Tierärzte berichten von Anfragen, die Ferkelnarkose per Injektion einzuleiten. Doch die Aufwachphase ist lang.
Ab 1.1.2021 ist die betäubungslose Ferkelkastration in Deutschland endgültig verboten. Eine der zugelassenen Alternativen zur herkömmlichen Kastration ist die Injektionsnarkose. Man injiziert den Ferkeln ein Ketamin-Azaperon-Gemisch. Allerdings lässt sich diese Narkose schlecht steuern und bringt einen relativ langen Nachschlaf der Tiere mit sich. Schweinehalter müssen die frisch kastrierten Ferkel deshalb länger von ihren Artgenossen getrennt halten, sie überwachen und wärmen.
Quelle: SUS
Fachleute erwarten, dass die deutsche Schweineproduktion 2021 um mehr als 10 % sinkt.
Die Agrarmarktinformationsgesellschaft (AMI) erwartet im laufenden Jahr einen drastischen Rückgang der deutschen Schweineproduktion. Nach einer aktuellen Prognose der AMI könnte die Inlandsproduktion von 4,66 Mio. t im letzten Jahr auf 4,09 Mio. t Schweinefleisch im Jahr 2021 abstürzen. Das wäre ein Rückgang um mehr als 12% binnen zwölf Monaten! Der Trend zu einer sinkenden Schweinefleischproduktion in Deutschland wird sich damit deutlich beschleunigen. So konnte die Bundesrepublik noch im Jahr 2016 gut 5 Mio. t Schweinefleisch im Jahr erzeugen.
Quelle: SUS
Am 1.1.2021 startete das MuD Tierschutz-Vorhaben Verbesserung des Tierwohls bei Weidehaltung von Milchkühen
mit dem Ziel der Stärkung der Weidehaltung unter Berücksichtung von Tierwohl. Im Fokus: Bestehende Kennzahlen für die Bewertung des Tierwohls von Milchkühen auf weidehaltenden Betrieben und die Entwicklung weiterer Parameter zur Beurteilung des Tierwohls auf der Weide.
Für das Projekt werden ab sofort bundesweit innovative und motivierte landwirtschaftliche Weidebetriebe, die als Modell- und Demonstrationsbetrieb (MuD) mitwirken möchten, gesucht. Über folgenden Link gelangen Sie zur Registierung / Anmeldung als Modellbetrieb: https://www.gruenlandzentrum.org/index.php?option=com_rsform&view=rsform&formId=6
Quelle: BLE
Unter dem Motto »Für eine starke Landwirtschaft und sichere Ernährung« fanden am 20. und 21. Oktober 2020 die 8. Innovationstage erstmals digital statt. Im Fokus der diesjährigen Innovationstage standen Vorhaben aus den Bereichen zukunftsfähige Tierhaltung, sichere Lebensmittel, ressourcenschonender Pflanzenbau und gesundheitlicher Verbraucherschutz. IAuf www.innovationstage-digital.de präsentierten sich Forschungsvorhaben, die durch das Programm zur Innovationsförderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), das Zweckvermögen des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank (LR) oder den Innovationsfonds der LR gefördert und vom Projektträger der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (ptble) betreut werden.
Die geförderten Projekte sind maßgeblich durch eine enge Kooperation zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen geprägt. Ziel ist es dabei, innovative Ideen in ein marktfähiges Produkt oder Verfahren umzusetzen. In zahlreichen Beiträgen präsentierten die Verbundprojekte aus Wirtschaft und Forschung aktuelle Ergebnisse laufender Projekte. Zudem konnten sich die Teilnehmer im digitalen Forum »Forschung – Innovation – Produkt« davon überzeugen, wie aus innovativen Ideen zum Projektende marktfähige Produkte und Dienstleistungen werden. BLE
In dem Tagungsband finden sich die Abstracts der vorgestellten Projekte.
Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) konnte 2.692 Auszahlungsanträge für die Anschaffung eines Isofluran-Narkosegeräts bewilligen. Die meisten Anträge kamen aus Niedersachen, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Das BZL hatte über 100 Informationsveranstaltungen beauftragt, in denen sich knapp 2.900 Landwirtinnen und Landwirte bundesweit über die vier Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration informierten. Das Medienpaket mit Broschüre, Filmen und Erfahrungsberichten steht weiterhin kostenfrei zur Verfügung.
Darüber hinaus steht das umfassende Medienpaket weiterhin kostenfrei zur Verfügung: Eine Broschüre stellt die verschiedenen Methoden, ihre Vor- und Nachteile sowie betriebswirtschaftliche Konsequenzen vor. Zu jeder Methode hält der BZL YouTube-Kanal ein Video mit Erfahrungsberichten bereit. Poster mit Ablaufplänen helfen bei der korrekten Umsetzung im Betrieb. Für mittlere und kleine Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe hat das BZL Informationen zur Fleischverarbeitung bei Jungebern und Immunokastraten zusammengestellt. BRS
Das Medienpaket steht im BLE-Medienservice kostenlos zur Verfügung: www.ble-medienservice.de/landwirtschaft/nutztiere/?p=1
Zusammen mit Engagierten aus Forschung und Schweinebranche kann nun die SUISAG gemeinsam mit der Vetsuisse Fakultät der Universitäten Bern und Zürich sowie der ETH Zürich und der HAFL den Ursachen der Darmverdrehung (HIS) auf die Spur kommen. Projektstart ist anfangs Jahr. Wegen einer Darmverdrehung kommt es auf einigen Betrieben zu plötzlichen Abgängen von Schweinen, was für den Schweinehalter belastend ist. In der Fachsprache handelt es sich um das Hämorrhagische Intestinal Syndrom – abgekürzt HIS.
Wie kommt es zu dieser Krankheit? Die genaue Ursache ist auch der Forschung noch nicht bekannt. Klar ist, dass HIS verschiedene Ursachen haben kann. So spielt die Umwelt (die Fütterungs-Hygiene, die Wasserqualität und andere Faktoren) wie auch das Erbgut eine Rolle. Wie wichtig die einzelnen Faktoren sind und wie sie zusammen spielen ist hingegen nicht bekannt. SUISAG
Nordrhein-Westfalen setzt sich dafür ein, dass Rindertransporte in Drittstaaten verboten werden, sofern zu befürchten ist, dass die betroffenen Tiere im Drittstaat tierschutzwidrig behandelt oder unzureichend versorgt werden. Dieses wichtige Tierschutzanliegen ist am Freitag auf Initiative Nordrhein-Westfalens Thema im Bundesrat. Gemäß Antrag soll der Bund aufgefordert werden, auf Grundlage des Tierschutzgesetzes und nach Auswertung aller verfügbaren Informationen zu prüfen, Transporte von Rindern in bestimmte Drittstaaten per se zu verbieten. Welche Drittländer betroffen wären, liegt dann in der Entscheidungshoheit des Bundes.
Quelle: aho
Die Ausgabe 4/2020 des vierteljährlich erscheinenden Newsletters der europäischen SAVE Foundation (Sicherung der landwirtschaftlichen Arten-Vielfalt in Europa) ist erschienen.
Unter anderem mit folgenden interessanten Themen:
Das Kreuz der Spezies Esel
Genauffrischung für Hybridsorten
Griechische Nutztierrassen – ein unerkannter Schatz
Quelle: SAVE
Zum 1. Dezember 2020 gründen EVOLUTION, MASTERRIND und VikingGenetics (im Besitz von Faba, Växa and VikingDanmark) Arcowin, die neue Zuchtorganisation für Milch- und Fleischrinderrassen, die 53.000 Landwirte in Europa vereint. Das Ziel der neuen Genossenschaft ist es, zum Nutzen der Mitglieder und Kunden den maximalen Zuchtfortschritt unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit sicherzustellen.
Quelle: Masterrind
Die 3,45 Millionen in Deutschland unter Milchkontrolle (MLP) stehenden Milchkühe gaben im vergangenen Prüfjahr (01.10. bis 30.09.) im Durchschnitt 9.154 kg Milch mit einem Fettanteil von 4,11% und einem Eiweißanteil von 3,48%. Damit gaben die deutschen Milchkühe insgesamt und über alle kontrollierten Rassen 247 kg mehr Milch als im Vorjahr.
Quelle: BRS