibiotika werden jedes Jahr in der EU vor allem an landwirtschaftliche Nutztiere wie Schweine, Rinder oder Geflügel verabreicht. Die Tiere scheiden bis zu 90 Prozent davon unverändert wieder aus; mit dem Mist oder der Gülle landen die hochreaktiven Wirkstoffe dann auf den Feldern. Seit 2005 untersuchen deutsche Forscher am Beispiel der weit verbreiteten Tierantibiotika Sulfadiazin und Difloxacin, was mit den Medikamenten danach passiert. Nach ersten Erkenntnissen scheinen die Substanzen aus dem Boden nicht in das Grundwasser zu gelangen. Allerdings beobachteten die Wissenschaftler eine Anreicherung resistenter Mikroorganismen. Das Verbundprojekt unter Federführung der Landwirtschaftlichen Fakultät an der Universität Bonn geht nun in die zweite Runde: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert es für weitere drei Jahre.

In der ökologischen Geflügelhaltung sollen möglichst ausschließlich ökologisch erzeugte Futtermittel eingesetzt werden. Nur wenn dadurch keine ausreichende Nährstoff- und Eiweißversorgung gewährleistet ist, dürfen in begrenztem Umfang konventionelle Futtermittel ergänzt werden. In einem Forschungsvorhaben wurde untersucht, ob sich durch Keimung von Getreide eine neue hochwertige Futterkomponente aus ökologischer Erzeugung gewinnen lässt. >>>

Die deutschen Schweinehalter sind es gewöhnt, mit den Höhen und Tiefen des Schweinezyklus, also des freien Marktes, zu leben. Sie haben in den letzten Jahrzehnten einen drastischen Strukturwandel erfahren, der sich weiter fortsetzt. Trotz ungünstiger politischer Rahmenbedingungen investierten sie umfangreich in die Modernisierung und in den Ausbau der Schweinehaltung. Der Ausstieg kleinerer Betriebe ist nach Aussage des ZDS-Vorsitzenden H. Ehlen durch Aufstockungen und durch Leistungssteigerungen, insbesondere bei der Ferkelzahl, mehr als kompensiert worden. Der Selbstversorgungsgrad ist innerhalb von 10 Jahren um rd. 20 %-Punkte auf rd. 100 % gestiegen. Deutschland hat sich zum Netto-Exporteur für Schweinefleisch entwickelt. Damit ist die Abhängigkeit vom Exportmarkt gewachsen. Vor dem Hintergrund dieser Situation und der ernorm gestiegenen Futterkosten ergibt sich mehr denn je die Notwendigkeit, alle nutzbaren Reserven in den verschiedenen Bereichen des Betriebszweiges zu mobilisieren. Viele Betriebe, die sich auf die Sauenhaltung spezialisiert und in den letzten Jahren eine Bestandsaufstockung vorgenommen haben, sind durch die Entwicklung der Futterpreise in die Kostenfalle geraten. Sie müssen jetzt alle Möglichkeiten nutzen, um die Stückkosten zu reduzieren. Auf den Schweinezyklus und eine Verknappung des Ferkelangebotes zu warten, dürfte dem Kreditgeber nicht genügen.

In einer Fachtagung am 20. Mai in Celle hat der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion mit Hilfe herausragender Referenten aufgezeigt, wo in der Sauenhaltung Möglichkeiten der einzelbetrieblichen Kostensenkung und Leistungssteigerung bestehen.

Die diesjährige Mitgliederversammlung des Zentralverbandes der Deutschen Schweineproduktion e.V. (ZDS) am 19. Mai in Celle stand unter dem Zeichen einer angespannten Marktsituation v.a. für die Ferkelerzeuger.
"Während die Schweinehalter es gelernt haben, mit dem so genannten Schweinezyklus und den damit verbundenen Höhen und Tiefen des Marktes zu leben," erinnerte der Geschäftsführer des Verbandes, Dr. Jens Ingwersen, "hat sich im Berichtszeitraum eine unerwartet und völlig neue Situation ergeben: Bedingt durch ein Überangebot an Ferkeln und eine unerwartete Explosion der Futterkosten gerieten die Sauenhalter in eine extreme wirtschaftliche Notlage." Während die Mäster den Futterkostenanstieg noch längere Zeit durch den niedrigen Einkaufspreis für Ferkel kompensieren konnten, blieb den Sauenhaltern nur die Chance, eine Entlastung durch die Verringerung der Stückkosten, also durch eine Steigerung der Ferkelzahl je Sau zu erreichen.