In der ökologischen Geflügelhaltung sollen möglichst ausschließlich ökologisch erzeugte Futtermittel eingesetzt werden. Nur wenn dadurch keine ausreichende Nährstoff- und Eiweißversorgung gewährleistet ist, dürfen in begrenztem Umfang konventionelle Futtermittel ergänzt werden. In einem Forschungsvorhaben wurde untersucht, ob sich durch Keimung von Getreide eine neue hochwertige Futterkomponente aus ökologischer Erzeugung gewinnen lässt. >>>

Die deutschen Schweinehalter sind es gewöhnt, mit den Höhen und Tiefen des Schweinezyklus, also des freien Marktes, zu leben. Sie haben in den letzten Jahrzehnten einen drastischen Strukturwandel erfahren, der sich weiter fortsetzt. Trotz ungünstiger politischer Rahmenbedingungen investierten sie umfangreich in die Modernisierung und in den Ausbau der Schweinehaltung. Der Ausstieg kleinerer Betriebe ist nach Aussage des ZDS-Vorsitzenden H. Ehlen durch Aufstockungen und durch Leistungssteigerungen, insbesondere bei der Ferkelzahl, mehr als kompensiert worden. Der Selbstversorgungsgrad ist innerhalb von 10 Jahren um rd. 20 %-Punkte auf rd. 100 % gestiegen. Deutschland hat sich zum Netto-Exporteur für Schweinefleisch entwickelt. Damit ist die Abhängigkeit vom Exportmarkt gewachsen. Vor dem Hintergrund dieser Situation und der ernorm gestiegenen Futterkosten ergibt sich mehr denn je die Notwendigkeit, alle nutzbaren Reserven in den verschiedenen Bereichen des Betriebszweiges zu mobilisieren. Viele Betriebe, die sich auf die Sauenhaltung spezialisiert und in den letzten Jahren eine Bestandsaufstockung vorgenommen haben, sind durch die Entwicklung der Futterpreise in die Kostenfalle geraten. Sie müssen jetzt alle Möglichkeiten nutzen, um die Stückkosten zu reduzieren. Auf den Schweinezyklus und eine Verknappung des Ferkelangebotes zu warten, dürfte dem Kreditgeber nicht genügen.

In einer Fachtagung am 20. Mai in Celle hat der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion mit Hilfe herausragender Referenten aufgezeigt, wo in der Sauenhaltung Möglichkeiten der einzelbetrieblichen Kostensenkung und Leistungssteigerung bestehen.

Die diesjährige Mitgliederversammlung des Zentralverbandes der Deutschen Schweineproduktion e.V. (ZDS) am 19. Mai in Celle stand unter dem Zeichen einer angespannten Marktsituation v.a. für die Ferkelerzeuger.
"Während die Schweinehalter es gelernt haben, mit dem so genannten Schweinezyklus und den damit verbundenen Höhen und Tiefen des Marktes zu leben," erinnerte der Geschäftsführer des Verbandes, Dr. Jens Ingwersen, "hat sich im Berichtszeitraum eine unerwartet und völlig neue Situation ergeben: Bedingt durch ein Überangebot an Ferkeln und eine unerwartete Explosion der Futterkosten gerieten die Sauenhalter in eine extreme wirtschaftliche Notlage." Während die Mäster den Futterkostenanstieg noch längere Zeit durch den niedrigen Einkaufspreis für Ferkel kompensieren konnten, blieb den Sauenhaltern nur die Chance, eine Entlastung durch die Verringerung der Stückkosten, also durch eine Steigerung der Ferkelzahl je Sau zu erreichen.

Resolution der ZDS-Mitgliederversammlung

Angesichts des extremen Kostendrucks, dem die Schweinehalter seit nunmehr 1 Jahr aufgrund hoher Futtermittelpreise ausgesetzt sind, sieht die ZDS-Mitgliederversammlung die Gefahr einer Überschuldung und damit einer Existenzbedrohung vieler bäuerlicher Betriebe.

Verschärft wird diese Situation durch die gesetzlich vorgegebene Null-Toleranz für nicht zugelassene GVO-Produkte.

Da aufgrund moderner Analysemethoden geringste Verunreinigungen in großen Lieferchargen nachgewiesen werden können, ist die sogenannte Nulltoleranz nicht einzuhalten. Sie führt mittelfristig zu einer Abkoppelung Europas von den globalen Rohstoffmärkten, wenn keine Korrektur erfolgt. Das betrifft insbesondere die unverzichtbare Eiweißversorgung mit Soja.

EU-weit werden verschiedene Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration diskutiert. In einigen Ländern wie Großbritannien, Irland, Dänemark, Spanien und Portugal wird eine Ebermast betrieben. Männliche, nicht kastrierte Schweine werden dort mit höchstens 80 Kilogramm geschlachtet, weil dann die Wahrscheinlichkeit von Geruchsabweichungen relativ gering ist. Um Schlachtkörper mit Ebergeruch zu vermeiden, sind Geräte am Schlachtband in der Erprobung, so genannte "elektronische Nasen".

Männliche Ferkel für die Schweinemast werden kastriert, weil Fleisch von Ebern einen unangenehmen Geruch aufweisen kann. Aus Tierschutzgründen wird EU-weit seit langem nach Alternativen zur bisher üblichen Kastration ohne Betäubung gesucht. In der Schweiz wird ab 2009 die Ferkelkastration ohne Schmerzausschaltung verboten, in Norwegen ist sie es bereits seit fünf Jahren. Niederländische Supermarktketten wollen ab 2009 kein Schweinefleisch mehr anbieten, welches von männlichen Schweinen stammt, die bei der Kastration nicht betäubt wurden. 

Die deutschen Landeskontrollverbände und Milchprüfringe sowie die Vereinigten Informationssysteme Tierhaltung schließen sich zu dem Deutschen Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e.V. (DLQ) zusammen. Der neue Verband ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter (ADR).

Der DLQ dient insbesondere der Bearbeitung gemeinsamer Aufgaben und der Interessenvertretung auf dem Gebiet der Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierproduktion.

Der zum Vorsitzenden gewählte Anton Fortwengel, LKV Weser-Ems, betonte die Notwendigkeit, die Organisationen in Deutschland unter sich verändernden politischen, ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen optimal aufzustellen und gemeinsam zu vertreten. Mit dem neuen Verband kann auf nationaler Ebene eine sichere und wirtschaftliche Leistungs- und Qualitätsprüfung besser koordiniert und dargestellt werden, deren Ergebnisse letztlich der gesamten Landwirtschaft und den Verbrauchern zu Gute kommen.

Quelle: DLQ

Das Ziel einer Schweinemast ohne Ferkelkastration wird von der niederländischen Wirtschaft bis zum Jahre 2015 angestrebt. Die Niederländer hoffen, bis dahin auf züchterische Erfolge zur Verringerung des Ebergeruchs im Fleisch männlicher Schweine, so dass eine Kastration der Ferkel überflüssig wird. >>>

Der Deutsche Bauernverband (DBV) erwartet von dem derzeit laufenden EU-weiten Forschungsprojekt PigCas tierschutzgerechte und wirtschaftliche Alternativen zu der üblichen betäubungslosen Kastration von männlichen Ferkeln. Seit Jahrzehnten werden männliche Ferkel bis zum Alter von sieben Tagen kastriert, da der Verbraucher den später entstehenden Ebergeruch ablehnt. Marketingprojekte scheiterten bisher, bei denen für Eberfleisch beim Verbraucher Akzeptanz erreicht werden sollte. >>>

Eine klare Positionierung gegen die Patentierung von Pflanzen und Tieren hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, gegenüber Bundes­justizministerin Brigitte Zypries eingefordert. Sonnleitner äußerte in einem Schreiben die große Sorge der Landwirte, dass durch Patente auf einzelne Tiere und Pflanzen der Grundsatz, wonach Pflanzensorten und Tierrassen nicht patentierbar sind, ausgehöhlt wird. Auch befürchtet Sonnleitner angesichts aktueller Patentverfahren, dass schon durch die Verwendung einzelner technischer Elemente die Patentierung eines herkömmlichen Kreuzungs- oder Selektions-verfahrens möglich wird. Sonnleitner wies in seinem Schreiben weiterhin auf Fehlentwicklungen im Patentprüfungsverfahren hin. So würden falsche Anreize gesetzt, wenn die Ablehnung eines Patentantrages für den Prüfer deutlich mehr Arbeit verursache als die Erteilung. >>>