Mit dem Entwurf eines zweiten Gesetzes zur Änderung des Tierschutzgesetzes soll die rechtliche Grundlage zur Einführung eines obligatorischen Prüf- und Zulassungsverfahrens für Stalleinrichtungen zum Halten von Nutztieren (Tierschutz-TÜV
) geschaffen werden.
Hierzu fand am 4. Juni 2008 eine Anhörung des Bundestagsausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Berlin statt. Mit Verwunderung hat der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion e.V. (ZDS) hierbei die Stellungnahme aus dem Agrarministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Kenntnis genommen. Danach wird die Gesetzesänderung von der Mehrheit der Bundesländer befürwortet, weil ein Prüf- und Zulassungsverfahren bei Stalleinrichtungen zur Klarheit bei der Gesetzesinterpretation beitrage.
Die EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel zeigte sich im Gespräch mit der ZEIT offen für mehr Gentechnik in der Landwirtschaft als Ausweg aus der Nahrungskrise: Generell bin ich nicht gegen den Einsatz von verändertem Saatgut.
Voraussetzung sei, dass keine Gefährdung für die Menschen und die Umwelt bestehe. Schon heute basierten 80 Prozent der Sojaimporte aus Südamerika in die EU auf genverändertem Saatgut. Wenn wir auf die Importe von Saatgut aus Lateinamerika verzichten, können wir auf den weltweiten Agrarmärkten nicht mithalten
, sagt Fischer Boel der ZEIT. Dann würde schließlich das Fleisch aus Südamerika importiert - gefüttert mit genveränderten Futtermitteln, die in Europa nicht einmal zugelassen sind
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Quelle: AHO
Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat in einer Sachverständigenanhörung im Deutschen Bundestag seine Ablehnung zum obligatorischen Prüf- und Zulassungsverfahren für Stalleinrichtungen bekräftigt. Dem Tierschutz wird mit der Einführung eines sogenannten Tierschutz-TÜV, der bürokratisch und kostenintensiv ist, ein Bärendienst erwiesen. Kontinuierliche Weiterentwicklungen werden durch das bürokratische Verfahren gehemmt und Innovationen für den Tierschutz ausgebremst.
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Quelle: DBV
Ein weiterer spürbarer Rückgang des Schweinefleischverbrauchs in Deutschland zwingt die Vermarkter dazu, Schweinefleisch zunehmend zu exportieren und mit internationalen Anbietern in den Wettbewerb einzutreten. Dies erfordert preisliche Wettbewerbsfähigkeit auf Weltmarktniveau und damit die Nutzung der letzten Effizienzreserven. Dies war eine der zentralen Aussagen von Dr. Albert Hortmann-Scholten, Leiter Fachbereich Betriebswirtschaft und Markt der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, auf der gestrigen Vortragstagung der Regionalgruppe Nord-Ost des Deutschen Verbandes Tiernahrung e. V. in Ludwigslust.
"Wir müssen alle an einem Strang ziehen, um die deutsche Schweinehaltung für den internationalen Wettbewerb zu stärken," begrüßte ZDS-Geschäftsführer, Dr. Jens Ingwersen, am Rande der ZDS-Mitgliederversammlung am 19. Mai in Celle die Beitrittsanträge von drei neuen Mitgliedern. Neben den Beratungsbüros AgriKontakt und SVIFT erklärte auch das Zuchtunternehmen Topigs-SNW GmbH sein konkretes Interesse an der Arbeit des Zentralverbandes.
AGRI-Kontakt "Schwein, Beratung, und mehr …" bietet Beratung und Fachinformationen rd. um die Schweinehaltung für ldw. Betriebe sowie Unternehmen des vor- und nachgelagerten Bereiches. AGRI-Kontakt ist deutschlandweit tätig und arbeitet derzeit mit über 20 Unternehmen verschiedenster Dienstleistungsbereiche partnerschaftlich zusammen.
SVIFT unterstützt als Dienstleister die Veterinär- und Futtermittelindustrie, ihre Ideen, Konzepte und Produkte in der landwirtschaftlichen Praxis erfolgreich zur Anwendung zu bringen. Schwerpunkte der Arbeit sind das Fruchtbarkeitsmanagement sowie die Aufzucht von Ferkeln und Kälbern und die Schweinemast.
Die Topigs-SNW GmbH ist im Jahre 2006 aus einer Kooperation der Schweineerzeuger Nord-West eG und Topigs-Deutschland GmbH entstanden. Das Unternehmen produziert und vertreibt Topigs-Zuchtsauen in Deutschland.
Mehrere tausend Tonnen Antibiotika werden jedes Jahr in der EU vor allem an landwirtschaftliche Nutztiere wie Schweine, Rinder oder Geflügel verabreicht. Die Tiere scheiden bis zu 90 Prozent davon unverändert wieder aus; mit dem Mist oder der Gülle landen die hochreaktiven Wirkstoffe dann auf den Feldern. Seit 2005 untersuchen deutsche Forscher am Beispiel der weit verbreiteten Tierantibiotika Sulfadiazin und Difloxacin, was mit den Medikamenten danach passiert. Nach ersten Erkenntnissen scheinen die Substanzen aus dem Boden nicht in das Grundwasser zu gelangen. Allerdings beobachteten die Wissenschaftler eine Anreicherung resistenter Mikroorganismen. Das Verbundprojekt unter Federführung der Landwirtschaftlichen Fakultät an der Universität Bonn geht nun in die zweite Runde: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert es für weitere drei Jahre.
Die deutschen Schweinehalter sind es gewöhnt, mit den Höhen und Tiefen des Schweinezyklus, also des freien Marktes, zu leben. Sie haben in den letzten Jahrzehnten einen drastischen Strukturwandel erfahren, der sich weiter fortsetzt. Trotz ungünstiger politischer Rahmenbedingungen investierten sie umfangreich in die Modernisierung und in den Ausbau der Schweinehaltung. Der Ausstieg kleinerer Betriebe ist nach Aussage des ZDS-Vorsitzenden H. Ehlen durch Aufstockungen und durch Leistungssteigerungen, insbesondere bei der Ferkelzahl, mehr als kompensiert worden. Der Selbstversorgungsgrad ist innerhalb von 10 Jahren um rd. 20 %-Punkte auf rd. 100 % gestiegen. Deutschland hat sich zum Netto-Exporteur für Schweinefleisch entwickelt. Damit ist die Abhängigkeit vom Exportmarkt gewachsen. Vor dem Hintergrund dieser Situation und der ernorm gestiegenen Futterkosten ergibt sich mehr denn je die Notwendigkeit, alle nutzbaren Reserven in den verschiedenen Bereichen des Betriebszweiges zu mobilisieren. Viele Betriebe, die sich auf die Sauenhaltung spezialisiert und in den letzten Jahren eine Bestandsaufstockung vorgenommen haben, sind durch die Entwicklung der Futterpreise in die Kostenfalle geraten. Sie müssen jetzt alle Möglichkeiten nutzen, um die Stückkosten zu reduzieren. Auf den Schweinezyklus und eine Verknappung des Ferkelangebotes zu warten, dürfte dem Kreditgeber nicht genügen.
In einer Fachtagung am 20. Mai in Celle hat der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion mit Hilfe herausragender Referenten aufgezeigt, wo in der Sauenhaltung Möglichkeiten der einzelbetrieblichen Kostensenkung und Leistungssteigerung bestehen.