Das Bundesamt fuer Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und die Edeka Nord starten heute ein Pilotprojekt, in dessen Rahmen die Moeglichkeiten und Grenzen eines betriebs- und stufenuebergreifenden Qualitaetsmanagements in der Fleischwirtschaft untersucht werden sollen. Die wissenschaftliche Betreuung uebernimmt das Institut fuer Tierwissenschaften der Universitaet Bonn. Dr. Christian Grugel, Praesident des BVL und Rolf Heidenberger, Geschaeftsfuehrer des Fleischwerks der Edeka Nord, unterzeichneten heute in Pinneberg bei Hamburg den Kooperationsvertrag.
Die neuen Kennzeichnungsvorschriften für Eier sind ein Schlag ins Gesicht für die deutschen Eierproduzenten und eine bewusste Verbrauchertäuschung, stellte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, fest. Nach monatelangen Diskussionen über die Änderung der Vermarktungsnormen für Eier einigten sich die EU-Mitgliedsstaaten mit Zustimmung Deutschlands auf eine Verordnung, die bei der Kennzeichnung der Haltungsform den Ausstieg aus der herkömmlichen Käfighaltung bei weitem nicht berücksichtige. Damit werde dem enormen Fortschritt beim Schutz der Legehennenhaltung in Deutschland bei weitem nicht Rechnung getragen. Denn künftig sollen die Eier aus der neuentwickelten Haltungsform der Kleingruppenhaltung fälschlicherweise mit aus Käfighaltung
beschriftet werden, kritisierte Born.
Die Zahl von Mikroorganismen, die resistent gegenüber Antibiotika sind, hat in den vergangenen Jahren auf der ganzen Welt erheblich zugenommen. Bakterielle Resistenzen haben sich damit zu einem großen Problem entwickelt. Der European Academies Science Advisory Council (EASAC), ein Zusammenschluss der nationalen Wissenschaftsakademien der Mitgliedsländer der Europäischen Union (EU), dem die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina angehört, stellt heute seine Empfehlungen vor, die helfen sollen, der Entwicklung weiterer resistenter Bakterien-Stämme entgegen zu wirken. In den Empfehlungen werden die Verantwortlichen in Politik, Gesellschaft und Wissenschaft aufgefordert, (1) den Einsatz von Antibiotika umsichtig und vorausschauend zu gestalten, (2) der Bevölkerung die Problematik der Resistenzen nahe zu bringen, (3) das Problem des Auftretens von Resistenzen europaweit koordiniert anzugehen, (4) die Forschung auf diesem Gebiet zu verstärken, um besser zu verstehen, wie Resistenzen überhaupt erst zustande kommen, (5) weitere Forschungsanstrengungen zur Aufdeckung neuer Zielstrukturen zu unternehmen, die der Entwicklung neuer Antibiotika dienen und neue Therapiemöglichkeiten eröffnen sollen.
Funktionelle Lebensmittel: Auch wenn vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern nicht ganz klar ist, was sich dahinter verbirgt, verzeichnet diese Sparte des stark umkämpften Lebensmittelmarktes seit Jahren steigende Umsätze. Der ForschungsReport, das Wissenschaftsmagazin des Senats der Bundesforschungsanstalten, blickt in seiner aktuellen Ausgabe hinter die Kulissen und informiert in zehn Artikeln über "functional food", Lebensmittel mit gesundheitlichem Zusatznutzen.
Untersuchungen von Wissenschaftlern der Universität von Warwick belegen noch einmal, wie wichtig die allgemeine Hygiene und der Gesundheitsstatus einer Schweineherde im Zusammenhang mit dem PMWS (postweaning multisystemic wasting syndrome) sind.
Für ihre Untersuchungen hatten sie 116 britische Schweinefarmer zum PMWS befragt und Betriebsdaten erhoben. Sie konnten feststellen, dass sich das PMWS in Großbritannien vom Süden nach dem Westen und Norden ausgebreitet hat. Wie die Farmer berichteten, war es anfänglich bei den sechs bis sechzehn Wochen alten Ferkeln zu Krankheitserscheinungen gekommen, die keiner bisher bekannten Erkrankung zugeordnet werden konnten.
Risikofaktoren für den Ausbruch des PMWS waren die Nähe zu anderen Schweinehaltungen, die vom PMWS betroffen waren und Besucher, die in den letzten drei Tagen andere Schweinehaltungen aufgesucht hatten. Innerbetrieblich konnte ein eindeutiger Zusammenhang mit dem Auftreten von PRRS, dem Parvovirus, Rotlauf, E. coli und Salmonellen hergestellt werden.
Anlässlich der Agrardebatte im Deutschen Bundestag erklärte der Deutsche Bauernverband (DBV): Es ist zwar gut und richtig, dass im Parlament die guten Zukunftsaussichten und die verbesserte Stimmung unter den deutschen Bauern konstatiert werden. Viel entscheidender ist aber eine Politik der Verlässlichkeit und der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft, um die hoffnungsvollen Signale auf den Märkten erfolgreich zu nutzen. Dazu gehört für den DBV die Fortsetzung der Bemühungen um greifbare Maßnahmen bei Bürokratievereinfachung und Bürokratieabbau, eine konsequente Ausrichtung der nationalen Politik an europäische Vorgaben und Wettbewerbsbedingungen sowie die Beförderung der günstigen Zukunftsaussichten durch adäquate steuer- und sozialpolitische Weichenstellungen, etwa bei der Erbschaftsteuer, beim Agrardiesel oder in der landwirtschaftlichen Unfallversicherung.
Niederländische Supermarktketten wollen ab dem 1. Januar 2009 kein Schweinefleisch mehr anbieten, welches von männlichen Schweinen stammt, die bei der Kastration nicht betäubt wurden. Das meldete jetzt der niederländische Fernsehsender "RTL News". Klaas van den Doel, Geschäftsführer des niederländischen "Zentralbüros für Lebensmittelhandel "CBL" (Centraal Bureau Levensmiddelenhandel), sagte dem Sender, dass die betäubungslose Kastration einfach nicht mehr in die heutige Zeit passe.
Der CBL gewährt den niederländischen Ferkelproduzenten noch eine Frist von 18 Monaten, in der auch Alternativen wie die Immunkastration oder die Selektion von Schlachtkörpern mit Ebergeruch am Schlachthof erprobt werden können.
Das Tierschutzgesetz fordert in § 2, eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung aller vom Menschen gehaltenen Tiere. Während für Schweine, Legehennen und Kälber detaillierte Haltungsanforderungen in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung festgelegt sind, fehlten bisher spezialgesetzliche Regelungen für die Milchkuhhaltung.
Um in Niedersachsen die tierschutzfachlichen Anforderungen an die Haltung von Milchkühen zu konkretisieren, hat das Niedersächsische Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Wissenschaft, der Veterinärbehörden, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und des Tierschutzbeirates des Landes Niedersachsen unter Federführung des Tierschutzdienstes des LAVES konstituiert, mit dem Ziel, eine Tierschutzleitlinie zur Milchkuhhaltung zu erarbeiten.
Bio-Geflügel aus britischen Supermärkten ist deutlich häufiger mit dem Erreger "Campylobacter" infiziert als Geflügel, welches konventionell in der so genannten "Massentierhaltung" produziert wurde. Dies berichtet der britische Fernsehsender ITV unter Berufung auf Wissenschaftler, die Bio - und konventionell aufgezogenes Geflügel aus Geschäften der Supermarktketten Tesco, Asda, Sainsbury's und Morrisons ("the big four") untersucht hatten.